Flaute- und Badetage

Am Dienstag sind wir mit dem letzten Wind nordwärts zurück zur Insel Mors gesegelt. Seither tuckern wir der Westküste Mors entlang von Ankerbucht zu Ankerbucht und geniessen das herrliche Nass mit 24 Grad und warten auf Wind, damit wir wieder Segel setzen können. Heute sind wir in die Zivilisation zurückgekehrt und erfreuen uns den Annehmlichkeiten welche das Städtchen Thisted bietet.

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Montag 22, Juli

Weil unser Frischfleischvorrat ausgegangen war, beschlossen wir uns im Venø-Kro (Restaurant) verwöhnen zu lassen und es hat super geschmeckt. Für Patrick gab es Fisch, Esther schlemmte Fleisch und zum Dessert gab es Creme Brulé. Den Abend rundeten wir mit einem ausgedehnten Inselspaziergang ab.

 

Dienstag 23. Juli

Um vier Uhr in der Früh hatte Micha Hunger. Danach konnte Patrick nicht mehr wirklich schlafen und schlüpfte um fünf Uhr in die Trekkingschuhe. Bewaffnet mit Teleobjektiv ging’s an die Nordspitze der Insel. Dort gibt es eine grosse Lagune, welche Vogelschutzgebiet ist und bis am 15. Juli darf das Gebiet nicht betreten werden. Nun aber konnte ich die Lagune umwandern und wurde von tausenden von Vögeln umschwärmt. Um acht Uhr war ich zurück auf dem Schiff, machte Frühstück und um elf Uhr verliessen wir die schöne Insel Venø. Inzwischen hat der Wind von West auf Ost gedreht und so segelten wir zuerst hoch am Wind nordwärts, später auf Halbwind. Unser Ziel war die Glomsterup Vig an der SE-Seite der Insel Mors. Ein traumhaftes Plätzchen und wir waren ganz alleine. Nur die Quallen die ums Schiff trieben, trübten etwas die Badefreude.

 

Mittwoch 24. Juli

Ein laues Lüftchen weht durchs Haar, die Sonne strahlt vom blauen Himmel. Ein Ferientag wie aus dem Prospekt. Wenn nur nicht all die Quallen wären… . Am Nachmittag gehen wir Anker auf und tuckern ganz in die Bucht hinein, wo sich noch der kleine Bootshafen Thissinghuse versteckt. Die Wassertiefe beträgt nur noch knapp zwei Meter. Zuerst gehen wir mit Micha etwas spazieren, dann an den Strand baden. Er ist richtig happy in dem nassen Element und schwimmt mit seinem Schwimmring schon ganz gut und schnell umher. Auch Patrick geniesst das Nass und so tuckern wir richtig erfrischt zurück und gehen wieder vor Anker für die Nacht.

 

Donnerstag 25. Juli

Für heute war Wind mit 1-2 Bf gemeldet. Wahrlich kein Sturm. Und tatsächlich, das Wasser kräuselt ganz leicht beim Aufstehen. Schnell das Frühstück, Segel und Anker hoch und ganz langsam treiben wir zur Bucht raus. Mit Fock machen wir zwischendurch ganze zwei Knoten Fahrt! Doch dann schläft der Wind ganz ein und so kommt der Motor zum Einsatz. Das schmale Fahrwasser schlängelt sich durch Felder, Wiesen und Wälder an der Ostseite der Insel Mors. Die meiste Zeit steuert Alphons, unser Autopilot. Nach 17 Seemeilen werfen wir den Anker in der Roving, einer kreisrunden Bucht. Und hier ist das Badevergnügen perfekt, denn es ist keine Qualle in Sicht! Micha schwimmt mit mir im tiefen Wasser und hat mega den Plausch. Danach gibt es eine warme Süsswasserdusche aus unserem Duschsack. Eine geniale Erfindung.

Gegen Abend briest plötzlich ein frischer Westwind auf. Sollen wir weiter segeln? Doch so schnell wie der Wind gekommen war flaut er auch wieder ab. Es war wohl bloss ein bisschen Thermik.

 

Freitag 26. Juli

Nach einem letzten Bad ziehen wir den Anker aus dem Schlick und lassen die PUST durch den Yanmar nordwärts schieben. Wind ist heute wieder Mangelware. Nach einer halben Stunde erreichen wir die Vilsundbrücke, deren Durchfahrtshöhe nur vier Meter ist. Wie vorgeschrieben hissen wir die Flagge N unter die Saling und warten darauf, dass der Brückenwärter die Klappbrücke öffnet. Unsere Literatur an Bord verkündet einstimmig, dass die Brücke zu jeder Zeit geöffnet wird, dass Sportboote mal aber schon etwas warten müssen. So treiben wir vor der Brücke hin und her, bekommen bald Gesellschaft. Zwei Boote, dann drei, vier, fünf und sechs. Nach geschlagenen fünfzig Minuten (!) geht endlich die Brücke hoch und das Signal leuchtet klar zur Durchfahrt. Die restlichen vier Seemeilen bis Thisted sind unspektakulär und Alphons sitz wieder am Ruder. Es ist drückend heiss und nach dem Anlegen zieht es uns ins Städtchen. Dieses ist noch schöner und einladender als Nykøbing, was uns schon sehr gefallen hat. In einem schattigen Café lassen wir es uns gut gehen mit feinem Kaffee und Wallnusstorte. Mhhh. Nach ein paar Einkäufen zieht es uns zurück an Bord. Aber die Hitze hält uns nicht lange dort. Wir ziehen mit Sack und Pack ins sehr schöne Klubhaus, dem ein top Servicegebäude mit WC und Duschen (sogar Familienduschen mit Wickeltisch!) angeschlossen ist. Und das Beste: Die Duschen sind gratis. Nun wisst ihr, was nach dem Nachtessen auf die PUST-Crew  und Skipper wartet 😉

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