Kurs Heimwärts

Ist einmal die Halbzeit überschritten, dann geht es langsam aber sicher heimwärts. Bei uns wurde das doppelt deutlich, als wir am Montag unser Kielwasser in der Løgstør-Breddning vor der Insel Livø kreuzten. Von nun an folgten wir bekanntem Gewässer zurück nach Skive.

 

Kurs Südwärts nach Skive.

Kurs Südwärts nach Skive.

Samstag 27. Juli

Mit fantastischem Wind sind wir nach Amtoft gesegelt. Anfangs hatten wir schwachen Rückenwind (West 3Bf) und konnten mit unserem bunten Segel (Spi) satte vier Knoten aufs GPS zaubern. Später drehte der Wind auf Nord und nahm zu so dass wir unter Vollzeug durch den Feggesund rauschten.

 

Sonntag 28. Juli

Heute bekamen wir Besuch. Patricks Bruder Marc mit seiner Frau Randi und Sohn Jonathan reisten aus Kristiansand (Norwegen) an. So gab es eines der seltenen Treffen. Leider wehte es den ganzen Tag mit 6 Bf aus West, so dass weder Baden an dem schönen Sandstrand noch ein kleiner Ausflug auf unserem PUSTi angesagt war. So verging die Zeit im Hafen, dem schönen Klubhaus, dem coolen Spielplatz und dem gemütlichen Campingplatz der zum Hafen gehört. Jonathan konnte seine erste Nacht im Zelt schlafen, wobei er so aufgeragt war, dass am Schluss nicht mehr so viele Stunden Schlaf blieben…

 

Montag 29. Juli

Schon beizeiten gab es Frühstück zusammen mit den Norwegern. Gegen Mittag reisten sie schon wieder ab und auf der PUST kehrte wieder „Alltag“ ein. Da wir geplant haben bis in Skive keinen Hafen mehr anzulaufen, haben wir uns nochmals mit Frischprodukten eingedeckt, die Dusche im Hafen und den Strom im Klubhaus genutzt. Dabei haben wir (Patrick) den Akku samt Ladegerät vom kleinen Fotoapparat vergessen. Inzwischen dürfte er gut geladen sein…

Der Wind aus SW nahm immer mehr ab und so machten wir uns auf zur Insel Fur. Mit Segeln war nichts, denn der Hauch der noch übrig war, kam genau auf die Nase. Wir kreuzten unser Kielwasser vor der Insel Livø, wo am 18, Juli bei einem frischen Westwind zuerst Micha und dann wir die Fische gefüttert hatten. Nun war das Wasser spiegelglatt.

Kaum hatten wir den Anker in der Færker Vig in den Schlick gerammt, da frischte es auf und erst noch aus Nord. Dass der Wind gegen Abend zunehmen würde das war ja gemeldet, aber eigentlich aus Süd! Nun hätten wir perfekten Wind zum Segeln, aber wir sind schon da…

Am Abend entdecken wir Michas erster Zahn! Wahrscheinlich ist das der Grund, warum er die letzten Tage zwischendurch etwas unleidig war…

 

Dienstag 30. Juli

Der Wind weht aus SW mit 3-4Bf. Wir machen einen Tag Ferien. Einfach in den Tag hinein leben, geniessen und schlemmen. Lesen und mit Micha spielen. Nichts Besonderes aber schön.

 

Mittwoch 31. Juli

Westwind war gemeldet und der wehte auch durchs Rigg als wir am Morgen aus der Koje krabbelten. Während dem Frühstück fegte eine rabenschwarze Gewitterwand mit Blitz und Donner und etwas Regen vorbei. Danach wärmte wieder die Sonne und wir konnten Segel setzen und ab der Ankerboje lossegeln. Gemütlich mit 4 Knoten rauschten wir südwärts. Kurz vor Hvalpsund äugte uns ein Seehund an, den wir knapp an Backbord überholt hatten. Er schien uns eine gute Heimfahrt zu wünschen. Die Engstelle im Hvalpsund schafften wir nicht mehr unter Segel. Durch die „Berge“ wurde der Wind abgelenkt und es bliess uns wie aus einem Föhn entgegen und das mit 6 Bf! Nach einer Seemeile unter Motor flitzen wir nur mit der halb ausgerollten Fock weiter südwärts und warfen den Anker zum zweiten Mal in der Astrup Vig, einer Bucht im Skivefjord.

 

Donnerstag 1. August

Irgendwann trifft es zu. Und das war heute. Der Himmel war grau verhangen, immer wieder trommelte der Regen aufs Deck und die Sonne kam erst um Gute Nacht zu sagen. Der Wind schien sich wieder mal an keine Prognose zu halten und kam aus Ost, so dass wir ungeschützt in der Bucht lagen. Zum Glück war er nicht so heftig und das sanfte Schaukeln störte nicht an diesem Faulenzertag im Bett.

Die Vorräte gehen zu Neige. Der letzte Wein ist getrunken, die Büchsen fast aufgebraucht. Ein deutliches Zeichen, dass das Ende nahe ist.

 

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