August 2013 Archiv

Ende der Vorstellung

Liebe Leser, wir sind zurück in der Schweiz. In der Nacht von Sonntag auf Montag um 23.11 Uhr haben wir die Grenze in Basel passiert. Gestern Montag haben wir das Schiff ab- und ausgeladen, aufgeräumt und heute hat Esther gewaschen während ich mich im Büro anklimatisierte. Die Hitze macht uns allen etwas zu schaffen, deshalb waren wir im Vierwaldstättersee zum abkühlen.

Ende der Vorstellung. Die PUST steht wieder in der Winterlagerhalle.

Freitag 2. August

Die letzten sechs Seemeilen nach Skive sind wir flott bei frischem Ostwind gesegelt. Der Tag beschenkte uns mit viel Sonne und 27 Grad, weshalb Micha und ich ins kühle knietiefe Nass sprangen. Der Limfjord ist einfach schon nicht tief.

Zum Abschluss der Reise gab es nochmals ein leckeres Essen im Cockpit serviert. Wir haben es ein letztes Mal ausgenutzt, dass in Dänemark das Fleisch gut und günstig ist. Dementsprechend waren die Portionen.

Zudem haben wir am Abend das Schiff schon fast ganz entladen, vieles mit Süsswasser vom Salz befreit und zum Auswassern vorbereitet.

 

Samstag 3. August

Ein sonniger Morgen erwartet uns, aber es dauert nicht lange und der Himmel wird zugezogen, wie von Herrn Bucheli prognostiziert. Das war auch der Grund, warum wir schon um 8 Uhr am Frühstückstisch sassen. Gegen 10 Uhr verholten wir die PUST unter den Kran, legten den Mast, was schnell und gut ging. Dann mühten wir uns ab, die PUST aus dem Wasser zu holen. Doch sie wollte nicht. Irgendwie hing sie immer schief und es begann leicht zu regnen. Am Schluss gelang es doch noch. Um 12.30 „sass“ sie sattelfest auf dem Trailer und die Sonne lugte auch wieder hervor. Zwei Stunden später war alles festgezurrt, gereinigt und klar und wir gönnten uns nochmals eine Dusche. Danach hatten wir Hunger.  Leicht erhöht hinter dem Hafen liegt ein Restaurant mit einer schönen Terrasse. Dort wollten wir nochmals gut essen. Doch die hatten bis 17.30 Uhr geschlossen und solange wollte der Magen nicht warten. Also zum nächsten Restaurant am Hafen vorne. Dort sah die Lage gleich aus. Was nun? Ab ins Auto und Richtung Stadt. Doch alles hatte geschlossen. Es war zum Verzweifeln! Schlussendlich kauften wir in einem Supermarkt belegte Brötchen und verschlangen diese, bevor wir kurz vor 17 Uhr Skive auf dem Landweg verliessen. Über leere Autobahnen rauschten wir südwärts bis vor die deutsche Grenze. Die letzte Nacht in Dänemark stand bevor.

 

Sonntag 4. August

Um 05.00 klingelte der Wecker. Für Micha gab’s einen Schhoppen, für uns Kaffee aus der Tankstelle. Der letzte gute Kaffee für diesen Tag! Eine halbe Stunde später waren wir in „Tyskland“. Am Vorabend haben wir in der Bildzeitung gelesen, dass für heute Sonntag der schlimmste Stautag des Jahres gemeldet wurde. Gott sei Dank haben wir nichts davon gemerkt. Bis Bremen sind wir in einem Stück gefahren während Micha schlief. Dort gab’s eine grosse Pause mit Verpflegung und Diesel fürs Auto, während Micha sich auf dem Schiff austoben konnte. Auch die zweite Etappe bis fast vor Frankfurt verschlief Micha wieder während wir super vorankamen. Nach einer zweiten grossen Verpflegungspause setzten wir zum Endspurt an. Inzwischen hatte sich der Stau vor Bruchsal aufgelöst und wir konnten in einem Rutsch bis Basel fahren. Auf der A3 nach Rheinfelden auf dem einzigen Rastplatz fielen wir müde ins Bett.

 

Montag 5. August

Bis Schwyz war es wirklich nicht mehr weit, wenn man am Vortag durch ganz Deutschland gefahren ist. Um 08.45 fuhren wir vor der Fallenbachwerft in Brunnen vor und kurz darauf „schlüpfte“ unser PUSTi durch das grosse Stahltor in die Winterlagerhalle. Alles ausräumen, Bezüge abziehen und ins Auto quetschen. Langsam schloss sich das schwere Tor hinter uns, die Vorstellung „Limfjord 2013“ ist zu Ende. Jetzt kann sich unser PUSTi von der langen Autofahrt erholen und träumt schon vom nächsten Abenteuer… das hoffentlich nicht mehr so lange auf sich warten lässt.

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Kurs Heimwärts

Ist einmal die Halbzeit überschritten, dann geht es langsam aber sicher heimwärts. Bei uns wurde das doppelt deutlich, als wir am Montag unser Kielwasser in der Løgstør-Breddning vor der Insel Livø kreuzten. Von nun an folgten wir bekanntem Gewässer zurück nach Skive.

 

Kurs Südwärts nach Skive.

Kurs Südwärts nach Skive.

Samstag 27. Juli

Mit fantastischem Wind sind wir nach Amtoft gesegelt. Anfangs hatten wir schwachen Rückenwind (West 3Bf) und konnten mit unserem bunten Segel (Spi) satte vier Knoten aufs GPS zaubern. Später drehte der Wind auf Nord und nahm zu so dass wir unter Vollzeug durch den Feggesund rauschten.

 

Sonntag 28. Juli

Heute bekamen wir Besuch. Patricks Bruder Marc mit seiner Frau Randi und Sohn Jonathan reisten aus Kristiansand (Norwegen) an. So gab es eines der seltenen Treffen. Leider wehte es den ganzen Tag mit 6 Bf aus West, so dass weder Baden an dem schönen Sandstrand noch ein kleiner Ausflug auf unserem PUSTi angesagt war. So verging die Zeit im Hafen, dem schönen Klubhaus, dem coolen Spielplatz und dem gemütlichen Campingplatz der zum Hafen gehört. Jonathan konnte seine erste Nacht im Zelt schlafen, wobei er so aufgeragt war, dass am Schluss nicht mehr so viele Stunden Schlaf blieben…

 

Montag 29. Juli

Schon beizeiten gab es Frühstück zusammen mit den Norwegern. Gegen Mittag reisten sie schon wieder ab und auf der PUST kehrte wieder „Alltag“ ein. Da wir geplant haben bis in Skive keinen Hafen mehr anzulaufen, haben wir uns nochmals mit Frischprodukten eingedeckt, die Dusche im Hafen und den Strom im Klubhaus genutzt. Dabei haben wir (Patrick) den Akku samt Ladegerät vom kleinen Fotoapparat vergessen. Inzwischen dürfte er gut geladen sein…

Der Wind aus SW nahm immer mehr ab und so machten wir uns auf zur Insel Fur. Mit Segeln war nichts, denn der Hauch der noch übrig war, kam genau auf die Nase. Wir kreuzten unser Kielwasser vor der Insel Livø, wo am 18, Juli bei einem frischen Westwind zuerst Micha und dann wir die Fische gefüttert hatten. Nun war das Wasser spiegelglatt.

Kaum hatten wir den Anker in der Færker Vig in den Schlick gerammt, da frischte es auf und erst noch aus Nord. Dass der Wind gegen Abend zunehmen würde das war ja gemeldet, aber eigentlich aus Süd! Nun hätten wir perfekten Wind zum Segeln, aber wir sind schon da…

Am Abend entdecken wir Michas erster Zahn! Wahrscheinlich ist das der Grund, warum er die letzten Tage zwischendurch etwas unleidig war…

 

Dienstag 30. Juli

Der Wind weht aus SW mit 3-4Bf. Wir machen einen Tag Ferien. Einfach in den Tag hinein leben, geniessen und schlemmen. Lesen und mit Micha spielen. Nichts Besonderes aber schön.

 

Mittwoch 31. Juli

Westwind war gemeldet und der wehte auch durchs Rigg als wir am Morgen aus der Koje krabbelten. Während dem Frühstück fegte eine rabenschwarze Gewitterwand mit Blitz und Donner und etwas Regen vorbei. Danach wärmte wieder die Sonne und wir konnten Segel setzen und ab der Ankerboje lossegeln. Gemütlich mit 4 Knoten rauschten wir südwärts. Kurz vor Hvalpsund äugte uns ein Seehund an, den wir knapp an Backbord überholt hatten. Er schien uns eine gute Heimfahrt zu wünschen. Die Engstelle im Hvalpsund schafften wir nicht mehr unter Segel. Durch die „Berge“ wurde der Wind abgelenkt und es bliess uns wie aus einem Föhn entgegen und das mit 6 Bf! Nach einer Seemeile unter Motor flitzen wir nur mit der halb ausgerollten Fock weiter südwärts und warfen den Anker zum zweiten Mal in der Astrup Vig, einer Bucht im Skivefjord.

 

Donnerstag 1. August

Irgendwann trifft es zu. Und das war heute. Der Himmel war grau verhangen, immer wieder trommelte der Regen aufs Deck und die Sonne kam erst um Gute Nacht zu sagen. Der Wind schien sich wieder mal an keine Prognose zu halten und kam aus Ost, so dass wir ungeschützt in der Bucht lagen. Zum Glück war er nicht so heftig und das sanfte Schaukeln störte nicht an diesem Faulenzertag im Bett.

Die Vorräte gehen zu Neige. Der letzte Wein ist getrunken, die Büchsen fast aufgebraucht. Ein deutliches Zeichen, dass das Ende nahe ist.

 

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