Juli 2012 Archiv

Wendepunkt erreicht

Heute Samstag hat uns der Regen nach Risör in den Hafen gespült. Eigentlich wollten wir noch weiter südwärts an der norwegischen Küste entlang, doch das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung. Nun sind wir mitten im Städtchen angelegt und stellen gerade eine Attraktion: Ein so kleines Schiff aus der Schweiz!

Aber beginnen wir mit dem Rückblick:

Mittwoch 25. Juli

Der Einkauf in Strömstad war anstrengender als einen ganzen Tag unter Segel. Wir waren die Hektik und den Lärm der Zivilisation nicht mehr gewohnt. Und der Supermarkt war so riesig, dass es uns fast überfordert hat. Zudem kannten wir die Produkte nicht, was den Einkauf lang und umständlich machte. So waren wir froh, als wir den Hafen hinter uns lassen konnten und sind nur wenige Meilen gesegelt, bis wir eine wunderschöne und ruhige Ankerbucht fanden auf der Insel „Södre Langön“.

In Strömstad gab es einen grossen Bootsausrüster wo wir eine neue Buglampe kaufen konnten, da uns ja seit Hallö eine fehlt. Und beim Stöbern im Geschäft fand ich eine wunderschöne LED-Leselampe fürs Vorschiff – ich konnte nicht widerstehen!

 

Donnerstag 26. Juli

Zeitig am Morgen lichteten wir den Anker und wurden von einer leichten Briese aus dem Sund herausgeblasen. Draussen auf dem offenen Meer ging es anfänglich gleich langsam weiter, bis der Wind ganz schön kräftig auffrischte. Mit gerefften Segeln flitzten wir über die Grenze und erreichten Norwegen um 11:05 Uhr, mitten auf dem Meer. Drei Stunden später war der Wind vorbei und wir dümpelten nur wenige Meilen vor unserem Ziel, dem Svenner-Leuchtturm. Das Dümpeln wurde interessant durch eine Schule Delphine die sicher eine halbe Stunde lang um unser Schiff geschwommen ist. Zwischendurch flitzten sie in einem berauschenden Tempo unter unserem Schiff durch, dann sahen wir sie wieder auftauchen und ins Wasser springen. Es war sehr faszinierend. Schade, dass die NIA so weit weg war und nichts von dem Spektakel mitbekam. Nach einer halben Stunde Fahrt unter Motor erreichten wir dann unser Ziel, aber der Naturhafen war völlig überfüllt. So warfen wir mal den Anker und später als die Tagesgäste abgereist waren, gab es Platz für uns. Wir genossen mit vielen Norwegern – wir waren die einzigen Ausländer und fielen dementsprechend auf – den bisherigen wärmsten und schönsten Sommertag dieses Jahres, wie wir am Tag darauf der Zeitung entnehmen konnten.

 

Freitag 27. Juli

Blauer Himmel, Sonne und Wind bescherte uns der neue Tag. Für uns war der Wind gerade brauchbar, für die NIA etwas unpassend, denn sie können nicht so hoch am Wind (Wind von schräg vorne) fahren wie wir. So waren wir für einmal schneller am Ziel, auf der Insel Jomfrulandet. Das ist auch eine Insel draussen vor der Küste, aber im Gegensatz zu den bisher besuchten Inseln nicht ein öder Steinhaufen, sondern sehr grün und bewaldet. Sogar Kühe gab es. Wir gingen an der NE Seite der Insel vor Anker und spazierten dann durch den Wald zum Hafen der 2 km entfernt lag. Im gemütlichen Hafenbeizli gönnten wir uns was Leckeres aus der Backstube oder der Gefriertruhe, je nach Geschmack.

Am Abend zogen immer mehr Wolken auf und bestätigten den Wetterwechsel der die Zeitung vorhersagte. So „nisteten“ wir uns im Vorschiff ein und genossen unsere Bücher im Schein der neuen Leselampe.

 

Samstag 28. Juli

Das Trommeln des Regen weckte uns heute. Geplant war ein Schlag von 30 Seemeilen. Bei leichtem Rückenwind konnten wir vom Ankerplatz ablegen und im Schutz der Insel nach Süden segeln. Doch kaum ausserhalb der Insel, wurde es ruppiger. Die Wellen waren zu hoch für den wenigen Wind, so dass das Segeln schwierig war. Zudem regnete es fast ohne Unterbruch, nicht stark aber beständig. Nach knapp drei Stunden war der Wind so schwach, dass wir die Segel bargen und unter Motor weiterliefen. Doch mir wurde immer kälter und ich war auch ziemlich nass, da ich anfangs die Jacke nicht ganz dicht hatte. So beschlossen wir, nach Risör abzudrehen. Da der Hafen ziemlich voll war, legte sich die NIA vor dem Hafen in eine schöne Bucht und wir fanden zuhinterst ein Plätzchen, dass gerade gross genug für uns war. Nach einer heissen Dusche und einem kleinen Mittagessen ging’s mir auch wieder besser und nun nutzen wir das Internet und die Einkaufsmöglichkeiten, bevor wir zur NIA an den Ankerplatz gehen. Morgen verspricht der Wetterbericht Besserung, so dass wir unsere Reise fortsetzen können.

 

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Sturm und Untiefen

Ich sitze gerade in Strömstad in der Bibliothek und aktualisiere den Blog. Leider habe ich letztes mal vergessen die Bilder in den Beitrag einzufügen, nun sind sie da. Alle Fotos können auch unter dem Menüpunkt Fotos angeschaut werden.

So, nun zu den neusten Nachrichten. Wir sind heute nach Strömstad gesegelt, haben einen grosseinkauf gemacht um unser vieles schwedisches Geld noch loszuwerden, und werden nach einer erfrischenden Dusche weiter ziehen. Das Wetter ist momentan sommerlich war, und unser nächstes Ziel Norwegen. Viel spass mit dem Wochenrückblick:

Während ich diese Zeilen schreibe, sind wir noch auf Ursholmen, einer kleinen Insel südwestlich von den Koster-Inseln, letzte Station vor Norwegen. Wir sind seit Sonntag hier, denn der Sturm hielt uns fest. Aber schauen wir zurück auf die letzten Tage:

Donnerstag 19. Juli

Nachdem wir in Ellös den Grosseinkauf bewerkstelligt hatten machten wir uns frisch geduscht auf hinaus in die Aussenschären. Unser Ziel war Vasholmarna, nur wenige Meilen von Ellös entfernt. Wir waren nicht die einzigen die dieses Ziel hatten, es wimmelte von Schiffen, aber wir fanden doch ein gutes Plätzchen. Die NIA konnte längsseits an dem Felsen anlegen und wir dann aussen an der NIA. Es war perfekt so, bis die Ebbe das Wasser entzog und der Kiel der NIA auf einer Felsnase aufstand. Bis wir es aber bemerkten war die NIA so fest, dass wir sie nicht mehr ab dem Felsen schieben konnten. So mussten Bärtschis in Schräglage schlafen und am Morgen als die Flut das Wasser zurückbrachte ging’s dann weiter.

 

Freitag 20. Juli

Unser nächstes Ziel war Hallö, wieder eine Insel weit draussen in den Schären. Von Vasholmarna aus waren es 15 Seemeilen und wir hatten den Wind ziemlich von vorne, so dass wir auf dem Amwind-Kurs die NIA stehen liessen. Aber auch auf Hallö war der Naturhafen schon ziemlich voll. Als wir uns in die enge Bucht hineintasteten überholte uns ein Schwede mit dem Motorboot und rammte dabei unseren Bugkorb, so dass die grüne, neue Positionslampe schonungslos abgedrückt wurde und über Bord ging. Wir waren später noch an der „Unfallstelle“ und haben im klaren Wasser nach dem Lampenglas getaucht. Aber wahrscheinlich ist es ins Seegras gefallen, denn wir fanden es nicht.

Die enge Bucht war schon übervoll, so dass wir weiter draussen an den Felsen gingen und uns dabei über eine Untiefe mogelten. Als die NIA nachkam, sass sie leicht auf dieser Untiefe auf. Am Abend drehte der Wind und es wurde unangenehm an unserem Ankerplatz, aber wir konnten nicht mehr weiter weil die Ebbe die Untiefe noch unüberwindbarer machte. So wurde es eine recht unangenehme Nacht und wir schliefen alle bis auf die Kinder nicht sehr viel.

 

Samstag 21. Juli

Nachdem die Flut die Untiefe passierbar machte, segelten wir um 9 Uhr weiter. Viel länger wollten wir nicht bleiben, denn es war immer noch sehr unangenehm. Das nächste Ziel, wieder 15 Seemeilen entfernt, war Storö auf den Väderö, eine Inselgruppe westlich von Fjällbacka aussen im Skagerrak. Diese Insel war noch touristischer als Hallö, und der Hafen war überfüllt. Aber wir fanden in einer Bucht neben an einen wunderschönen Ankerplatz, wo wir ruhig lagen und gut schliefen. Zum Nachtessen gab es Käseschnittli für alle aus der uralten „Wunderzange“ von Erwin, ein Toaster für den Gasherd.

 

Sonntag 22. Juli

Esther und ich verlängerten die Nacht und schliefen bis fast um 10 Uhr. Auf der NIA wurde es Dank den Kinder schon früher lebendig. Beim Frühstück stellen wir fest, dass sich der ganze Hafen leerte und auch die NIA machte sich seeklar. Um 11 Uhr stachen auch wir in See bei schönstem Wetter und gutem Winden. Ausnahmsweise hatten wir am Samstag Abend und auch am Sonntag Morgen die Wetterprognosen von Stockholm Radio verpasst, aber da das Barometer nach oben schoss und das Wetter perfekt war, machten wir uns auf den Weg nach Ursholmen, 15 Seemeilen entfernt. Anfangs war es perfektes Segeln, aber der Wind frischte immer mehr auf. So refften wir ein Segel nach dem anderen (Reffen = Segelfläche verkleinern) und am Schluss rauschten wir nur noch mit dem gerefften Vorsegel über die bis zu zwei Meter hohen Wellen unserem Ziel entgegen. Im Hafenhandbuch stand, dass die Einfahrt etwas knifflig sei und nur bei gutem Wetter vorgenommen werden sollte, aber wir hatten nun keine andere Wahl mehr, denn der Wind frischte immer noch auf und sonst hätten wir gleich bis Norwegen durchsegeln müssen, was aber noch eine grosse Strecke war. Je näher wir der Einfahrt und dem Wegpunkt des GPS kamen, umso unübersichtlicher wurde das Ganze. So viele kleine Inselchen und Untiefen wo sich die Wellen brachen. Nach einem Stossgebet fuhren wir mit ziemlichem Speed (aufgrund des Windes) auf das Gewirr zu. In diesem Moment hätte ich mir einen Kartenplotter gewünscht, um zu sehen, wo wir uns auf der Karte befanden. Zum Glück war die NIA schon drinnen und so konnte uns Beat per Funk Anweisungen geben, wo wir durchmussten. Die Untiefen waren bei dem Wellengang gut auszumachen, so dass sie kaum mehr eine Gefahr waren. Die Herausforderung war, bei dem Seegang und der Fahrt , da uns die Wellen anstiessen, zwischen den einzelnen Untiefen und Inselchen durchzukommen. Zeit zum denken und überlegen blieb nicht mehr, es galt, nach vorne zu schauen und durch das Gewirr hindurch zu fahren. Dank Beats Lotsendienst ging es besser als erwartet und drinnen in dem Naturhafen war es schön still und geschützt. Wir legten neben der NIA an und brauchten dann zuerst mal ein bisschen Schokolade um unsere Nerven zu beruhigen. Während dessen nahm der Wind immer mehr zu und am Abend meldete Stockholm Radio Sturm, auch für den Folgetag.

 

Montag 23. Juli

Draussen stürmt es immer noch kräftig, aber hier in dem geschützten Hafen lagen wir ziemlich ruhig. Es regnete immer wieder zwischendurch, und die Luft war voll salzigem Gischt, denn die Wellen brachen aussen an der Insel und der Sturm blies die Gischt über die ganze Bucht, so dass sich eine feine Salzkruste über unsere Schiffe legte. Zusammen mit zwei schwedischen und einer norwegischen Segelyacht haben wir den Sturm abgewettert. Viel machten wir nicht. Ich begann mit meinem zweiten Krimi von Jo Nessebö, einem norwegischen Schriftsteller der super spannend schreibt und mir hilft, mein Norwegisch aktiv zu behalten.

 

Dienstag 24. Juli

Noch immer sind wir auf Ursholmen. Der Wind nimmt stetig ab und sogar die Sonne blinzelt zwischen den Wolken hindurch. Heute haben wir einen Schlauchbootausflug auf die andere Seite der Bucht gewagt und den äusseren Holmen erkundet. Es war eine richtige Kletterei auf dieser schroffen Felseninsel.

Nach dem Apéro hatten sich Beat und Nick genug Mut angetrunken, so dass sie ins 19 grädige Wasser stiegen. Beat befreite unsere Propeller von dem Seegras das sich darum gewickelt hatte.

Ansonsten ein unspektakulärer Tag, der aber sehr erholsam war.

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Beinahe Sturmwarnung

Am Samstagabend, bei schönster Stimmung, machte der Wetterbericht von Stockholm Radio auf Kanal 84 klar, unsere Reise geht im innersten Innenfahrwasser, hinter der Insel Tjörn und Orust weiter. Denn für weite Teile der Ostsee wurde eine beinahe Sturmwarnung herausgegeben.

Sonntag 15.Juli

Schon am Morgen blies es kräftig, bei schönstem Sonnenschein. Nach einem herrlichen Frühstück und den letzten Besorgungen im Einkaufsladen gerade am Hafen, machten wir los. Wir hatten zuerst einige Bedenken, ob wir bei dem starken Wind und mit Heckanker aus dem vollen Hafen kommen, oder ob unsere Ankertaue mit den Nachbarsbooten vertörnt seien. Aber es ging erstaunlich gut. Dafür rammten Esther und ich danach die Tankstelle beim Anlegen, denn der Wind blies so kräftig und schob uns auf den Steg, dass wir das Schiff kaum halten konnten. Mit vollen Tanks setzten wir dann die Reise fort. Eine nasse Reise. Trotz vorgelagerten Inselchen schob der Westwind das Wasser in grossen Bergen heran. Nach einer knappen Stunde wurde es ruhiger, denn wir kamen in geschütztere Gewässer, so schmal, fast wie ein Kanal. Nach zwei Stunden erreichten wir unser Ziel, doch wurde schnell klar, hier bleiben wir nicht. Denn entgegen dem Hafenhandbuch war es extrem zügig in der Bucht. Also montierten Esther und ich trockene Kleider und Ölzeugs und umrundeten die Insel voll gegen den Wind. Obwohl die Maschine fast auf Vollgas lief, schlichen wir nur vorwärts. Dafür machten unsere Schiffe Sprünge wie ein wilder Stier. Kaum war die Insel gerundet, konnten wir Segel setzten, nur ein bisschen, denn der Wind blies kräftig weiter, nur hatte es weniger Wellen. Wir flogen beinahe vorwärts und nach weiteren zwei Stunden erreichten wir Askerön, eine Insel genau zwischen Tjörn und Orust. Wir waren ziemlich geschafft von dieser wilden Fahrt und haben gelernt, dass ein Westwind-beinahe-Sturm auch im Innenfahrwasser ganz schön wild sein kann.

 

Montag 16. Juli

Ausschlafen. Geniessen. Faulenzen. Beat, die Jungs und ich erkundeten mit dem Schlauchboot die nähere Umgebung und fanden einen schönen Ankerplatz, in welchen wir vom Hafen verlegten. Nur eine knappe Seemeile auf eine kleine Insel. Bei der Rückfahrt mit dem Schlauchboot mussten wir wieder gegen die Wellen ankämpfen, nur ganz kleine, aber wir waren alle bis auf die Haut nass. War ja schon fast wieder 24 Stunden her, seit wir eine Salzwasserdusche hatten, wobei es diesmal auch die Crew der NIA traf, die sonst immer am trockenen sitzt auf ihrem Motorsegler.

 

Dienstag 17.Juli

Es war so schön und wir so müde, dass wir das herrliche Wetter nochmals in dieser schönen Bucht verbrachen. Stockholm Radio meldete immer noch beinahe Sturm fürs Skagerrak, so dass eine Weiterfahrt hinaus an die Küste nicht sehr verlockend klang. Während die Erwachsenen sich ihrer Ferienlektüre widmeten, haben Nick und Tim beinahe den ganzen Strand umgegraben.

 

Mittwoch 18.Juli

Es geht weiter. Der Wind hat abgenommen, aber das erste Stück nach Norden konnten wir noch segeln, zum Teil mit Motorenunterstützung. Doch als wir den nördlichsten Punkt des Fahrwassers erreicht hatten und nach Südwesten um Orust fuhren, hatten wir den Wind genau gegen uns, so dass der Motor hinhalten musste. Es war, als seien wir auf einem See unterwegs, viele schöne Ankerbuchten säumten das Ufer, die Sonne schien und es war wunderprächtiges Wetter. So entschlossen wir unterwegs, unser Ziel zu ändern. Anstatt noch weitere 1.5 Stunden gegen den Wind zu motoren, warfen wir auf einer kleinen Insel in einer geschützten Bucht den Anker. Es war traumhaft. Patrick hat sich todesmutig ins Wasser gestürzt, welches 20 Grad warm ist. Nur die Quallen verderben einem den Badespass. Nick hat den Mut beim Bauchnabel verloren und hat seinen Badeplausch vorzeitig beendet. Tim hat das Rudern mit dem Schlauchboot so richtig erlickt und ruderte wie ein Gondolieri aus Venedig kreuz und quer durch die Bucht. Nach dem Abendessen und Abwasch machte sich die ganze Bande auf um die Insel zu umwandern. Dabei gibt es immer für alle viel zu entdecken. Den Abend haben wir „Grossen“ auf der PUST im Cockpit bei Kaffee, Tee und etwas feinem dazu ausklingen lassen. Es war ein lauer Sommerabend, leider mit 14 Grad nicht sehr sommerlich warm, was nach dem Sonnenuntergang um 22:15 spürbar wurde.

 

Donnerstag 19.Juli

Der heutige Tag erwartete uns mit Regen. Aber nur wenig. Bereits nach dem Frühstück mit frischem Brot von der NIA, war es wieder trocken, aber noch immer verhangen. Während ich diese Zeilen schreibe, steht Esther an der Pinne und folgt der NIA durch das enge Fahrwasser die letzten Meilen hinaus an die Küste. Unser Ziel ist Ellös, hier werden die schönen Hallberg Rassey Yachten gebaut. In Ellös steht ein Einkauf, Wasserbunkern und Duschen an, bevor wir weiter hinaus in die Schärenwelt fahren. Die Idee ist nun, dass wir uns bis Mitte nächste Woche entlang den Schären bis nach Norwegen hoch angeln.

 

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Sommer, Sonne, Schweden

Wir sind seit Donnerstag in Schweden. Unser erster Ort den wir angelaufen haben war die Insel Tistlarna, eine Insel ganz aussen an der schwedischen Küste, dessen Leuchtturm die Südwest-Einfahrt nach Göteborg markiert.
Nun einen Überblick der letzten Tage:

Donnerstag 12. Juli
Wir erwachten bereits um 04.00 Uhr, weil unsere PUST quer in den Wellen schaukelte. Zuerst dachten wir, es seien die Fischer welche von ihrem nächtlichen Fang zurückkamen, aber es war der Wind der gedreht hat und nun genau in die Bucht blies. Als Esther um 8 Uhr aus der Koje kroch, war ihr leicht übel. So viel das Frühstück kurz aus und wir machten uns auf den Weg nach Schweden. Zuerst kamen wir bei achterlichem Wind (Wind von hinten) nicht besonders schnell vorwärts aber als wir aus der Landabdeckung kamen, nahm er zu und drehte auch mehr auf Süd, so dass wir wieder einmal mehr quer zu den Wellen liefen. Nur waren sie bedeutet kleiner als auf der Fahrt nach Laesö.
Auf dem Weg nach Schweden querten wir die Schiffsroute „T“ auf welcher die Frachter verkehren. Wir kamen uns mit unseren kleinen Schiffen vor wie Fussgänger, welche die Autobahn überqueren wollen. Wir staunten, wie viele Schiffe und mit welcher Geschwindigkeit daher kamen. Je näher wir der schwedischen Küste kamen, umso steiler wurden die Wellen und der Wind legte auch zu. Im Schutz der Insel Tistlarna bargen wir das Segel und versuchten die schmale Einfahrt zu finden, was auch glückte. Wir waren ganz alleine in dem wunderschönen Naturhafen und konnten an dem kleinen Steg anlegen.

Freitag 13. Juli
Der Morgen erwartete uns mit Regen und noch mehr Wind, aber wir waren ja gut geschützt. Bis nach unserem fürstlichen Frühstück mit Frischbackgipfeli und Brötli (aus dem Migros), 3-Minuteneier etc. war der Regen auch vorbei und ich erkundigte zusammen mit den zwei Jungs die Insel, so dass Esther, Ursula und Beat mal die Ruhe geniessen konnten. Der Nachmittag verflog mit einem Apero bei uns an Bord, Faulenzen und einige Dinge erledigen. So habe ich endlich den Autoradio zum laufen gebracht, habe nur ein Kabel anders angeschlossen. Und auch der Stundenzähler beim Motor läuft jetzt.
Bis am Abend waren noch zwei deutsche und eine dänische Yacht in den Hafen gelaufen, aber Platz hatte es immer noch genug.

Samstag 14. Juli
In der Nach schüttete es wie aus Kübeln, doch als wir schon kurz nach 7 Uhr aus der Koje krochen, war es trocken. Nach dem Frühstück musste ich noch die Fock von Hand auswickeln, da der Roller irgendwie verklemmt war. Nach dem Ausrollen konnte das Segel geborgen werden und der Roller wurde geschmiert. Nun läuft wieder alles wie geschmiert 😉
Als wir um 10 Uhr aus dem Inselhafen tuckerten, begann es wieder leicht zu regnen. Der Wind war schwach von Süden, so dass wir mit Fock und Motor nordwärts liefen. Es ging hinüber zur Insel Vinga, welche die nordwestliche Ansteuerung nach Göteborg markiert. Von dort war es noch einen Katzensprung bis ins sogenannte „Innenfahrwasser“, welches zwischen den Schären verläuft. Da der Wind noch mehr abgenommen hat, und nun die Aufmerksamkeit gefordert war, um richtig zwischen den Inseln zu fahren, bargen wir die Segel. Nach einer weiteren Stunde fahrt sind wir um 14 Uhr auf der Insel Rörö angelangt, in einem idyllischen Hafen. Esther und ich genossen ein feines Kaffee mit Kuchen im Hafenkaffee, während Bärtschis sich über leckeres Eis freuten. Am Hafen gibt es auch gleich einen Einkaufsladen, so dass die Frischprodukte ergänzt werden konnten. Zum Znacht gab es was richtig schwedisches, Kartoffelstock, Erbsli und Rüebli und „Köttbollar“ (Fleischbällchen), wie man sie aus dem IKEA auch kennt 😉
Das Wetter ist sehr wechselhaft, von schön sonnig bis bewölkt, aber relativ frisch mit 15 Grad. Die nächsten Tage werden wir jetzt entlang den schwedischen Schären nordwärts segeln auf der Suche nach schönen und unberührten Inseln zum übernachten.

 

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Bewährungsprobe

Wir sind auf der Insel Laeso, nördlich von Anholt, nach einer abenteuerlichen Überfahrt. Morgen geht es voraussichtlich weiter nach Schweden. Doch beginnen wir von Vorne:

Montag 9. Juli
Esther und ich haben uns einen gemütlichen Tag in Anholt „City“ gemacht. Eine knappe Stunde dauerte der Spaziergang vom Hafen hin und wir fanden ein gemütliches Restaurant mit schönem Garten, in welchem wir uns ein Latte Macchiato gönnten. Nach ein paar Besorgungen im „Supermarkt“ machten wir uns auf den Heimweg. Zurück ging es über den „Nordberg“, so konnten wir die Aussicht über die Insel geniessen.
Den ganzen Tag blies es kräftig und am Abend wehte es kräftig über die Insel, begleitet mit Regenschauer.

Dienstag 10. Juli
Als wie erwachten, wehte der Wind immer noch, laut Anzeige nicht mehr so stark, und nach Prognose abnehmend. So entschieden wir uns, wenn er weiter abnimmt, am Abend auszulaufen Richtung Insel Laeso, nördlich von Anholt. Ich erledigte noch einige Arbeiten am Schiff, wie Wanten (Drahtseile die den Mast seitwärts absichern) nachspannen, die letzten Positionslampen montieren, beim Motor das Öl kontrollieren und auffüllen so wie den Motorendeckel festschrauben. Esther kochte zum Znacht feine Pasta mit 5Pi-Sauce, wobei 2 „P’s“ gefehlt haben. Dafür gab es noch eine Pfanne Hackfleisch dazu und Gurken- Rüeblisalat. Ein leckeres Essen.
Nach einem letzten Check der Wetterprognose, die Kurse gesteckt waren und die Wegpunkte im GPS gespeichert, legten wir um 20 Uhr ab. Kaum hatten wir den schützenden Hafen verlassen, verwandelten sich unsere Schiffchen in einen Schüttelbecher. Es hatte eine kurze, steile Welle, fast wie auf dem Neuenburgersee, von gut einem Meter. Wir setzten nur die Fock (Vorsegel) und auch diese zuerst nicht voll, aber wir machten gut 5 Knoten Fahrt. Wir kamen nicht sehr weit, und Esther hat das herrliche Abendessen den Fischen spendiert. Wir wogen ab, was wir machen, entschlossen uns aber, weiter zu segeln. Nach 12 Seemeilen, nachdem ich mich zu stark auf Kompass und Digitalanzeige konzentriert hatte, war ich an der Reihe, die Fische zu füttern. Danach ging es uns aber besser. Per Funk erfuhren wir, dass auf der NIA sowohl Tim wie auch Ursula das selbe taten. Nick hat während der ganzen Überfahrt friedlich in Papas Bett geschlafen.
Als es dunkler wurde, kam nicht nur die Müdigkeit zum Vorschein, sondern das navigieren und steuern wurden anspruchsvoller, denn ich konnte den Kompasskurs nicht mehr ablesen, und die Wellen waren schlecht sichtbar, so dass ich sie aussteuern musste. Esther übernahm die anspruchsvolle Aufgabe, mir alle paar Sekunden den Kurs ab dem Kompass zu lesen, und ich korrigierte den Kurs. Um 00.30 rundeten wir die erste Tonne, die friedlich ihre Kennung blinkte, änderten den Kurs und segelten weiter. Inzwischen hatte der Wind etwas nachgelassen, und wir flitzten über die Wellen. Als es gegen zwei Uhr immer heller wurde, hatten wir gar nichts dagegen, denn es wurde wieder viel angenehmer. Wir waren gut angezogen, trugen während der ganzen Fahrt Schwimmwesten und waren mit dem Lifebelt am Schiff festgebunden, so dass wir bei der Schaukelei nicht herausfallen konnten. So angelten wir uns zum nächsten Wegpunkt vor, welchen wir um 03.30 rundeten und begannen mit der Ansteuerung von Osterby, der Hafen im Osten der Insel. Bei unserer Ankunft um 07 Uhr war der Hafen mehr als voll, so dass wir draussen vor der Einfahrt neben einer dänischen Yacht den Anker warfen. Nach einem kleinen Imbiss fielen wir wie im Koma in die Koje und schliefen bis weit in den Nachmittag.

Mittwoch 11. Juli
Als wir endlich aus der Koje krochen, kamen gerade Bärtschis von einem Landgang zurück und wir übernahmen gleich ihr Schlauchboot und setzten in den Hafen hinüber. Wir schlenderten durch den Hafen und den Ort, ergänzten unseren Vorrat mit Frischprodukten und gingen zurück an Bord, wo ich das Abendessen kochte. Wir hatten richtig Kohldampf, denn seit dem Frühstück vom Dienstag Morgen hatten wir nichts mehr im Magen.
Gegen Abend zogen Wolken auf und es regnet immer wieder zwischendurch. Wir sind am Faulenzen und geniessen es, dass wir auch draussen auf dem Schiff problemlos Internetverbindung haben, und erst noch kostenlos. Wenn das Wetter wird wie es die Prognose verspricht, haben wir morgen perfekte Wetterbedingungen um nach Schweden zu segeln. Diese Überfahrt ist die letzte längere für einen Moment, und auch nicht solange wie die von letzter Nacht.

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Segeln auf Dänisch

Unser erster grosser Schlag liegt bereits hinter uns. Wir sind gestern auf Anholt, die Insel mitten im Kattegat „gesegelt“. Segeln auf dänische Art, wie es im Volksmund heisst. Aber beginnen wir am Donnerstag.

Donnerstag 5. Juli

Wir liessen es uns gut gehen, machten nochmals einen Hafentag und um 14 Uhr sind Bärtschis eingetroffen. Da waren wir auch wieder beschäftigt mit Einwassern, Kinderbetreuung und Kochen. Das Wetter war angenehm warm und ein laues Lüftchen wehte.

 

Freitag 6. Juli

Ein trüber Morgen erwartete uns als wir zur Koje raus krochen. Nach dem Frühstück fuhren Ursula, die Kinder und ich einkaufen. Frische Früchte und Brot standen auf der Einkaufsliste und auch die Dieselkanister mussten gefüllt werden. Doch bevor wir zurück waren, begannen die Wolken sich zu entleeren. Aber wir entschlossen uns doch noch auszulaufen und so tuckerten wir um 15 Uhr zum Hafen raus mit Kurs süd-südost, aus der Kalovig-Bucht heraus und um die Landzunge in die Begterup Vig (Bucht). Ganz im Süden gibt es einen Steg wo wir festmachten. Wind hatte es kaum noch und der Regen lies auch nach, wir konnten sogar im Sonnenschein am Steg anlegen. Beat hatte unterwegs schon einen Kartoffelgratin vorbereitet und in den Ofen geschoben, so dass wir kurze Zeit später ein feines Abendessen von der NIA serviert bekamen. In der Zwischenzeit konnte Nick mit einer dänischen Familie Krabben fischen, während Tim aus sicherem Abstand zuschaute.

 

Samstag 7. Juli

Das Wichtigste zuerst! Heute feierte Tim seinen sechsten Geburtstag! Am Nachmittag setzten wir unsere Reise in westliche Richtung fort zur Insel Hjelm. Der Wind war sehr schwach, so dass wir unter Motor liefen. Unterwegs frischte es ein bisschen auf so dass wir 5sm (Seemeilen) segeln konnten. Die Insel ist ein Traum, wir lagen zusammen mit zwei anderen Schiffen in einer schönen Bucht. Kurze Zeit nach der Ankunft gab es auf der NIA Pizza, das hatte sich Tim zum Geburtstag gewünscht und wir waren dazu eingeladen. Nach dem Essen erkundeten wir die Insel, spazierten zum Leuchtturm und genossen die Insel. Abgerundet haben wir den Tag mit Kaffee und Geburtstagskuchen.

 

Sonntag 8. Juli

Heute sind wir bereits nach 7 Uhr aufgestanden. Nach dem Frühstück haben wir alles klar gemacht für den langen Schlag nach Anholt. Es wehte ein laues Lüftchen, zuwenig um zu segeln, vor allem wenn man die Distanz betrachtete: 42 sm, was bei einer Fahrt von 5 Knoten (5 Seemeilen pro Stunde) eine Reisedauer von 9 Stunden ergibt. Wir mussten also schauen, dass wir Fahrt machten. Damit wir nicht ständig an der Ruderpinne stehen mussten, kam Alfons zum Einsatz. Alfons, das ist unser Autopilot. Und auf den ersten 12sm tat er seinen Dienst sehr gut. Doch nachdem wir die erste Fahrwassertonne gekreuzt und den Kurs auf Anholt angesetzt hatten, begann er zu tanzen und hielt nicht mehr den Kurs. So kam Alfons wieder in die Backskiste und wir setzten uns selber an die Pinne. Nach dem ersten Wegpunkt hatte der Wind etwas aufgefrischt, so dass wir die Segel setzten konnten. Es war aber zuwenig Wind, damit wir ordentliche Fahrt (also mindestens 5 Knoten) machten, darum haben wir den Motor auf verminderter Drehzahl mitlaufen lassen. Diese Art von Segeln nennt man im Volksmunde „dänisch segeln“. Ein paar Meilen vor Anholt war dann der Wind doch noch erwacht, so dass wir bis zum Hafen segeln konnten. Schon von weitem sah man die vielen Masten im Hafen und als wir einliefen, sah er ziemlich voll aus. Der Hafenmeister kam mit dem Schlauchboot angebraust, erkundigte sich nach unserer Wassertiefe und verschwand wieder. Nach ein paar Minuten kam er zurück und wies uns einen Platz an, wir konnten sogar neben einander liegen. Als das Schiff aufgeklart war (Segel verstauen, Taue aufschiessen, etc.) kochte ich einen feinen Eintopf mit Reis und Esther „schnätzelte“ das Grünzeugs zu einem feinen Salat.

Heute nun bläst es ganz frisch, so dass wir einen Hafentag machen. Anholt ist auch eine tolle Insel, nicht ganz so idyllisch und vor allem nicht so einsam wie die letzte, Hjelm. Aber die Jungs geniessen den Sandstrand und haben ihn schon bald umgegraben 😉

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In Dänemark, zu 50%

Es erstaunt wohl niemanden, aber unsere Abfahrt hat sich nochmals um einen Tag verzögert, so dass wir erst am Montag kurz nach 12 Uhr St.Chrischona verliessen. Die erste Etappe war nur gerade über die Grenze, auf den Rastplatz gleich nach dem Grenzübergang. Dort trafen wir Bärtschis mit der NIA. Nach einem Imbiss setzten wir die Fahrt fort Richtung Norden. Mit 85 km/h „rauschten“ wir nordwärts, die beiden Schiffe im Schlepptau. Nach zwei Stunden Fahrt gab es einen Kaffeehalt, und die Jungs und der Hund brauchten etwas Auslauf 😉 Dann ging’s weiter. Es lief gut. Sehr gut sogar. Wenig Verkehr, super Strasse, der Motor brummte und alle waren zufrieden. So langsam machte sich der Hunger bemerkbar und wir hielten Ausschau nach eine Autohof. Doch bevor wir soweit kamen, schlugen Bärtschis Alarm. Ihr Motor war am kochen. Sie schafften es gerade noch bis zur Raststätte, dann war fertig. Nach einigen Telefonaten kam dann der Abschleppdienst, und mit dem Pickup auf dem Abschleppwagen und die NIA angehängt, ging es weiter nach Mücke zur Mitsubishi Garage. Um 22:50 Uhr setzten sie ihre Fahrt fort und wir gingen auf die PUST schlafen.

Am Dienstag haben wir bis 9 Uhr geschlafen und sind dann weiter. Die ersten 120 Km bis nach Kassel waren sehr anstrengend, zum einen war es eine Berg- und Talfahrt, zum anderen war die Strasse in einem schlechten zustand so dass es holperte und schüttelte und wir befürchteten, dass unser Schiffchen gleich ab dem Anhänger springt. Und zu guter letzt wimmelte es von Lastwagen, die den Berg runterflitzten, und überholten und dann wieder den Berg hoch krochen und wir sie überholten. Doch die Restliche Fahrt bis zu unserem Starthafen nördlich von Aarhus verlief glatt. Kurz vor 23 Uhr, bevor es ganz dunkel war, haben wir den Hafen erreicht. Ein sehr idyllischer und ruhiger Ort. Nach einem Erkundungsspaziergang haben wir uns aufs Ohr gelegt und heute wieder lange geschlafen. Nach einem express Frühstück bekam unsere PUST endlich den Namen aufgeklebt, bevor es dann ins Wasser ging. Der kleine Elektrokran in Selbstbedienung der bis 4 Tonnen hebt, machte einen nicht sehr vertrauenswürdigen Eindruck, aber die PUST schaffte es ohne Zwischenfällen bis ins Wasser 😉 Genau um 12:30 Uhr zerschnitt ihr Kiel zum ersten mal in ihrem Schiffsleben das Wasser der Ostsee! Danach ging’s ans Maststellen. Wir geben es zu, wir sind nicht sehr geübt und so haben wir den Mast drei Mal mit dem Mastenkran hochgekurbelt, und zweimal wieder runter. Zuerst hat es mir das Fall (Seil mit dem man das Segel hochzieht) an der Schlinge eingeklemmt, so dass ich das nicht zum sichern brauchen konnte. Danach hat sich beim hochziehen ein Want (Drahtseil das den Mast seitlich abstützt) aus der Verankerung gelöst, so dass wir den Mast nochmals runterlassen mussten um es richtig festzumachen. Aber schlussendlich haben wir es geschafft. Dann kam das grosse Umladen, vom Auto aufs Schiff, nun schwimmt das Schiff 10 cm tiefer, dafür ist das Auto nicht mehr in den Knien 😉 Man hätte meinen können, wir beladen die PUST für eine Atlantiküberquerung, dabei geht es nur über die Ostsee… Völlig geschafft von so viel Arbeit zum Ferienbeginn, stürzte sich Patrick in die Küche für eine feines „Selbstversorger-Abendessen“. Das heisst mit Zutaten aus dem Vorrat. Es gab leckeren Stocki mit Cornet Beaf und Bohnen aus der Büchse.

Nun geniessen wir den lauen Sommerabend in dem schönen Hafen und lassen es uns gut gehen. Soweit wir wissen, sind Bärtschis seit einigen Stunden wieder unterwegs. Die Zylinderköpfe waren hinüber. Nun wünschen wir ihnen gute Fahrt und hoffen, dass sie es bis morgen auch schaffen. So werden wir morgen unseren ersten Schlag auf die Ostsee wagen, und mal schauen, wohin wir dann gehen. Das ist alles auch noch abhängig davon, wenn Bärtschis eintreffen.

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