Kategorie: Schweden

Mein Moment – im segeln-Magazin

In der neusten Ausgabe des segeln Magazin füllt ein Foto von unserem grossen Ostseetörn 2012 eine Doppelseite aus. Es zeigt, wie wir im Naturhafen der Insel Ursholmen (Schweden) sicher liegen, während es draussen stürmt.

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Das Foto im aktuellen segeln.

 

Das Foto sieht spektakulär aus, nachgeholfen hat die Perspektive. Wie unten zu sehen ist, ändert sich die Dramatik schnell, wird der Standort des Fotografen nach oben verschoben.

Die ganze Story dazu, kann im Logbuch nachgelesen werden.

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Das Foto, wie es im segeln abgedruckt ist.

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Die selbe Scene von ein paar Meter weiter oben. Das ganze sieht schon weniger dramatisch aus, dafür sind unsere Schiffe besser zu sehen ;.)

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Der Text zum Foto im aktuellen segeln.

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PUST segelt durch zentralschweizer Zeitung

Heute erschien im Bote der Urschweiz eine kleine Notiz über unsere Segelreise vom vergangenen Sommer auf der Ostsee. Ergänzt wurde der kleine Bericht mit einem grossen Foto von der PUST, wie sie mit Rückenwind Richtung Strömstat (S) segelt.

Zeitungsbericht

Die PUST im Bote der Urschweiz.

Wer den Artikel als PDF lesen will, kann dies tun.

Und so schwelgen wir zusammen mit den Bote-Lesern in den Erinnerungen an die grosse Reise…

 

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Wendepunkt erreicht

Heute Samstag hat uns der Regen nach Risör in den Hafen gespült. Eigentlich wollten wir noch weiter südwärts an der norwegischen Küste entlang, doch das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung. Nun sind wir mitten im Städtchen angelegt und stellen gerade eine Attraktion: Ein so kleines Schiff aus der Schweiz!

Aber beginnen wir mit dem Rückblick:

Mittwoch 25. Juli

Der Einkauf in Strömstad war anstrengender als einen ganzen Tag unter Segel. Wir waren die Hektik und den Lärm der Zivilisation nicht mehr gewohnt. Und der Supermarkt war so riesig, dass es uns fast überfordert hat. Zudem kannten wir die Produkte nicht, was den Einkauf lang und umständlich machte. So waren wir froh, als wir den Hafen hinter uns lassen konnten und sind nur wenige Meilen gesegelt, bis wir eine wunderschöne und ruhige Ankerbucht fanden auf der Insel „Södre Langön“.

In Strömstad gab es einen grossen Bootsausrüster wo wir eine neue Buglampe kaufen konnten, da uns ja seit Hallö eine fehlt. Und beim Stöbern im Geschäft fand ich eine wunderschöne LED-Leselampe fürs Vorschiff – ich konnte nicht widerstehen!

 

Donnerstag 26. Juli

Zeitig am Morgen lichteten wir den Anker und wurden von einer leichten Briese aus dem Sund herausgeblasen. Draussen auf dem offenen Meer ging es anfänglich gleich langsam weiter, bis der Wind ganz schön kräftig auffrischte. Mit gerefften Segeln flitzten wir über die Grenze und erreichten Norwegen um 11:05 Uhr, mitten auf dem Meer. Drei Stunden später war der Wind vorbei und wir dümpelten nur wenige Meilen vor unserem Ziel, dem Svenner-Leuchtturm. Das Dümpeln wurde interessant durch eine Schule Delphine die sicher eine halbe Stunde lang um unser Schiff geschwommen ist. Zwischendurch flitzten sie in einem berauschenden Tempo unter unserem Schiff durch, dann sahen wir sie wieder auftauchen und ins Wasser springen. Es war sehr faszinierend. Schade, dass die NIA so weit weg war und nichts von dem Spektakel mitbekam. Nach einer halben Stunde Fahrt unter Motor erreichten wir dann unser Ziel, aber der Naturhafen war völlig überfüllt. So warfen wir mal den Anker und später als die Tagesgäste abgereist waren, gab es Platz für uns. Wir genossen mit vielen Norwegern – wir waren die einzigen Ausländer und fielen dementsprechend auf – den bisherigen wärmsten und schönsten Sommertag dieses Jahres, wie wir am Tag darauf der Zeitung entnehmen konnten.

 

Freitag 27. Juli

Blauer Himmel, Sonne und Wind bescherte uns der neue Tag. Für uns war der Wind gerade brauchbar, für die NIA etwas unpassend, denn sie können nicht so hoch am Wind (Wind von schräg vorne) fahren wie wir. So waren wir für einmal schneller am Ziel, auf der Insel Jomfrulandet. Das ist auch eine Insel draussen vor der Küste, aber im Gegensatz zu den bisher besuchten Inseln nicht ein öder Steinhaufen, sondern sehr grün und bewaldet. Sogar Kühe gab es. Wir gingen an der NE Seite der Insel vor Anker und spazierten dann durch den Wald zum Hafen der 2 km entfernt lag. Im gemütlichen Hafenbeizli gönnten wir uns was Leckeres aus der Backstube oder der Gefriertruhe, je nach Geschmack.

Am Abend zogen immer mehr Wolken auf und bestätigten den Wetterwechsel der die Zeitung vorhersagte. So „nisteten“ wir uns im Vorschiff ein und genossen unsere Bücher im Schein der neuen Leselampe.

 

Samstag 28. Juli

Das Trommeln des Regen weckte uns heute. Geplant war ein Schlag von 30 Seemeilen. Bei leichtem Rückenwind konnten wir vom Ankerplatz ablegen und im Schutz der Insel nach Süden segeln. Doch kaum ausserhalb der Insel, wurde es ruppiger. Die Wellen waren zu hoch für den wenigen Wind, so dass das Segeln schwierig war. Zudem regnete es fast ohne Unterbruch, nicht stark aber beständig. Nach knapp drei Stunden war der Wind so schwach, dass wir die Segel bargen und unter Motor weiterliefen. Doch mir wurde immer kälter und ich war auch ziemlich nass, da ich anfangs die Jacke nicht ganz dicht hatte. So beschlossen wir, nach Risör abzudrehen. Da der Hafen ziemlich voll war, legte sich die NIA vor dem Hafen in eine schöne Bucht und wir fanden zuhinterst ein Plätzchen, dass gerade gross genug für uns war. Nach einer heissen Dusche und einem kleinen Mittagessen ging’s mir auch wieder besser und nun nutzen wir das Internet und die Einkaufsmöglichkeiten, bevor wir zur NIA an den Ankerplatz gehen. Morgen verspricht der Wetterbericht Besserung, so dass wir unsere Reise fortsetzen können.

 

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Beinahe Sturmwarnung

Am Samstagabend, bei schönster Stimmung, machte der Wetterbericht von Stockholm Radio auf Kanal 84 klar, unsere Reise geht im innersten Innenfahrwasser, hinter der Insel Tjörn und Orust weiter. Denn für weite Teile der Ostsee wurde eine beinahe Sturmwarnung herausgegeben.

Sonntag 15.Juli

Schon am Morgen blies es kräftig, bei schönstem Sonnenschein. Nach einem herrlichen Frühstück und den letzten Besorgungen im Einkaufsladen gerade am Hafen, machten wir los. Wir hatten zuerst einige Bedenken, ob wir bei dem starken Wind und mit Heckanker aus dem vollen Hafen kommen, oder ob unsere Ankertaue mit den Nachbarsbooten vertörnt seien. Aber es ging erstaunlich gut. Dafür rammten Esther und ich danach die Tankstelle beim Anlegen, denn der Wind blies so kräftig und schob uns auf den Steg, dass wir das Schiff kaum halten konnten. Mit vollen Tanks setzten wir dann die Reise fort. Eine nasse Reise. Trotz vorgelagerten Inselchen schob der Westwind das Wasser in grossen Bergen heran. Nach einer knappen Stunde wurde es ruhiger, denn wir kamen in geschütztere Gewässer, so schmal, fast wie ein Kanal. Nach zwei Stunden erreichten wir unser Ziel, doch wurde schnell klar, hier bleiben wir nicht. Denn entgegen dem Hafenhandbuch war es extrem zügig in der Bucht. Also montierten Esther und ich trockene Kleider und Ölzeugs und umrundeten die Insel voll gegen den Wind. Obwohl die Maschine fast auf Vollgas lief, schlichen wir nur vorwärts. Dafür machten unsere Schiffe Sprünge wie ein wilder Stier. Kaum war die Insel gerundet, konnten wir Segel setzten, nur ein bisschen, denn der Wind blies kräftig weiter, nur hatte es weniger Wellen. Wir flogen beinahe vorwärts und nach weiteren zwei Stunden erreichten wir Askerön, eine Insel genau zwischen Tjörn und Orust. Wir waren ziemlich geschafft von dieser wilden Fahrt und haben gelernt, dass ein Westwind-beinahe-Sturm auch im Innenfahrwasser ganz schön wild sein kann.

 

Montag 16. Juli

Ausschlafen. Geniessen. Faulenzen. Beat, die Jungs und ich erkundeten mit dem Schlauchboot die nähere Umgebung und fanden einen schönen Ankerplatz, in welchen wir vom Hafen verlegten. Nur eine knappe Seemeile auf eine kleine Insel. Bei der Rückfahrt mit dem Schlauchboot mussten wir wieder gegen die Wellen ankämpfen, nur ganz kleine, aber wir waren alle bis auf die Haut nass. War ja schon fast wieder 24 Stunden her, seit wir eine Salzwasserdusche hatten, wobei es diesmal auch die Crew der NIA traf, die sonst immer am trockenen sitzt auf ihrem Motorsegler.

 

Dienstag 17.Juli

Es war so schön und wir so müde, dass wir das herrliche Wetter nochmals in dieser schönen Bucht verbrachen. Stockholm Radio meldete immer noch beinahe Sturm fürs Skagerrak, so dass eine Weiterfahrt hinaus an die Küste nicht sehr verlockend klang. Während die Erwachsenen sich ihrer Ferienlektüre widmeten, haben Nick und Tim beinahe den ganzen Strand umgegraben.

 

Mittwoch 18.Juli

Es geht weiter. Der Wind hat abgenommen, aber das erste Stück nach Norden konnten wir noch segeln, zum Teil mit Motorenunterstützung. Doch als wir den nördlichsten Punkt des Fahrwassers erreicht hatten und nach Südwesten um Orust fuhren, hatten wir den Wind genau gegen uns, so dass der Motor hinhalten musste. Es war, als seien wir auf einem See unterwegs, viele schöne Ankerbuchten säumten das Ufer, die Sonne schien und es war wunderprächtiges Wetter. So entschlossen wir unterwegs, unser Ziel zu ändern. Anstatt noch weitere 1.5 Stunden gegen den Wind zu motoren, warfen wir auf einer kleinen Insel in einer geschützten Bucht den Anker. Es war traumhaft. Patrick hat sich todesmutig ins Wasser gestürzt, welches 20 Grad warm ist. Nur die Quallen verderben einem den Badespass. Nick hat den Mut beim Bauchnabel verloren und hat seinen Badeplausch vorzeitig beendet. Tim hat das Rudern mit dem Schlauchboot so richtig erlickt und ruderte wie ein Gondolieri aus Venedig kreuz und quer durch die Bucht. Nach dem Abendessen und Abwasch machte sich die ganze Bande auf um die Insel zu umwandern. Dabei gibt es immer für alle viel zu entdecken. Den Abend haben wir „Grossen“ auf der PUST im Cockpit bei Kaffee, Tee und etwas feinem dazu ausklingen lassen. Es war ein lauer Sommerabend, leider mit 14 Grad nicht sehr sommerlich warm, was nach dem Sonnenuntergang um 22:15 spürbar wurde.

 

Donnerstag 19.Juli

Der heutige Tag erwartete uns mit Regen. Aber nur wenig. Bereits nach dem Frühstück mit frischem Brot von der NIA, war es wieder trocken, aber noch immer verhangen. Während ich diese Zeilen schreibe, steht Esther an der Pinne und folgt der NIA durch das enge Fahrwasser die letzten Meilen hinaus an die Küste. Unser Ziel ist Ellös, hier werden die schönen Hallberg Rassey Yachten gebaut. In Ellös steht ein Einkauf, Wasserbunkern und Duschen an, bevor wir weiter hinaus in die Schärenwelt fahren. Die Idee ist nun, dass wir uns bis Mitte nächste Woche entlang den Schären bis nach Norwegen hoch angeln.

 

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Sommer, Sonne, Schweden

Wir sind seit Donnerstag in Schweden. Unser erster Ort den wir angelaufen haben war die Insel Tistlarna, eine Insel ganz aussen an der schwedischen Küste, dessen Leuchtturm die Südwest-Einfahrt nach Göteborg markiert.
Nun einen Überblick der letzten Tage:

Donnerstag 12. Juli
Wir erwachten bereits um 04.00 Uhr, weil unsere PUST quer in den Wellen schaukelte. Zuerst dachten wir, es seien die Fischer welche von ihrem nächtlichen Fang zurückkamen, aber es war der Wind der gedreht hat und nun genau in die Bucht blies. Als Esther um 8 Uhr aus der Koje kroch, war ihr leicht übel. So viel das Frühstück kurz aus und wir machten uns auf den Weg nach Schweden. Zuerst kamen wir bei achterlichem Wind (Wind von hinten) nicht besonders schnell vorwärts aber als wir aus der Landabdeckung kamen, nahm er zu und drehte auch mehr auf Süd, so dass wir wieder einmal mehr quer zu den Wellen liefen. Nur waren sie bedeutet kleiner als auf der Fahrt nach Laesö.
Auf dem Weg nach Schweden querten wir die Schiffsroute „T“ auf welcher die Frachter verkehren. Wir kamen uns mit unseren kleinen Schiffen vor wie Fussgänger, welche die Autobahn überqueren wollen. Wir staunten, wie viele Schiffe und mit welcher Geschwindigkeit daher kamen. Je näher wir der schwedischen Küste kamen, umso steiler wurden die Wellen und der Wind legte auch zu. Im Schutz der Insel Tistlarna bargen wir das Segel und versuchten die schmale Einfahrt zu finden, was auch glückte. Wir waren ganz alleine in dem wunderschönen Naturhafen und konnten an dem kleinen Steg anlegen.

Freitag 13. Juli
Der Morgen erwartete uns mit Regen und noch mehr Wind, aber wir waren ja gut geschützt. Bis nach unserem fürstlichen Frühstück mit Frischbackgipfeli und Brötli (aus dem Migros), 3-Minuteneier etc. war der Regen auch vorbei und ich erkundigte zusammen mit den zwei Jungs die Insel, so dass Esther, Ursula und Beat mal die Ruhe geniessen konnten. Der Nachmittag verflog mit einem Apero bei uns an Bord, Faulenzen und einige Dinge erledigen. So habe ich endlich den Autoradio zum laufen gebracht, habe nur ein Kabel anders angeschlossen. Und auch der Stundenzähler beim Motor läuft jetzt.
Bis am Abend waren noch zwei deutsche und eine dänische Yacht in den Hafen gelaufen, aber Platz hatte es immer noch genug.

Samstag 14. Juli
In der Nach schüttete es wie aus Kübeln, doch als wir schon kurz nach 7 Uhr aus der Koje krochen, war es trocken. Nach dem Frühstück musste ich noch die Fock von Hand auswickeln, da der Roller irgendwie verklemmt war. Nach dem Ausrollen konnte das Segel geborgen werden und der Roller wurde geschmiert. Nun läuft wieder alles wie geschmiert 😉
Als wir um 10 Uhr aus dem Inselhafen tuckerten, begann es wieder leicht zu regnen. Der Wind war schwach von Süden, so dass wir mit Fock und Motor nordwärts liefen. Es ging hinüber zur Insel Vinga, welche die nordwestliche Ansteuerung nach Göteborg markiert. Von dort war es noch einen Katzensprung bis ins sogenannte „Innenfahrwasser“, welches zwischen den Schären verläuft. Da der Wind noch mehr abgenommen hat, und nun die Aufmerksamkeit gefordert war, um richtig zwischen den Inseln zu fahren, bargen wir die Segel. Nach einer weiteren Stunde fahrt sind wir um 14 Uhr auf der Insel Rörö angelangt, in einem idyllischen Hafen. Esther und ich genossen ein feines Kaffee mit Kuchen im Hafenkaffee, während Bärtschis sich über leckeres Eis freuten. Am Hafen gibt es auch gleich einen Einkaufsladen, so dass die Frischprodukte ergänzt werden konnten. Zum Znacht gab es was richtig schwedisches, Kartoffelstock, Erbsli und Rüebli und „Köttbollar“ (Fleischbällchen), wie man sie aus dem IKEA auch kennt 😉
Das Wetter ist sehr wechselhaft, von schön sonnig bis bewölkt, aber relativ frisch mit 15 Grad. Die nächsten Tage werden wir jetzt entlang den schwedischen Schären nordwärts segeln auf der Suche nach schönen und unberührten Inseln zum übernachten.

 

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