Neues Heimatrevier

Seit Mittwoch 7. Mai ist unsere PUST wieder in ihrem Element. Nach der langen Schönwetterperiode war der Himmel zu Tränen gerührt, als wir uns morgens um 7 Uhr auf den Weg nach Zug machten. Eine letzte Fahrt auf dem Trailer, bevor das Wasser rief. Davon gab es an diesem Tag mehr als genug. Einigermassen trocken brachten wir unser Schiff ins Wasser, und auch während dem Maststellen war der Regen gnädig. Mit uns dabei war Tom, der beim Aufmasten half. So konnte sich Esther ganz auf Micha konzentrieren und musste nur zwischendurch handlangern. Doch kaum stand der Mast, öffnete sich der Himmel erneut und wir flohen ins Hafenrestaurant zu einem feinen Kaffee. Als der Regen nachliess, machten Tom und ich uns auf um unser PUSTi nach Immensee zu überführen. Doch kaum sind wir durch die Hafeneinfahrt getuckert und nahmen Kurs Richtung Chiemen auf, schüttete es wie aus Kübeln. Und so blieb es dann auch, bis wir in Immensee an der Boje festmachten. Erst da lugte die Sunne hinter den Wolken hervor und schien sich witzig zu finden 😉

Im Mai war Patrick zwei Mal auf der PUST um noch einiges zu erledigen und einzurichten. Lebensmittel, Kleider etc. fanden wieder an Bord. Und dann gab’s auch eine erste Ausfahrt für Patrick. Bei angenehmen Föhn ging’s direkt ab der Boje unter Segel hinaus auf den See und rund um den Chiemen. Vor Anker genoss er bei Sonnenuntergang das Znacht im Cockpit. Doch der Wind drehte immer mehr um den Chiemen und so ging’s nochmals Angeraut und unter Fock rauschte die PUST mit gut 5 Knoten nach Risch in den kleinen Hafen. Dort genoss Patrick die ruhige Nacht. Am Morgen lachte schon die Sonne vom Himmel und eine leichte Briese wehte über den See. Doch mit Segeln war nicht viel, der Wind hatte keine Ausdauer. Also durfte der Diesel wieder mal zurück an die Boje schieben.

An Auffahrt war dann der erste Familienausflug mit der PUST. Begleitet wurden wir von Beat, der auch mal einen Augenschein vom Zugersee nehmen wollte. Doch bevor wir ablegten, haben wir noch das Relingsnetz im Cockpit fertig montiert, so dass wir etwas entspannter Micha herumklettern lassen können. Mit einer leichten Briese segelten wir Richtung Walchwil. Mitten auf dem See schlief der Wind ein, also kochten wir ein Mittagsmenü und genossen die Sonne. Kaum war der Abwasch fertig, frischte es auf und wir konnten bis auf die Höhe von Risch aufkreuzen, bevor der Wind wieder einschlief. Gerne wären wir noch um die nächste Landzunge mit dem Schloss Buonas gesegelt, doch der Wind lies uns im Stich. Also Kaffee und Mittagsschläfchen, bevor wieder aus einer neuen Himmelsrichtung der Wind zu blasen begann. Also, weiter im Text. Inzwischen hatten sich über dem Zugerberg dunkle Wolken aufgetürmt und auf der Höhe von Oberwil traten wir den Rückweg an. Und tatsächlich, der Wind frischte auf und pustete uns zurück. Nur noch unter Fock rauschten wir über den See, den Regen im Nacken. Doch wir waren schneller 😉

Als wir in Immensee anlegten und Esther und Micha am Steg ausstiegen, blies es immer noch kräftig und so entschlossen Beat und ich, nochmals einen Schlag zu wagen. Mit Wind von Walchwil kreuzten wir auf Richtung Arth. Mit dem ersten Reff im Segel rauschten wir davon. Doch es sollte nicht lange dauern und der Wind lies nach, um nach kurzer Zeit wieder zu drehen und uns wieder auf die Nase zu blasen. Mit dem Wind kamen auch die Regenwolken wieder näher und so machten wir uns auf den Heimweg. Kaum hatten wir an der Boje angelegt und die Segel geborgen und verpackt, begann sich der Regen bemerkbar zu machen. Doch dieser hatte wie der Wind keine Ausdauer und schon nach wenigen Augenblicken zeigte sich wieder der blaue Himmel und bei fast Windstille ruderten wir an Land.

Ein schöner Segeltag mit Wind aus jeder Himmelsrichtung neigte sich dem Ende zu.

 

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