Mai 2012 Archiv

Starthafen gewählt – Deck dicht

Eigentlich habe ich momentan keine Zeit für unser Schiff und die grosse Reise im Sommer, denn ich sollte fleissig lernen für meine Abschlussexamen. Aber das ist so eine Sache…. War ich anfangs Woche noch neun bis zehn Stunden am lernen, sind es jetzt noch ca. sechs Stunden. Mein Kopf ist langsam voll und die Aufnahme wird immer langsamer. So ist es doch eine gute Abwechslung, am Schiff zu basteln.

Am Mittwoch war ich auf der Suche nach INOX- Schrauben, um verschiedene Sachen montieren zu können. Die Eisenwarenhandlung die ich von Biel kenne hat hier in Basel auch eine Filiale, also fuhr ich da hin. Doch leider ist das nur eine Mini-Filiale, und ich bekam nichts. So war ich dann gut zwei Stunden auf der Suche nach meinen Schrauben und habe nur die Hälfte gefunden. Aber wenigsten die Schrauben, welche ich brauchte um die Sachen an Deck zu montieren. So sind seit heute alle Löcher an Deck zu und hoffentlich auch dicht, und ich muss nicht nach jedem Regenguss das Schiff ausschöpfen….

Anfangs Woche haben wir uns nun entschieden, wo wir unserer Reise starten. Nach längerem Suchen sind wir etwas nördlich von Århus, in Kaløvig fündig geworden. Da ist ein Hafen der sowohl einen Kran zum einwässern als auch Langzeitparkplätze für unsere Autos und Trailer hat, die man auch bezahlen kann.

Kaløvig - unser Starthafen in Dänemark. Eine Marina, die alles bietet.

Seit heute habe ich eine der zwei Webcams vom Hafen auf der Seite verlinkt. So sieht man jetzt Imme Roben rechts, wie die aktuelle Wetterlage in Kaløvig ist.

Was ebenfalls gut ist, der Hafen liegt in einer Geschützen Bucht ohne grosse Fahrwasser mit Schnellfähren etc. und er bietet gut Geschütze Ankerplätze in kurzer Entfernung. So können wir auch mal “Ankommen” und uns langsam ans Schiffsleben gewöhnen, ohne gleich von allem möglichen herausgefordert zu werden.

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Biel verlassen: Richtung Norden

Am Samstag 5. Mai hat die Pust den Bielersee wieder verlassen und ist Richtung Norden aufgebrochen. Die Erste Etappe führt nur bis nach St.Chrischona (Basel), doch in wenigen Wochen geht es weiter durch Deutschland nach Dänemark. Doch bis dann ist noch ein langer Weg vor uns…

Der Himmel weint - weil die Pust wieder ihr Element verlässt.

Inzwischen ist aber wieder einiges gegangen. So haben wir nun endlich auch ein Schlauchboot, dass wir gebrauchte kaufen konnten und uns in den Ferien viel Freiheit bringen wird, denn so können wir auch vor Anker liegen und doch an Land rudern. Denn wenn wir jede Nacht im Hafen übernachten müssten, würde das ganz schön ins Geld gehen. Zudem ist das auch nicht besonders romantisch, gibt es doch so viele einsame Buchten und Inseln an der Ostsee die es zu entdecken gilt. Das Schlauchboot ist nur gerade mal zwei Meter lang und bietet platz für zwei Personen – für uns also genau richtig. Denn wir haben auch nicht unbeschränkt Platz an Bord, um solche sperrigen Sachen zu verstauen.

Weiter haben wir uns nun entschieden, nachdem wir verschiedene Möglichkeiten geprüft haben, ein “neues” Auto anzuschaffen mit dem wir unsere Pust ziehen können. So waren wir letzten Dienstag in Neuenburg und haben ein Auto angeschaut, welches wir auch kaufen werden. Es ist ein Mitsubishi Grandis, ein Minivan der nebst sieben Sitzplätzen auch eine Anhängerkupplung hat und zwei Tonnen ziehen kann.

Auch an der Pust selber ist einiges gegen. So habe ich die Vorarbeiten für die WC-Montage gemacht und sobald ich die passenden Inox-Schrauben gefunden habe (der einzige Baumarkt in Basel führ fast keine Inox-Schrauben, so dass die Beschaffung nicht so einfach ist) kann ich es montieren. Auch der Decksstutzen um den Fäkalientank abzusaugen ist schon vorbereitet, der muss auch nur noch verschraubt werden – aber eben, die Schrauben…

Eine böse Überraschung erlebte ich als ich im Vorschiff das Loch ins Deck sägte um den Solarlüfter zu montieren. Das Deck ist eine “Sandwich-Konstruktion”, das bedeutet, dass aussen und innen eine Polyesterlaminat ist und dazwischen einen Holzkern aus Balsaholz, welches sehr leicht ist. Diese Konstruktion verschafft viel Festigkeit mit wenig Gewicht. Als ich nun aber das Loch aussägt, tropfte beinahe das Wasser aus dem Holz. Vermutlich ist die Verschraubung des Bugkorbs nicht mehr dicht, so dass dort das Wasser eingedrungen ist. Nun habe ich den Bugkorb demontiert und das Vorschiff mit einer Plane abgedeckt, so dass das Holz trocknen kann. Und inzwischen sieht es schon viel besser aus.

Nun habe ich auch einige der neuen Holzteile die ich eingepasst habe verschliffen und zweimal lackiert. Diese können nun also eingebaut werden. Das bedeutet, dass ich endlich das Elektropanel fertig machen kann und die Schalter auf die bereits installierte Verteilung schliessen kann. Dann fehlt “nur noch” die Zuleitung von der Batterie her und der Strom ist fertig – mehr oder weniger.

Nach Pfingsten wartet das grosse Abschlussexamen auf mich und eigentlich sollte ich jetzt fleissig lernen. Aber ich kann kaum mehr stillsitzen am Schreibtisch hinter meinen Büchern und Skripten. Da tut es gut, zwischendurch eine Pause zu machen und was auf dem Schiff zu werken. Ich muss nur aufpassen, dass die Pausen nicht länger las die Lernzeit ausfällt 😉

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Volle Kraft voraus!

Nach vielen Schwierigkeiten, Mehraufwand und Verzögerungen war es am Montag endlich soweit. Unsere Pust war klar für ihr Element. So hat sie am Nachmittag um halb Vier den kurzen Weg von der Bootswerft in Nidau zum Bieler Strandbad hinter sich gebracht um kurz danach per Kranien Wasser zu gelangen. Bevor die Gurten abgehängt wurden, habe ich kontrolliert ob auch alle neuen Borddurchlässe dicht sind. Es hätte mich gar nicht erstaunt, wenn da irgendwo das Wasser friedlich ins Schiff geplätschert wäre. Aber zum guten Glück war dies nicht der Fall!

Unterwegs zum Wasser!

Unter fachkundigen Augen des Mechanikers wurde der Motor geprüft und auch die Drehzahl gemessen. Es scheint, als wäre alles Tiptop und auch die Antriebsschraube (Propeller) richtig berechnet. Die die Pust fährt wunderbar mit dem neuen Motor, und erst noch viel leiser!

Gestern Dienstag hatten Esther und ich frei und so gönnten wir uns seit etwas mehr als fünf Monaten einen Tag mit unserer Pust auf dem Bielersee. Wir haben den Motor auf Herz und Nieren getestet. In den noch zum Teil leeren Häfen haben wir Manöver gefahren, um zu schauen wie sich die Pust mit dem neuen Motor verhält. Und wir sind um auch den Motor etwas laufen zu lassen auf die St.Petersinsel gefahren. Dort gönnten wir uns im Hotel einen feinen Coup. Unser Favorit ist der “Coup Heideweg”, den wir nur empfehlen können!

So haben wir den Moment gefeiert, dass unser neuer Motor endlich eingebaut ist und läuft. Nun gilt es in den verbleibenden 55 Tage bis es los geht, die restlichen Arbeiten abzuschliessen oder in Angriff zu nehmen. Langweilig wird es bestimmt nicht…

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