Getrennte Wege

Nachdem sich die Wege der NIA und PUST für einen Tag getrennt haben, sind wir wieder zusammen. Wir liegen im verschlafenen Hafen von Hou, geniessen das Sommerwetter und warten auf den Wind. Doch der dürfte nach Prognose noch lange ausbleiben…

Dienstag 7.August

Noch immer hat es vereinzelte Regenschauer, aber vor allem Starkwind. Lingby Radio hat über UKW eine Starkwindwarnung herausgegeben. Kaum ein Schiff verlässt den Hafen, auch wir nicht. Der Wind wäre weniger das Problem als die kurzen und steilen Wellen die sich aufbauen. Denn die Wassertiefe entlang der Küste ist selten mehr als 20 Meter.

Am Nachmittag vergnügen wir uns zusammen mit den drei Bärtschi-Buebe im Hallenbad. Die zwei Kleinen toben sich aus und geniessen die vielen Wasserspielzeuge und die Rutschbahn.

Mittwoch 8. August

Heute geht es endlich weiter. Wir haben genug von Skagen und die Hafengebühren reissen ein Loch in unsere Bordkasse. Wir haben in Skagen gleichviel Hafengebühren bezahlt wie bisher auf der ganzen Reise!

Bei gemütlichen 5m/s NW Wind segeln wir südwärts. Doch die Idylle hält nicht lang an. Es ziehen Regenschauer mit Gewitter vorbei. Es sieht fantastisch aus, wie die schwarzen Wolken von Land her übers Meer ziehen, bis wir dann selber im Regen stehen. Mit 3 Knoten Fahrt segeln wir auf die kleine Insel Hirsholm, ausserhalb von Frederikshafen. Die NIA zieht weiter nach Sæby, denn auf Hirsholmen dürfen Hunde nicht an Land. Die Insel ist ein kleines Paradies. Alles ist wunderschön gepflegt, es ist ruhig und es gesellt sich nur noch ein Schiff zu uns. Der Leuchtturm ist offen, so dass wir ihn frei besichtigen können. Und da dem Hafenmeister unser Schiff gefällt, kriegen wir 50% Rabatt auf die Liegegebühren – auch nicht schlecht. Während dessen geniessen Bärtschis die schönen Duschen in Sæby die zudem noch kostenlos sind und staunen über das Spektakel das bei Sonnenuntergang stattfindet, als mit Trompetenbläser die Flagge eingeholt wird.

Donnerstag 9. August

Ein herrlicher Morgen erwartet uns. Nach dem Frühstück mache ich alles klar damit wir den Spie, unser Leichtwindsegel, setzen können, denn wir haben leichten Rückenwind. Zum Hafen raus und Segel hoch. Wir machen knappe 2 Knoten Fahrt und da der Wind immer mehr abnimmt, müssen wir nach einer halben Stunde das Segel wieder bergen und den Motor anwerfen. Kurz vor Sæby stossen wir wieder auf die NIA und zusammen motoren wir südwärts. Zuerst ist Esther zwei Stunden an der Pinne und dann als wieder Regenwolken aufziehen, holen wir Alfons aus der Versenkung. Das letzte Mal wollte er nicht steuern und jeder Versuch ihn zu überlisten missglückte. Aber nun tat er wieder fröhlich seinen Dienst, wir wissen nicht warum… So steuerte er ganz alleine während wir im Salon sassen und den Regen vorbeiziehen liessen. Nach sieben Stunden erreichten wir den kleinen und verschlafenen Hafen in Hou, welcher uns mit  gratis Internet am Steg und Hafenfahrräder überraschte.

Unsere ”Wiedervereinigung” feierten wir mit einem gemeinsamen Nachtessen an Land, was beinahe mit einer Unterkühlung endete nachdem die Sonne verschwand und der Wind auffrischte.

Freitag 10. August

Windstill. Das Wasser ist spiegelblank. Der Himmel blau, die Sonne brennt. Wir legen einen Hafentag ein, denn heute geht es nur unter Motor weiter. Nach Prognose aber nicht nur heute, sondern die nächsten Tage. Aber solange geniessen wir nun die sommerlichen Temperaturen.

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