Kategorie: Refit 2011-12

Endspurt

Eigentlich, nach Plan A, da sollten wir nun schon unterwegs sein durch Deutschland. Nun ist aber Plan B eingetroffen: Abfahrt im Verlauf vom Sonntag 🙁

Wir haben heute Vormittag unsere Wohnung auf St.Chrischona abgegeben. Doch das packen, Kisten schleppen und Putzen hat einfach mehr Zeit beansprucht als gedacht, und Esther ist mit ihrem wachsenden Bauch auch nicht mehr ganz so in Topform. Zusätzlich hat mir die Hitze enorm zugesetzt. Ich weis nicht, wie viele Liter Schweiss ich in den letzten Tagen verloren habe.

Obwohl die Wohnung nun leer und geputzt ist, ist es der Keller noch nicht. Der ist wohl sauber, aber es stapelt sich alles Material für in die Ferien. Von den Matratzen über Geschirr, Kleider hin zu Lebensmittel, Bücher und Seekarten.

All das soll auf unser kleines Schiff!

Viele Leckereien

Heute Nachmittag waren wir noch in Bolligen bei meinen Eltern, haben da noch Dinge vorbei gebracht und für die Ferien geholt. Danach waren wir bei Bärtschis. Die sind auch noch nicht ganz abreisebereit, und der Kleinste, Nick, hat sich noch eine Lungenentzündung geholt. Aber wir hoffen, dass wir alle für die Abreise am Sonntag klar sind.

Danach waren wir noch auf Grosseinkauf: 36 Flaschen Mineralwasser, 20 Liter Milch, Batterien, Stocki, viele Guezli, Pommchips und noch vieles mehr. Esther zweifelt schon bei der Menge die im Keller lagert, dass alles platz hat, und nun noch dieser Einkauf….. .

So, nun ab in die federn, damit wir morgen die restlichen Arbeiten abschliessen können und Abends soweit reiseklar sind.

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Anhängen und weg!

In der vergangenenWoche sind wir unserem Abenteuer wieder einige Schritte näher gekommen. Zum einen haben wir unser “neues” Auto geholt, mit welchem wir unsere Pust nach Dänemark ziehen können.

Zum anderen habe ich aber auch einige Arbeiten abschliessen können. So sind nun alle Sanitären Installationen fertig montiert und Einsatzbereit. Angefangen vom WC mit Fäkalientank der sowohl über einen Anschluss iM Deck abgesaugt werden kann oder auch mit einer Häckslerpumpe ins Meer (ab einer bestimmten Distanz zum Ufer) entleert werden kann. Der Tank konnte ich nicht wie geplant montieren, so musste ich nun den grossen Stauraum unter meinem Bett mit einer Schottwand unterteilen und dort den Tank montieren.

Auch der Wassertank fand sein neues Plätzchen. Er ist jetzt in der “Kiste” hinter der Küche platziert. Diese sehr grosse Kiste war bisher sehr unpraktisch (sehr tief), und weil wir auf dem Deckel unser Vorratsdosen platziert hatten, musste man immer alles abräumen um was darin zu holen oder versorgen. Nun haben wir diese Kiste mit einem Zwischenboden unterteilt. Zuunterst der Tank, darüber auf dem neuen Boden Stauablage. Zudem habe ich den Deckel halbiert, so dass nur der vordere Teil geöffnet werden kann und die Vorratsdosen nicht weggeräumt werden müssen. Das ist bedeuten praktischer.

Zu guter letzt habe ich die neue Badeplattform montiert. Sie muss nochmals weg damit ich den Spiegel (die senkrecht stehende Wand am Ende des Bootes) schleifen und aufpolieren kann. Aber das ausmessen und ausrichten beansprucht in der Regel mehr Zeit als die endliche Montage wenn alles vorbereitet ist.

Nächste Woche geht es mit Volldampf weiter… denn bis zu unserer Abfahrt dauert es nicht mehr lange, und ein Zugfahrzeug haben wir nun auch!

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Starthafen gewählt – Deck dicht

Eigentlich habe ich momentan keine Zeit für unser Schiff und die grosse Reise im Sommer, denn ich sollte fleissig lernen für meine Abschlussexamen. Aber das ist so eine Sache…. War ich anfangs Woche noch neun bis zehn Stunden am lernen, sind es jetzt noch ca. sechs Stunden. Mein Kopf ist langsam voll und die Aufnahme wird immer langsamer. So ist es doch eine gute Abwechslung, am Schiff zu basteln.

Am Mittwoch war ich auf der Suche nach INOX- Schrauben, um verschiedene Sachen montieren zu können. Die Eisenwarenhandlung die ich von Biel kenne hat hier in Basel auch eine Filiale, also fuhr ich da hin. Doch leider ist das nur eine Mini-Filiale, und ich bekam nichts. So war ich dann gut zwei Stunden auf der Suche nach meinen Schrauben und habe nur die Hälfte gefunden. Aber wenigsten die Schrauben, welche ich brauchte um die Sachen an Deck zu montieren. So sind seit heute alle Löcher an Deck zu und hoffentlich auch dicht, und ich muss nicht nach jedem Regenguss das Schiff ausschöpfen….

Anfangs Woche haben wir uns nun entschieden, wo wir unserer Reise starten. Nach längerem Suchen sind wir etwas nördlich von Århus, in Kaløvig fündig geworden. Da ist ein Hafen der sowohl einen Kran zum einwässern als auch Langzeitparkplätze für unsere Autos und Trailer hat, die man auch bezahlen kann.

Kaløvig - unser Starthafen in Dänemark. Eine Marina, die alles bietet.

Seit heute habe ich eine der zwei Webcams vom Hafen auf der Seite verlinkt. So sieht man jetzt Imme Roben rechts, wie die aktuelle Wetterlage in Kaløvig ist.

Was ebenfalls gut ist, der Hafen liegt in einer Geschützen Bucht ohne grosse Fahrwasser mit Schnellfähren etc. und er bietet gut Geschütze Ankerplätze in kurzer Entfernung. So können wir auch mal “Ankommen” und uns langsam ans Schiffsleben gewöhnen, ohne gleich von allem möglichen herausgefordert zu werden.

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Biel verlassen: Richtung Norden

Am Samstag 5. Mai hat die Pust den Bielersee wieder verlassen und ist Richtung Norden aufgebrochen. Die Erste Etappe führt nur bis nach St.Chrischona (Basel), doch in wenigen Wochen geht es weiter durch Deutschland nach Dänemark. Doch bis dann ist noch ein langer Weg vor uns…

Der Himmel weint - weil die Pust wieder ihr Element verlässt.

Inzwischen ist aber wieder einiges gegangen. So haben wir nun endlich auch ein Schlauchboot, dass wir gebrauchte kaufen konnten und uns in den Ferien viel Freiheit bringen wird, denn so können wir auch vor Anker liegen und doch an Land rudern. Denn wenn wir jede Nacht im Hafen übernachten müssten, würde das ganz schön ins Geld gehen. Zudem ist das auch nicht besonders romantisch, gibt es doch so viele einsame Buchten und Inseln an der Ostsee die es zu entdecken gilt. Das Schlauchboot ist nur gerade mal zwei Meter lang und bietet platz für zwei Personen – für uns also genau richtig. Denn wir haben auch nicht unbeschränkt Platz an Bord, um solche sperrigen Sachen zu verstauen.

Weiter haben wir uns nun entschieden, nachdem wir verschiedene Möglichkeiten geprüft haben, ein “neues” Auto anzuschaffen mit dem wir unsere Pust ziehen können. So waren wir letzten Dienstag in Neuenburg und haben ein Auto angeschaut, welches wir auch kaufen werden. Es ist ein Mitsubishi Grandis, ein Minivan der nebst sieben Sitzplätzen auch eine Anhängerkupplung hat und zwei Tonnen ziehen kann.

Auch an der Pust selber ist einiges gegen. So habe ich die Vorarbeiten für die WC-Montage gemacht und sobald ich die passenden Inox-Schrauben gefunden habe (der einzige Baumarkt in Basel führ fast keine Inox-Schrauben, so dass die Beschaffung nicht so einfach ist) kann ich es montieren. Auch der Decksstutzen um den Fäkalientank abzusaugen ist schon vorbereitet, der muss auch nur noch verschraubt werden – aber eben, die Schrauben…

Eine böse Überraschung erlebte ich als ich im Vorschiff das Loch ins Deck sägte um den Solarlüfter zu montieren. Das Deck ist eine “Sandwich-Konstruktion”, das bedeutet, dass aussen und innen eine Polyesterlaminat ist und dazwischen einen Holzkern aus Balsaholz, welches sehr leicht ist. Diese Konstruktion verschafft viel Festigkeit mit wenig Gewicht. Als ich nun aber das Loch aussägt, tropfte beinahe das Wasser aus dem Holz. Vermutlich ist die Verschraubung des Bugkorbs nicht mehr dicht, so dass dort das Wasser eingedrungen ist. Nun habe ich den Bugkorb demontiert und das Vorschiff mit einer Plane abgedeckt, so dass das Holz trocknen kann. Und inzwischen sieht es schon viel besser aus.

Nun habe ich auch einige der neuen Holzteile die ich eingepasst habe verschliffen und zweimal lackiert. Diese können nun also eingebaut werden. Das bedeutet, dass ich endlich das Elektropanel fertig machen kann und die Schalter auf die bereits installierte Verteilung schliessen kann. Dann fehlt “nur noch” die Zuleitung von der Batterie her und der Strom ist fertig – mehr oder weniger.

Nach Pfingsten wartet das grosse Abschlussexamen auf mich und eigentlich sollte ich jetzt fleissig lernen. Aber ich kann kaum mehr stillsitzen am Schreibtisch hinter meinen Büchern und Skripten. Da tut es gut, zwischendurch eine Pause zu machen und was auf dem Schiff zu werken. Ich muss nur aufpassen, dass die Pausen nicht länger las die Lernzeit ausfällt 😉

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Volle Kraft voraus!

Nach vielen Schwierigkeiten, Mehraufwand und Verzögerungen war es am Montag endlich soweit. Unsere Pust war klar für ihr Element. So hat sie am Nachmittag um halb Vier den kurzen Weg von der Bootswerft in Nidau zum Bieler Strandbad hinter sich gebracht um kurz danach per Kranien Wasser zu gelangen. Bevor die Gurten abgehängt wurden, habe ich kontrolliert ob auch alle neuen Borddurchlässe dicht sind. Es hätte mich gar nicht erstaunt, wenn da irgendwo das Wasser friedlich ins Schiff geplätschert wäre. Aber zum guten Glück war dies nicht der Fall!

Unterwegs zum Wasser!

Unter fachkundigen Augen des Mechanikers wurde der Motor geprüft und auch die Drehzahl gemessen. Es scheint, als wäre alles Tiptop und auch die Antriebsschraube (Propeller) richtig berechnet. Die die Pust fährt wunderbar mit dem neuen Motor, und erst noch viel leiser!

Gestern Dienstag hatten Esther und ich frei und so gönnten wir uns seit etwas mehr als fünf Monaten einen Tag mit unserer Pust auf dem Bielersee. Wir haben den Motor auf Herz und Nieren getestet. In den noch zum Teil leeren Häfen haben wir Manöver gefahren, um zu schauen wie sich die Pust mit dem neuen Motor verhält. Und wir sind um auch den Motor etwas laufen zu lassen auf die St.Petersinsel gefahren. Dort gönnten wir uns im Hotel einen feinen Coup. Unser Favorit ist der “Coup Heideweg”, den wir nur empfehlen können!

So haben wir den Moment gefeiert, dass unser neuer Motor endlich eingebaut ist und läuft. Nun gilt es in den verbleibenden 55 Tage bis es los geht, die restlichen Arbeiten abzuschliessen oder in Angriff zu nehmen. Langweilig wird es bestimmt nicht…

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Es will nicht!

Am Montag und Dienstag Nachmittag war ich nochmals in Nidau auf der Pust. Am Montag habe ich noch die letzten Handgriffe gemacht, so dass wir nun klar für den Test im Wasser waren. Unter anderem musste ich noch die zwei neuen Absperrhahnen für die Wasseranschlüsse im WC und Küche montieren. Sonnst wäre da das Wasser einfach hereingeströmt.

Gestern Dienstag war dann der grosse Tag. Bevor wir die Pust in ihr Element brachten, haben wir an Land den Motor getestet. Die Werft ist dazu ausgerüstet, mit Kühlwasseranschluss etc. Dabei erlebten wir eine böse Überraschung! Der Motor hat kein Öldruck aufgebaut. Fachmännisch suchte der Mechaniker nach dem Fehler, aber alle Versuche endeten mit dem selben Resultat: Nix. Auch die Fachleute vom Importeur wussten nicht weiter. Das einzige was noch probiert werden konnte, war die Ölpumpe ausbauen. Dazu muss aber der halbe Motor zerlegt werden. Darum entschieden wir in Absprache mit dem Importeure den Motor auszuwechseln.

 

Nach 45 Minuten war der Motor wieder draussen…ein trister Anblick. Nun warten wir auf den Ersatzmotor und hoffen, dass der dann problemlos läuft.

Heute Nachmittag hatten Esther und ich dann noch einen Termin im Raum Zürich und auf dem Heimweg fuhren wir noch beim AWN vorbei. Wir wollten noch etwas umtauschen wo ich falsch bestellt habe (also, falsch überlegt) und wir mussten noch einen Trichter mit Filter haben um den Tank zu füllen. Einmal mehr erlebten wir die super Bedienung und den Service der bei AWN Zürich geboten wird. Wir wissen uns glücklich mit einem solchen Ausrüster!

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Letztes Puzzleteil zum neuen Motor

Am Montag konnte ich den neuen Tankdeckel für den Dieseltank nach Nidau in die Bootswerft bringen. Der Dieseltank den wir einbauen ist ein gebrauchter Chromstahltank der noch einwandfrei ist ungerade die richtige Grösse für uns hat. Doch leider war der Plastikdeckel dazu nicht mehr wirklich zu gebrauchen.

Der alte Tankdeckel aus Plastik.

So habe ich nun auch einen Deckel aus Chromstahl angefertigt. Zum Glück haben wir hier auf St.Chrischona eine eigene Schlosserei, so war das kein Problem. Den Deckel habe ich aus einer 2mm Platte “ausgeschnitten” und dann ein 50mm Rohr für den EInfüllstutzen und ein 16mm Röhrchen für die Entlüftung zugeschnitten. Ein Studienkollege hat mir dann die zwei Rohre am Montag angeschweisst und danach konnte ich den fertige Deckel zum montieren aufs Schiff bringen. Nun wird diese Woche der Motor fertig angeschlossen. Vieles ist schon gemacht und sieht ganz gut aus!

Wenn alles gut läuft kommt die Pust nächste Woche wieder ins Wasser, in den Bielersee um den neuen Motor probe zu fahren 🙂 Endlich wieder mal aufs Wasser! Doch die Freude wird von kurzer Dauer sein, denn es gibt noch einiges fertig zu machen, bis wir Ende Juni losfahren können. Darum kommt die Pust dann wieder nach St.Chrischona (Basel), damit ich daran arbeiten kann. Denn das geht bedeutend einfacher, wenn sie direkt vor der Haustüre steht und ich nicht immer einen Anfahrtsweg von einer Stunde habe.  Aber wir sind auf gutem Wege zu unserem Abenteuer auf der Ostsee!

 

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Haarsträubende Seekrankheit- Übung

Vom Montag Nachmittag bis Mittwoch war ich wieder in Nidau und konnte bei der Scheurer Bootswerft unter kundiger Anweisung weiter am Motoreneinbau arbeiten. Inzwischen ist alles montiert. Damit ich den Tank einbauen konnte, musste ich in einer Kiste einen Sperrholzboden einpassen, nun ist der Tank darauf schön waagrecht. Gleichzeitig habe ich zwei solche Sperrholzböden im Küchenmöbel eingepasst, für den Abwassertank (Kanister) vom Abwaschbecken und für Aufbewahrungsboxen (stapelbar). So können wir nun den grossen Raum besser nutzen. Bisher hatten wir nur die Pfannen darin, und die sind immer hin- und her- gescheppert.

Weiter habe ich fast unzählige Löcher ins Schiff gebohrt. Für die Einfüllstutzen für Diesel- und Wassertank, Entlüftung des Dieseltanks und für den Echolotgeber (Tiefenmesser). Zudem habe ich begonnen, die Schläuche für Diesel, Wasser, Abwasser, Lenzpumpe (Pumpe mit der das Schiff ausgepumpt werden kann falls es einen Wassereinbruch gibt).

In diesen knapp drei Tagen bin ich nochmals gut vorangekommen. Am Mittwoch Abend hat mich dann Esther abgeholt und gemeinsam sind wir zu Bärtschis, wo ich wieder seit Montag Unterschlupf fand. Doch unterwegs wurde mir richtig übel. Bei ihnen angekommen ging ich gleich ins Bett um zwei Stunden später über der WC-Schüssel zu hangen und meinen Magen zu leeren. Die Magen-Darmgrippe welche Nick (der Kleinste) am Sonntag eingefangen hatte und dann quer durch die ganze Familie ging, hatte auch mich erreicht. Die ganze Nacht war ich auf dem WC. Vorne und Hinten, so übel ging es mir schon lange nicht mehr. Es war eine haarsträubende “Übung” für Seekrankheit. Bei dieser ist der Vorteil, dass es nur Vorne “entleert”.

Am Donnerstag Abend war ich dann wieder fit genug, um Nachhause fahren zu können (also Esther fuhr, ich wäre nicht weit gekommen). Und während es mir immer besser ging, begann Esther mit der “Übung” am Karfreitag Morgen um 5 Uhr, und hat dann den ganzen Tag nichts behalten.

So haben wir wohl oder übel ruhige Ostertage verbracht. So langsam aber sicher kommen wir wieder auf die Beine, wobei richtig Fit sind wir noch nicht.

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Intensive Woche

Seit etwas mehr als einer Woche arbeite ich intensive an der Pust, und obwohl die Arbeiten nicht so schnell wie geplant (erhofft) vorwärts gingen, so sieht man doch was sich getan hat.

Am Freitag vor einer Woche war ich nochmals in Zürich beim A.W. Niemeyer, unserem Ausrüster, und konnte die erste Ladung Material abholen. Vieles davon habe ich bereits verbaut.

Ende letzter/ Anfangs dieser Woche habe ich die Elektroplanung umgesetzt. Nachdem ich auf Papier alle Verbraucher aufgelistet habe, konnte ich die Kabelquerschnitte berechnen und dann musste ich mir im Schiff überlegen, wo ich am besten die Kabel verlege. Dabei habe ich den alten Kabelkanal der durch die Fussreling verläuft wieder aktiviert. Das war noch ein rechtes “Genifel” bis da ran kam.

Am Dienstag Nachmittag kam dann Beat und hat die Pust nach Nidau in die Scheurer Bootswerft gebracht. In meinem ehemaligen Lehrbetrieb wird der neue Motor eingebaut. Am Mittwoch wurde als erstes der Motor mit dem Kran ins Schiff gehoben, damit ich das Stevenrohr ausrichten konnte. Dabei stellte sich heraus, dass der Skeg schräg ist und bei der Verlängerung um 20 cm wurde diese Schräge noch schräger 😉 Das bedeutete, dass wenn das Stevenrohr gerade vom Motor durch den Skeg geführt wird, dass es aussen genau auf der Skegkannte heraustritt. So musste ich auf der rechten Seite des Sieges nochmals 15 mm Material auflaminieren. So ging leider viel Zeit verloren, denn ich musste das in Etappen auflaminieren, dann auch wieder schleifen und am Schluss mit Gelcoat streichen.

So konnte ich erst am Freitag mit dem Einbau des Stevenrohrs weiter machen. Doch in der Zwischenzeit habe ich noch andere Arbeiten erledigen können, denn beim Laminieren gibt es ja immer Aushärtungszeiten. So ist mal das WC platziert und die Schlauchführung zum Fäkalientank vorbereitet, das Motorenpanel eingelassen, so wie der Anschluss fürs Kühlwasser und den Auspuff gemacht.

Am Freitag ging dann der ganze Nachmittag drauf um die Verschraubung des Stevenlagers zu bewerkstelligen. Denn wir hatten keine passende Schrauben, und auch der grosse Eisenwarenhändler in Biel hatte nichts passendes. So musste eine andere Lösung gesucht werden. Schlussendlich habe ich Gewindeinsätze mit Epoxi und Glasfäden umwickelt eingeklebt. So konnte ich dann endlich heute Samstag das Stevenrohr montieren und innen im Schiff festlaminieren.

Nun sind wir aber auf dem guten Weg für den Motoreneinbau. Mal schauen, ob der weitere Verlauf etwas einfacher und schneller von statten geht, oder ob noch mehr ungeplante Arbeiten auftauchen…

Am Montag geht es weiter. Zum Glück habe ich Ferien, da kann ich dran beleihen.

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Ausser Plan

Während unserer Zeit auf der Salomon haben wir es sehr oft erlebt, dass kaum was nach Plan verlief. Oder etwas schöner formuliert, die Planung ständig den Umständen angepasst werden musste. So nun auch diese Woche.

Am Mittwoch bin ich kurz nach 7 Uhr losgefahren Richtung Lengnau, Richtung Pust. Doch ich kam nicht weit. Gerade bis auf die Autobahn und dann ging gar nichts mehr. Ein paar Minuten später verrieten mir die Verkehrsnachrichten den Grund: Unfall zwischen Pratteln und Liestal, die Autobahn ist gesperrt. Da ich nicht Lust hatte, den Tag auf der Autobahn zu verbringen, bin ich gleich wieder ab der Autobahn in Basel City. Durch die Stadt zurück und dann vor dem Hörndlifriedhof gerade aus über die Grenze nach Weil. Durch ganz Weil hindurch und in Rheinfelden wieder über die Grenze und auf die Autobahn. So habe ich den Stau in 45 Minuten umfahren 🙂

Kaum in Lengnau legte ich los mit der Arbeit. Zuerst habe ich noch etwas mehr Gelcoat weggeschliffen und dann die Skegverlängerung welche ich vor einer Woche gemacht habe, mit Epoxi angeklebt. Damit der Epoxi schneller hart wird, habe ich den Heizlüfter hingestellt.  Am Nachmittag dann habe ich den Skeg mit Glasgewebe (die Glasfäden sind wie bei einem Stoff gewoben, und somit auch durchgängig) und Polyester überlaminiert. Damit es wirklich gut kommt, habe ich immer zwei Schichten gemacht und dann wieder aushärten lassen. Neben her habe ich noch weitere kleinere Arbeiten in Angriff genommen.

Am Donnerstag habe ich dann den überlaminierten Skeg leicht überschliefen, um die grössten Unebenheiten wegzubekommen. Danach habe ich noch zwei Lagen Glasmatte (das sind einzelne Glasfäden die ca. 10 cm lang sind und wirr aufeinander haften) auflaminiert und wo es “Löcher” hatte, habe ich diese mit kleinen Stücken aufgefüllt. Nach dem Mittagessen konnte ich dann das ganze schleifen, bis es eine schön gerade und glatte Oberfläche hatte.

Am Nachmittag musste ich dann noch entscheiden, wohin wir die Pust stellen. Denn bei Beat konnte ich sie nur noch bis am Samstag haben, da er dann den Platz für einen Kundenschiff brauchte. Und bei der Bootswerft wo der Motor eingebaut wird, gab es noch Unklarheiten. So bot Beat an, die Pust noch am selben Abend wieder nach St.Chrischona zu bringen, bis klar ist wann wir den Motor einbauen können. Nun steht also die Pust wieder “unter dem Küchenfenster” und ich kann immer wieder schnell ran und was machen. So habe ich gestern Samstag den Skeg noch mit der ersten Lage Gelcoat überstrichen und auch den Umbau des Motorendeckel so wie die Montage der Wasserpumpe in Angriff genommen.

Am Donnerstag beim heimfahren gab das Auto immer mehr und lautere Geräusche von sich. Die Bremsen hörten sich gar nicht mehr gut an. So habe ich am Freitag im Unterricht gleich meinen Studienkollege Andi gefragt, ob er nach dem Unterricht ein Auge darauf werfen kann. Andi ist Automechaniker und führt auf St.Chrischona die Autowerkstätte. So hat er vor dem Mittagessen noch schnell einen Augenschein genommen und die Diagnose war schnell gemacht. Die Bremsklötze vorne waren durch. Er hat noch schnell bestellt und konnte bereits am späteren Nachmittag die neuen Bremsklötze montieren. So hatte ich kurz nach 18 Uhr das Auto wieder und konnte mich von all den ausserplanmässigen Ereignissen in der Sauna erholen 🙂

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