März 2012 Archiv

Intensive Woche

Seit etwas mehr als einer Woche arbeite ich intensive an der Pust, und obwohl die Arbeiten nicht so schnell wie geplant (erhofft) vorwärts gingen, so sieht man doch was sich getan hat.

Am Freitag vor einer Woche war ich nochmals in Zürich beim A.W. Niemeyer, unserem Ausrüster, und konnte die erste Ladung Material abholen. Vieles davon habe ich bereits verbaut.

Ende letzter/ Anfangs dieser Woche habe ich die Elektroplanung umgesetzt. Nachdem ich auf Papier alle Verbraucher aufgelistet habe, konnte ich die Kabelquerschnitte berechnen und dann musste ich mir im Schiff überlegen, wo ich am besten die Kabel verlege. Dabei habe ich den alten Kabelkanal der durch die Fussreling verläuft wieder aktiviert. Das war noch ein rechtes “Genifel” bis da ran kam.

Am Dienstag Nachmittag kam dann Beat und hat die Pust nach Nidau in die Scheurer Bootswerft gebracht. In meinem ehemaligen Lehrbetrieb wird der neue Motor eingebaut. Am Mittwoch wurde als erstes der Motor mit dem Kran ins Schiff gehoben, damit ich das Stevenrohr ausrichten konnte. Dabei stellte sich heraus, dass der Skeg schräg ist und bei der Verlängerung um 20 cm wurde diese Schräge noch schräger 😉 Das bedeutete, dass wenn das Stevenrohr gerade vom Motor durch den Skeg geführt wird, dass es aussen genau auf der Skegkannte heraustritt. So musste ich auf der rechten Seite des Sieges nochmals 15 mm Material auflaminieren. So ging leider viel Zeit verloren, denn ich musste das in Etappen auflaminieren, dann auch wieder schleifen und am Schluss mit Gelcoat streichen.

So konnte ich erst am Freitag mit dem Einbau des Stevenrohrs weiter machen. Doch in der Zwischenzeit habe ich noch andere Arbeiten erledigen können, denn beim Laminieren gibt es ja immer Aushärtungszeiten. So ist mal das WC platziert und die Schlauchführung zum Fäkalientank vorbereitet, das Motorenpanel eingelassen, so wie der Anschluss fürs Kühlwasser und den Auspuff gemacht.

Am Freitag ging dann der ganze Nachmittag drauf um die Verschraubung des Stevenlagers zu bewerkstelligen. Denn wir hatten keine passende Schrauben, und auch der grosse Eisenwarenhändler in Biel hatte nichts passendes. So musste eine andere Lösung gesucht werden. Schlussendlich habe ich Gewindeinsätze mit Epoxi und Glasfäden umwickelt eingeklebt. So konnte ich dann endlich heute Samstag das Stevenrohr montieren und innen im Schiff festlaminieren.

Nun sind wir aber auf dem guten Weg für den Motoreneinbau. Mal schauen, ob der weitere Verlauf etwas einfacher und schneller von statten geht, oder ob noch mehr ungeplante Arbeiten auftauchen…

Am Montag geht es weiter. Zum Glück habe ich Ferien, da kann ich dran beleihen.

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Ausser Plan

Während unserer Zeit auf der Salomon haben wir es sehr oft erlebt, dass kaum was nach Plan verlief. Oder etwas schöner formuliert, die Planung ständig den Umständen angepasst werden musste. So nun auch diese Woche.

Am Mittwoch bin ich kurz nach 7 Uhr losgefahren Richtung Lengnau, Richtung Pust. Doch ich kam nicht weit. Gerade bis auf die Autobahn und dann ging gar nichts mehr. Ein paar Minuten später verrieten mir die Verkehrsnachrichten den Grund: Unfall zwischen Pratteln und Liestal, die Autobahn ist gesperrt. Da ich nicht Lust hatte, den Tag auf der Autobahn zu verbringen, bin ich gleich wieder ab der Autobahn in Basel City. Durch die Stadt zurück und dann vor dem Hörndlifriedhof gerade aus über die Grenze nach Weil. Durch ganz Weil hindurch und in Rheinfelden wieder über die Grenze und auf die Autobahn. So habe ich den Stau in 45 Minuten umfahren 🙂

Kaum in Lengnau legte ich los mit der Arbeit. Zuerst habe ich noch etwas mehr Gelcoat weggeschliffen und dann die Skegverlängerung welche ich vor einer Woche gemacht habe, mit Epoxi angeklebt. Damit der Epoxi schneller hart wird, habe ich den Heizlüfter hingestellt.  Am Nachmittag dann habe ich den Skeg mit Glasgewebe (die Glasfäden sind wie bei einem Stoff gewoben, und somit auch durchgängig) und Polyester überlaminiert. Damit es wirklich gut kommt, habe ich immer zwei Schichten gemacht und dann wieder aushärten lassen. Neben her habe ich noch weitere kleinere Arbeiten in Angriff genommen.

Am Donnerstag habe ich dann den überlaminierten Skeg leicht überschliefen, um die grössten Unebenheiten wegzubekommen. Danach habe ich noch zwei Lagen Glasmatte (das sind einzelne Glasfäden die ca. 10 cm lang sind und wirr aufeinander haften) auflaminiert und wo es “Löcher” hatte, habe ich diese mit kleinen Stücken aufgefüllt. Nach dem Mittagessen konnte ich dann das ganze schleifen, bis es eine schön gerade und glatte Oberfläche hatte.

Am Nachmittag musste ich dann noch entscheiden, wohin wir die Pust stellen. Denn bei Beat konnte ich sie nur noch bis am Samstag haben, da er dann den Platz für einen Kundenschiff brauchte. Und bei der Bootswerft wo der Motor eingebaut wird, gab es noch Unklarheiten. So bot Beat an, die Pust noch am selben Abend wieder nach St.Chrischona zu bringen, bis klar ist wann wir den Motor einbauen können. Nun steht also die Pust wieder “unter dem Küchenfenster” und ich kann immer wieder schnell ran und was machen. So habe ich gestern Samstag den Skeg noch mit der ersten Lage Gelcoat überstrichen und auch den Umbau des Motorendeckel so wie die Montage der Wasserpumpe in Angriff genommen.

Am Donnerstag beim heimfahren gab das Auto immer mehr und lautere Geräusche von sich. Die Bremsen hörten sich gar nicht mehr gut an. So habe ich am Freitag im Unterricht gleich meinen Studienkollege Andi gefragt, ob er nach dem Unterricht ein Auge darauf werfen kann. Andi ist Automechaniker und führt auf St.Chrischona die Autowerkstätte. So hat er vor dem Mittagessen noch schnell einen Augenschein genommen und die Diagnose war schnell gemacht. Die Bremsklötze vorne waren durch. Er hat noch schnell bestellt und konnte bereits am späteren Nachmittag die neuen Bremsklötze montieren. So hatte ich kurz nach 18 Uhr das Auto wieder und konnte mich von all den ausserplanmässigen Ereignissen in der Sauna erholen 🙂

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Da schlägt des Skippers Herz höher!

Am vergangenen Weekend waren wir auf der Strasse unterwegs. Am Samstag war in Zürich Neueröffnung von A.W. Niemeyer, einem grossen Bootsausrüster. Der neue und erste Laden in der Schweiz ist riesig! Bei der grossen Auswahl schlägt des Skippers Herz gleich höher. Wir haben uns drei ganze Stunden in dem Laden vergnügt 🙂 . Segelkleider anprobiert, Ausrüstung begutachtet, verglichen etc. Dabei ist eine Liste mit kleinen und grossen Dingen entstanden, die wir noch brauchen um unsere Vorbereitungen für aufs Meer abzuschliessen. Das coole ist, dass AWN uns auf unserem Abenteuer auf der Ostsee unterstütz! Mehr dazu zu einem späteren Zeitpunkt.

Und da wir schon mal in der Region Zürich waren, konnten wir gleich noch andere Dinge erledigen und Freunde von Esther so wie ihre Eltern besuchen. So gab es dann einen ruhigen Sonntag in Wald (nicht im Wald 😉 ). Und heute Montag habe ich schon den nächsten Arbeitseinsatz an der Pust organisiert. Am Mittwoch heisst es wieder, Ärmel hochkrempeln!

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Mit Knochenarbeit zum neuen Motor

Das grosse Rückwärtszählen hat definitiv begonnen. Jetzt sind es nur noch 7 Wochen Unterricht! Ehrlich gesagt, momentan sind es sieben Wochen zu viel 🙁 Ich mag nicht mehr. Und seit wir von der Salomon zurück sind, macht das “Rumsitzen” noch viel mehr mühe. Aber damit ich nicht nur sitzen musste, war ich diese Woche Mittwoch nachmittag und Donnerstag in Lengnau. Denn bei Bärtschis steht momentan unsere Pust. Am Mittwoch war ich zuerst noch in der Scheurer Bootswerft, meinem ehemaligen Lehrbetrieb. Die werden den neuen Motor einbauen. Doch bis es soweit ist habe ich noch einiges zu tun. So war ich dort, um noch einiges zu besprechen und um Material für die Skegverlängerung mitzunehmen. Dummerweise hatte ich das eine Mass nicht dabei, so musste ich nochmals nach Lengnau fahren, messen und wieder nach Nidau um den Schaum zu holen. So geht die Zeit auch vorbei… Als ich dann endlich in Lengnau war, begann ich sofort den Schaum zuzuschneiden und zu verkleben. Das Problem mit dem Verkleben von Schaum ist, dass der Leim eine lange Trockenzeit hat und so konnte ich an der Skegverlängerung nicht mehr weiter arbeiten. Dafür habe ich am Schiff rund um den Skeg und dort wo die Verlängerung hinkommt, die alte Farbe und den Gelcoat weggeschliffen. Dabei habe ich auch zwei – drei Blasen ausgeschliffen, was ein Hinweis auf Osmose ist. Dass das Unterwasserschiff kleine Blasen hatte wusste ich. Und da war es gar nicht schlecht, diese mal aufzuschleifen. Das gute, sie sind trocken! Wäre es wirklich “aktive” Osmose, wären diese Blasen mit einer Flüssigkeit gefüllt, die nach Essig stinkt.

Am Donnerstag ginge also weiter. Zuerst habe ich die Skegverlängerung (Schaum) angepasst und dann mit einer Lage Glasmatte/ Polyester überlaminiert. Während das trocknete habe ich eine Plane übers Cockpit gespannt, denn es gab immer wieder einige Regentropfen. Als ich dann in den Motorenraum schaute staunte ich nicht schlecht. Es war Wasser darin. Klar, ich habe nach dem ich den Spiegel verstärkt habe, die Schlauchstücke bei den Bankabläufen noch nicht wieder montiert. Und so ist das Regenwasser von den Bänken in die Backskisten geflossen und von dort weiter in den Motorenraum. Also habe ich das ausgetrocknet und mit dem Heizgebläse getrocknet. In der Zwischenzeit konnte ich am Skeg weitermachen. Ich habe eine 15 mm Kunststoffplatte zugeschnitten und ans Ende geklebt und wieder mit einer Lage Glasmatte überlaminiert. Diese Platte brauche ich, damit ich dann die Antriebswelle fixieren kann.

Nach einer kurzen Mittagspause habe ich im Motorenraum weiter gemacht. Ich musste die Motorenfundamente auf der hinteren Seite um fünf Millimeter abhobeln. Aber statt zu hobeln, habe ich den Oberfräser genommen und “Streifen” rausgefräst. Der Rest habe ich mit dem Stechbeitel weggespitzt und dann noch mit dem Hobel alles schön gemacht und die Ecken gerundet. Dann habe ich die Motorenfundamente mit zwei Lagen Glasmatte/Polyester überlaminiert. Das war eine recht mühsame Arbeit, denn ich musste das vom Salon aus machen. Also knien, und unter der Türschwelle hindurch in den Motorenraum hangen und so arbeiten. Zudem sah ich immer auf den Aussenseiten der Motorenfundamente kaum was ich tat, denn da sind nur ca. 10 cm Raum bis zur Wand. Aber jetzt ist gemacht, und es sieht wunderschön aus 🙂 Gleichzeitig habe ich am Ende der Motorenfundamente noch einen Abschluss hingeklebt und überlaminiert. Nun haben wir unter dem Motor eine geschlossene Ölwanne, was auch Vorschrift ist. Und für die Batterien habe ich noch einen Keil eingeklebt, damit die Halterung verlängert werden kann, damit auch zwei Batterien platz haben.

Leider bin ich nicht ganz soweit gekommen wie ich das gehofft hatte, aber trotzdem ist wieder eine Menge Arbeit erledigt! Und nun am Wochenende geht es weiter. Nicht direkt an der Pust, aber mit einkaufen 😉 Wir gehen morgen Samstag nach Zürich an die Neueröffnung von Nimyer Schweiz. Das scheint ein vielversprechender Ausflug zu werden. Aber dazu gibt es später mehr…. . Allen ein frohes Weekend.

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Frühlingserwachen

Mitte Januar wurde es immer kälter, und nachdem ich den Spiegel neu mit Gelcoat gestrichen hatte, konnte ich nicht mehr an der Pust arbeiten, da es bei minus 15 Grad einfach zu kalt war. Zudem war ich dann Anfangs Februar im Schlussspurt meiner Bachelorarbeit. Kaum war diese fertig und abgegeben, flogen wir an die Wärme, auf die Kap Verden. Dort waren wir zwei Wochen auf dem Jugendschiff Salomon, um einen Eindruck von der Arbeit zu erhalten. Am 27. Februar waren wir zurück in der Schweiz, gerade rechtzeitig zum Frühlingserwachen.

Am 1. März ging es dann im wahrsten Sinne des Wortes weiter mit der Pust. Beat kam sie holen und dann brachten wir sie nach Nidau, in die Scheurer Bootswerft.  Dort wurde zum ersten Mal der neue Motor an Bord gehoben. Dabei stieg die Spannung, ob das neue Motorenfundament auch passt oder ob ich da beim bauen einen Überlegungsfehler gemacht habe. Aber alle Sorgen waren umsonst, es passte. Eine ganz kleine Änderung muss ich noch vornehmen, bevor ich es mit Polyester und Glasmatte überziehen kann.

Doch bevor jetzt der Motor eingebaut werden kann, muss ich aussen am Boot den Skeg (Keil am Rumpf, wo die Antriebswelle aus dem Boot kommt) um 18 cm verlängern, damit wir die Antriebswelle einbauen können. Welle, Stevenrohr und Stopfbuchse sind bestellt und sollten ende nächste Woche geliefert werden. Bis dann ist das Ziel, den Skeg zu verlängern und das Motrenfundament zu überlaminieren.

Es geht nun also Vorwärts mit der Pust, was auch nötig ist. Denn in vier (!) Monaten stechen wir in See!

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