Biel verlassen: Richtung Norden

Am Samstag 5. Mai hat die Pust den Bielersee wieder verlassen und ist Richtung Norden aufgebrochen. Die Erste Etappe führt nur bis nach St.Chrischona (Basel), doch in wenigen Wochen geht es weiter durch Deutschland nach Dänemark. Doch bis dann ist noch ein langer Weg vor uns…

Der Himmel weint - weil die Pust wieder ihr Element verlässt.

Inzwischen ist aber wieder einiges gegangen. So haben wir nun endlich auch ein Schlauchboot, dass wir gebrauchte kaufen konnten und uns in den Ferien viel Freiheit bringen wird, denn so können wir auch vor Anker liegen und doch an Land rudern. Denn wenn wir jede Nacht im Hafen übernachten müssten, würde das ganz schön ins Geld gehen. Zudem ist das auch nicht besonders romantisch, gibt es doch so viele einsame Buchten und Inseln an der Ostsee die es zu entdecken gilt. Das Schlauchboot ist nur gerade mal zwei Meter lang und bietet platz für zwei Personen – für uns also genau richtig. Denn wir haben auch nicht unbeschränkt Platz an Bord, um solche sperrigen Sachen zu verstauen.

Weiter haben wir uns nun entschieden, nachdem wir verschiedene Möglichkeiten geprüft haben, ein “neues” Auto anzuschaffen mit dem wir unsere Pust ziehen können. So waren wir letzten Dienstag in Neuenburg und haben ein Auto angeschaut, welches wir auch kaufen werden. Es ist ein Mitsubishi Grandis, ein Minivan der nebst sieben Sitzplätzen auch eine Anhängerkupplung hat und zwei Tonnen ziehen kann.

Auch an der Pust selber ist einiges gegen. So habe ich die Vorarbeiten für die WC-Montage gemacht und sobald ich die passenden Inox-Schrauben gefunden habe (der einzige Baumarkt in Basel führ fast keine Inox-Schrauben, so dass die Beschaffung nicht so einfach ist) kann ich es montieren. Auch der Decksstutzen um den Fäkalientank abzusaugen ist schon vorbereitet, der muss auch nur noch verschraubt werden – aber eben, die Schrauben…

Eine böse Überraschung erlebte ich als ich im Vorschiff das Loch ins Deck sägte um den Solarlüfter zu montieren. Das Deck ist eine “Sandwich-Konstruktion”, das bedeutet, dass aussen und innen eine Polyesterlaminat ist und dazwischen einen Holzkern aus Balsaholz, welches sehr leicht ist. Diese Konstruktion verschafft viel Festigkeit mit wenig Gewicht. Als ich nun aber das Loch aussägt, tropfte beinahe das Wasser aus dem Holz. Vermutlich ist die Verschraubung des Bugkorbs nicht mehr dicht, so dass dort das Wasser eingedrungen ist. Nun habe ich den Bugkorb demontiert und das Vorschiff mit einer Plane abgedeckt, so dass das Holz trocknen kann. Und inzwischen sieht es schon viel besser aus.

Nun habe ich auch einige der neuen Holzteile die ich eingepasst habe verschliffen und zweimal lackiert. Diese können nun also eingebaut werden. Das bedeutet, dass ich endlich das Elektropanel fertig machen kann und die Schalter auf die bereits installierte Verteilung schliessen kann. Dann fehlt “nur noch” die Zuleitung von der Batterie her und der Strom ist fertig – mehr oder weniger.

Nach Pfingsten wartet das grosse Abschlussexamen auf mich und eigentlich sollte ich jetzt fleissig lernen. Aber ich kann kaum mehr stillsitzen am Schreibtisch hinter meinen Büchern und Skripten. Da tut es gut, zwischendurch eine Pause zu machen und was auf dem Schiff zu werken. Ich muss nur aufpassen, dass die Pausen nicht länger las die Lernzeit ausfällt 😉

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