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Juli 22 2013
Inselferien
Seglerisch können die vergangenen Tage einfach zusammengefasst werden: Gegenan. Dafür geniessen wir um so mehr die Inseln die wir anlaufen und machen entspannte Inselferien. Gerade jetzt sind wir auf Venö, das wir kurzerhand zu unserem Favoriten gekürt haben. Und diese Insel wird auch mit dem Slogan: „Venö – Herz der Limfjord“ beworben;-)
Samstag, 20. Juli
Zum Frühstück gibt es feines Brot vom Hafenbeck. Um halb Neun ist der Andrang gross in dem Laden voller Köstlichkeiten. Nach dem gemütlichen Frühstück im Cockpit machen wir uns auf, Nyköbing zu erkunden. Nur wenige Schritte vom Hafen entfernt beginnt die Fussgängerzone und wir flanieren von Geschäft zu Geschäft. Schauen hier etwas an, probieren da was und lassen uns von der Musik auf dem „Marktplatz“ berieseln. In einem gemütlichen Kaffee gönnen wir uns einen Kaffee mit Kuchen. Bereits um 14 Uhr ist die Fussgängerzone wie ausgestorben, die Geschäfte geschlossen. Da der Wetterbericht weiterhin sonniges Wetter und abnehmender Wind aus SW meldet, legen wir am späteren Nachmittag ab und kreuzen auf durch den Sallingsund. Kurz vor der Brücke ist der Wind so schwach und wechselnd, dass wir kaum noch Fahrt machen. Zudem schiebt uns die Strömung wieder zurück. Also, Motor an und nach der Brücke können wir wieder segeln. Doch inzwischen hat sich der Himmel zugezogen, der Wind ist kalt, der Sund ist zu schmal zum kreuzen und zum ersten Mal in diesen Ferien fahren wir eine ganze Stunde unter Maschine. Wir schlüpfen in den Hafen von Sillerslev an der Südküste der Insel Mors.
Sonntag, 21. Juli
Der Morgen ist gegen die Wetterprognosen immer noch grau und verhangen, der Wind nach wie vor frisch und gegen an. So bleiben wir lange liegen. Gegen Mittag blinzelt die Sonne durch die Wolken, der Wind hat etwas gedreht. Zeit um Segel zu setzen. Wir kreuzen gegen Südwesten und nachdem wir die SE-Spitze der Insel Jegindö passiert haben, können wir hart am Wind direkt bis vor den Hafen von Venö segeln. Micha spielt während der Fahrt friedlich in seinem Bett und irgendwann schläft er beim Spielen ein.
Zum Nachtessen haben wir noch feinen Lachs aus Nyköbing. Doch irgendwie sieht der nicht mehr so gut aus. Und als ich die Packung öffne, entpuppt sich der marinierte Lachs als ein Fischbrei. Wir hauen ihn trotzdem in die Pfanne und er schmeckt wie Corned Beef. So wandert er schliesslich für die vierbeinigen Inselbewohner ins Gebüsch. Bevor wir ins Bett gehen, erkunden wir noch ein bisschen die Insel, die uns ganz in ihren Bann zieht. Auf unserem Weg kommen wir an der Inselkirche vorbei. Sie soll die kleinste Kirche Dänemarks sein und nach unseren drei Törn- und Hafenbücher die wir besitzen, zwischen 22 und 80 Sitzplätze haben. Nun, wir haben nachgezählt und es sind exakt 54 Plätze!
Montag, 22. Juli
Der Tag beginnt unglaublich ruhig. Nach seinem ersten Schoppen schläft Micha bis neun Uhr, spielt etwas friedlich in seinem Bett und schläft wieder ein. So gibt es erst um 10 Uhr Tagwach. Eigentlich wollen wir zu Fuss die Insel erkunden, aber die Sonne brennt immer mehr vom Himmel. So machen wir einen Strandausflug und geniessen das kühle Nass, dass doch 22 Grad aufs Thermometer bringt. Micha planscht ganz fröhlich im Wasser und hängt ganz relaxt in seinem Schwimmring, während Esther sich gegen die tausenden von Krebsen verteidigen muss. Diese kleinen Biester zwicken einem in die Füsse, steht man zu lange herum.
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Juli 19 2013
Sportliches Segeln
In der vergangenen Woche war sportliches Segeln angesagt. Der Westwind blies konstant mit 4 bis 5 Bf und in den Böen bis 7 Bf. Gestern Donnerstag kam zum sportlichen Segeln eine kurze, steile Welle dazu, was nicht so förderlich für den Mageninhalt war… . Jetzt liegen wir im Hafen von Nykøbing Mors und mit Trompetenspiel wurde die Nationale eingeholt. Ein Sommerabend neigt sich dem Ende entgegen. Nun ein Wochenrückblick:
Sonntag 14. Juli
Nach dem Blogschreiben waren wir so müde, dass wir alle zusammen ins Vorschiff gelegen sind und aus dem halben Stündchen abliegen wurden zwei Stunden Schlaf. Inzwischen hat der Wind eher zugelegt statt abgenommen so dass wir nicht mehr auslaufen wollten. Dafür fuhren wir nochmals in die Stadt und deckten uns mit frischem Fleisch, Fisch und Gemüse ein.
Montag 15. Juli
Endlich segeln wir los. Bei 5 Bf Westwind rauschen wir unter Fock mit 5 bis 6 Knoten den Skivefjord entlang. Nach 8 Seemeilen werfen wir in der idyllischen Astrup Vig auf der Westseite des Fjordes den Anker. Zusammen mit einem holländischen Zweimaster verbringen wir ein ruhige Nacht in der schönen Bucht. Bevor wir uns schlafen legen, schreibt Patrick die Wegpunkte für den nächsten Tag raus und gibt sie via Laptop ins GPS ein.
Dienstag 16. Juli
Um 8.30 Uhr verordnet Micha Tagwach. Während Esther für den kleinen Piraten ein „Futter-Gläschen“ wärmt (seine zweite Mahlzeit am Tag ist das „Mittagessen“), zaubert Patrick ein stärkendes Frühstück auf den Tisch. Gegen halb Elf wird der kleine Seemann müde und wir sind bereit für den nächsten Schlag. Micha wird ins Vorschiff gebetet und bevor wir aus der Bucht rausgefahren sind, ist er schon ins Reich der Träume entschwunden. Der Westwind bläst heute etwas schwächer (4 Bf) und wieder nur unter Fock rauschen wir mit 5 Knoten nordwärts. Nach dreieinhalb Stunden legen wir in dem kleinen Hafen auf der Insel Livø an. Zwei Stunden später ist der Hafen bis auf den letzten Platz belegt. Ein kurzer Spaziergang führt ins nahe ”Dorf”, welches bis in die 70er Jahre eine Anstalt für psychischkranke Häftlinge war und heute als Feriendorf funktioniert. Der Kaufmann hat ein kleineres Sortiment zu bieten als wir auf der PUST.
Mittwoch 17. Juli
Schon vor dem Frühstück wandern die zwei Männer ins Dorf um zu schauen, ob die Fähre etwas an Frischprodukten gebracht hat. Und tatsächlich werden wir fündig: Ein Tetrapack Rahm für die Älplermakkaronen zum Znacht.
Nach einem ausgedehnten Frühstück im sonnigen Cockpit und einem Nickerchen, machen wir uns auf den Weg, die Insel zu erkunden. Micha darf im Tragrucksack mitkommen und ist somit die Touristenattraktion. Denn so ein ”Gefährt” wurde hier noch nie gesichtet. Für eine Stärkung kehren wir in den kleinen ”Kro” mit einem gemütlichen und schattigen Hof ein, und geniessen Kaffee mit hausgemachtem Kuchen.
Am späteren Nachmittag muss etwas gegen die Hitze getan werden. Die zwei mutigsten Crewmitglieder stürzen sich ins erfrischende Nass. Micha ist zuerst etwas erstaunt, wie frisch 20° sind, aber nicht lange und schon planscht er fröhlich im Nass. Bevor auch Patrick wieder ans Trockene geht, schwimmt er eine grosse Runde und dann gehts ab unter die warme Süsswasserdusche. Nun ist Familie Schneider wieder ”putzt u gstrählt”.
Donnerstag 18. Juli
Einmal mehr bestimmt der Kleinste, wann wir aufstehen. Wir machen es gleich wie am Dienstag: Patrick macht das Frühstück und Esther ”futtert” den kleinen Seeräuber mit einem Gläschen Teigwaren mit Fisch und Brokkoli. Um 9 Uhr legen wir ab und mit gerefftem Grosssegel und gereffter Fock rauschen wir im Windschatten der Insel nordwärts. Der Plan ist, die Insel auf der Nordseite zu runden und dann mit Kurs Südwest die Livøbredning zu queren mit Ziel Nykøbing auf der Insel Mors. Sobald wir aus der Landabdeckung sind machen wir Bekanntschaft mit der für den Limfjord bekannten kurzen und steilen Welle. Wir kreuzen bei 5 Bf Wind aus NW auf gegen Westen. Beim Wenden rollt Micha im Vorschiff von links nach rechts und zurück. Weiter geht es hart am Wind unserem Ziel entgegen. Da meldet der kleine Mann im Vorschiff an, dass er einen Wunsch hat. Wir und die Uhr deuten ihn mit Hunger. Also macht sich der seefeste Skipper daran, in dem Geschaukel einen Schoppen zu brauen und serviert ihn dem hungrigen Segler im Vorschiff. Doch nach dem Schoppen kommt statt des gewohnten „Görpschen“ der ganze Schoppen zurück. Und der Fisch dachte sich, er schliesse sich gleich dem grossen Exodus an. Das Ergebnis: Micha voll, Papi voll, Bett voll. So gut es geht wird der Fisch wieder eingefangen und zusammen mit der Milch über Bord befördert, der Kleinste von seinen nassen Kleidern befreit und in sein Bett gesteckt und der immer grüner werdende Skipper an die frische Luft befördert. Nach einigen Minuten hat sich dieser erholt, der Kleine war aber immer noch sehr unzufrieden. Also wieder rein, Micha aus dem Bett und zusammen sitzen wir auf den Boden, dort ist es nämlich am ruhigsten. Doch bei dem herrlichen Duft dauert es nicht lange, und auch der Skipper entleert seinen Magen in die Abwaschschüssel.
Spätestens jetzt ist der Zeitpunkt für einen Kurswechsel erreicht! Wir fallen ab und laufen vor dem Wind zwischen den Inseln Livø und Fur ostwärts und 40 Minuten später machen wir sicher in der geschützten Færker Vig fest. Kaum haben wir die Nase gerundet und sind wieder in ruhigem Gewässer, blabbert der kleine Seeräuber fröhlich vor sich hin, und Esther kommt ebenfalls mit gefülltem Abwaschbecken nach draussen.
Der Nachmittag verbringen wir faulenzend an Bord, geniessen die Sonne und den schönen Ausblick in der grossen Bucht wo einige Yachten vor Anker liegen.
Freitag 19. Juli
Wie gemeldet pfiff der Wind mit 6-7 Bf durchs Rigg, was uns veranlasste, einfach liegen zu bleiben. Um 13 Uhr liess der Prognose entsprechend der Wind nach und um 14 Uhr setzten wir Segel. Gemütlich unter Fock ging’s bei NW Wind rund Fur. Durch den Sund hinaus mussten wir die Maschine zu Hilfe nehmen, bevor es wieder unter Fock unserem Ziel Nykøbing auf der Insel Mors entgegen ging. Nun liegen wir in dem grossen und stilvollen Hafen. Nur wenige Meter entfernt liegt ein guter Laden wo wir unseren Frischvorrat ergänzt haben. So gab es wieder Fleisch und Salat zum Znacht.
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Juli 14 2013
Wir sind da!
Liebe Leser, wir sind in Skive angekommen, die PUST schwimmt, ist beladen und bereit zum Ablegen. Nur wir sind noch nicht ganz soweit. Wir sind alle müde und könnten einfach nur schlafen. Und heute verleitet das graue Wetter dazu, einfach liegen zu bleiben…
Mittwoch 10. Juli
Um 14.45 Uhr sind wir in Seewen losgefahren. In Zürich und Basel haben wir gerade die Staus noch hinter uns gelassen. Vor Freiburg haben wir dann einen Rast eingelegt, auf dem Schiff gegessen und Micha sich austoben lassen. Nach dem Feierabendverkehr sind wir noch ein Stück weiter bis 22 Uhr. Nun hatten wir gut einen Viertel der Strecke hinter uns und konnten uns im Schiff aufs Ohr legen.
Donnerstag 11. Juli
Dieser Tag stand unter dem Motto: „Wir bringen Deutschland hinter uns“. Um 05.30 hatte Micha Hunger und für uns war das das Zeichen zur Weiterfahrt. So sind wir über die sieben Berge (Siebengebirge) gefahren während Micha schlief. Danach gab es eine wohlverdiente Pause mit Brei für Micha und Suppe mit Würstchen für uns. Weiter im Text. Doch dann begann Micha uns zu narren. Eine Viertelstunde fahren, raus auf die nächste Raststätte. Nach einer halben Stunde weiter um dann 15 Minuten später schon wieder anzuhalten. Irgendwie war unser kleiner Pirat unzufrieden. Irgendwann viel er nach einem Schoppen wieder in den Schlaf und wir konnten weiterrauschen bis Bremen. Dort holten wir in der Raststätte zwei Portionen Reisgericht, welches wir auf dem Schiff assen und Micha sich austoben konnte. Nach dem Gutenacht-Schoppen setzten wir zum letzten Stück an. An Hamburg vorbei, in Flensburg getankt und kurz nach der deutsch-dänischen Grenze auf den ersten Rastplatz abgebogen. Dieser idyllische Platz kannten wir noch vom letzten Jahr. Und so parkierten wir unser Gespann nicht zwischen den Lastwagen sondern direkt an einem kleinen See.
Freitag 12. Juli
Um 6.30 Uhr wurden wir vom hungrigen Entdecker geweckt. Noch schnell einen grossen Kaffee aus der Tankstelle und los geht es. Nach vier Stunden haben wir Skive erreicht. Bevor wir die PUST wieder in ihr Element brachten, haben wir noch eine Büchse Ravioli gewärmt und verschlungen. Dann wurde unser Schiffchen mit dem nostalgischen Kran eingewassert. Der Kran hat eine grosse Kanzel auf der es ein grosses Rad hat, mit dem der Kran gedreht wird. Um 13.35 Uhr schwamm die PUST nach einem Jahr „Abstinenz“ wieder im Salzwasser. 30 Minuten später stand auch der Mast, der Motor blubberte und wir verholten die PUST an einen Liegeplatz. Bis 19 Uhr waren wir am laden, Mast trimmen und vieles mehr. Nach einer erfrischenden Dusche machten wir uns im Cockpit mit Heisshunger über unser schnelles Nachtessen (Stocki und Fleischkügeli) her. Um 23 Uhr beendeten wir den Tag mit Kaffee Baileys und „Piemont“.
Samstag 13. Juli
Ausschlafen. Fertig laden. Grossbaum montieren, die Kabel vom Mast einziehen, Segel anschlagen, Diesel und Wasser bunkern, Frischwaren einkaufen, spazieren, geniessen. Leckeres Frühstück mit Frischbackgipfeli und Brötli (aus dem Migros), noch leckeres Abendessen (Sweet & Sour-Reis mit Poulet) serviert mit einem guten Glas Rotwein.
Das Wetter war nicht mehr ganz so top, aber immer noch 20 Grad und zwischendurch Sonne.
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Juli 10 2013
Es geht los!
Die PUST ist geladen und erstrahlt im neuem Glanz, das Auto ist gepackt und auch wir sind bereit für das neue Abenteuer. Nach dem Mittagessen hängen wir an und dann geht’s 1600 Km nordwärts… Wir melden uns dann, wenn die PUST endlich wieder im Salzwasser schwimmt. Bis dahin, eine gute Reise!
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Juli 05 2013
99% reisebereit
Diese Woche war der Endspurt für unser PUSTi angesagt. Am Montag habe ich den Unterwasseranstrich fertig gepinselt und am Mittwoch und Donnerstag noch Kosmetik gemacht.
Diese Arbeiten habe ich alle irgendwo zwischen der „richtigen“ Arbeit eingequetscht. So war ich ganz schön viel unterwegs und Esther mit Micha alleine Zuhause. Gestern Donnerstag habe ich zum Abschluss der Unterwasserarbeiten unsere PUST wieder richtig auf den Anhänger verladen. Da sie bis jetzt immer leicht schräge darauf „sass“, wurde sie neu ausgerichtet und der Anhänger neu eingestellt. Was da mit ein paar Worten beschrieben wird, dauerte ganz schön lange… Zum Schluss wurde noch der Mast geladen, das Ruderblatt auf den Anhänger gelascht und aufgeräumt. Wie auf dem Foto sichtbar ist, steht unten auf dem Anhänger noch schweres Zubehör (Anker, Kette, etc.) dass wir für den Transport ins Auto laden.
Das einzige was noch nicht fertig ist, ist der Grossbaum. Dort musste der Lümmelbeschlag verstärkt werden, denn das gusseiserne Teil war verbogen und hätte jeder Zeit brechen können. Dieser Beschlag muss nun wieder mit vier Nieten befestigt werden. Doch davor werden noch die Umlenkrollen für die Taue die durch den Grossbaum geführt werden ersetzt. Diese Rollen sollten am Montag eintreffen.
Für nächste Wochen ist jetzt noch das Packen angesagt. Esther hat da schon seit Wochen Listen geschrieben und einiges haben wir auch schon bereit. Am Montag steht der Grosseinkauf auf dem Plan und dann das packen. Im verlauf vom Mittwoch wollen wir dann aufbrechen 😉 HURRA!!!
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Juni 26 2013
Anstrich um Anstrich
Zuerst die gute Nachricht: In zwei Wochen werden wir mit unserem Gespann losgefahren sein und Kilometer um Kilometer dem Limfjord entgegen brausen…
In den letzten 10 Tagen habe ich einige Dosen Farbe gemischt und an die PUST geschmiert. Zuerst habe ich die PUST an den Kran gehängt, damit die restliche Farbe noch abgeschliffen werden konnte, die sich bis dahin gut unter den Anhängerstützen versteckt hat. Eigentlich wollte ich im gleichen Umgang noch den Kiel von Rost und Farbe befreien, doch alle Mittel die ich zur Verfügung hatte brachten keinen Erfolg. So vertagte ich das Unternehmen Kiel auf später und begann, Schicht um Schicht Grundierung aufzutragen. Damit man den Überblick nicht verliert, wo schon gestrichen ist und wo noch nicht, gibt es die Grundierung in zwei Farbtönen: Grau und Grün. Nach fünf Anstrichen ging’s ans Spachteln. Da an einigen Stellen kleine und grössere „Löcher“ im Gelcoat waren, galt es diese Unebenheiten auszuspachteln damit es wieder eine schöne Oberfläche gab. Während die Farbe in der kurzen Sommerhitze trocknete machten wir uns mit Micha daran, das Seebad in Seewen zu erkunden. Micha konnte dabei im 23° Wasser seinen Schwimmtrainer, den er zur Segnung geschenkt bekam, ausprobieren. Er war begeistert und freut sich jetzt schon, im hoffentlich sommerlichen Limfjord, auf sein tägliches Bad… .
Letzten Samstag habe ich mich mit neuem Equipment nochmals an den Kiel gewagt und während sechs Stunden einige Schleifscheiben durchgeschlifen. Ganz am Schluss als ich noch die Unterseite des Kiels abschliff, ist mir etwas Staub und Rost unter der Brille durch ins Auge gehuscht. Alle Versuche, die Fremdkörper aus dem Auge zu bringen, scheiterten. So versuchte ich es mit Schlafen, was aber auch nicht ging. So fuhren Esther und ich am Sonntag Morgen um 01.00 Uhr ins Spital auf den Notfall. Dort bekam ich eine Augensalbe und das Auge wurde verbunden. Um 10 Uhr konnte ich dann die Fremdkörper bei Frau Jehn in Küssnacht entfernen lassen. Mit einem unheimlichen Werkzeug werkte die Augenärztin zehn Minuten in meinem Auge herum, dann war der Spuck vorbei.
Anfangs Woche haben sich dann die Farbschichten auf den Kiel gereiht und nun ist dieser fix-fertig. Die PUST steht wieder auf dem Anhänger und jetzt gilt es, noch dort zu streichen wo die Krangurten waren. Diese Aufgabe ist für kommenden Samstag geplant. Und wir hoffen, dass die PUST bis in einer Woche reisebereit ist… denn die letzte Woche bis zur Abreise ist nochmals gut gefüllt mit unterschiedlichen Pflichten…
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Juni 13 2013
Micha ist reisebereit!
Heute Vormittag hat es an der Haustüre geklingelt und der nette Briefträger hat für Micha ein grosses Packet abgeliefert. Nach dem Mittagsschlaf machte sich der kleine Seeräuber und Entdecker an die grosse Kiste und deren Inhalt. HURRA! Alles feines Bimbosan-Essen. Das mag ich doch so gerne!
Sogleich holte Micha seinen Koffer und begann Beutel um Beutel einzupacken.
Wir konnten für unseren kommenden Limfjordtörn den Schweizer Babynahrungshersteller Bimbosan an Bord holen und er hat die Proviantskiste für Micha aufgefüllt. So muss der kleine Seeräuber auch in den Ferien nicht auf sein Lieblingsessen verzichten 🙂
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Juni 11 2013
Törnvorbereitung: Viele Kleinigkeiten
Unser Limfjordtörn steht schon sichtbar vor der Türe! Die Wochen bis zur Abreise können bereits an einer Hand abgezählt werden!!! In den letzten Wochen waren wir nicht untätig sondern haben viele Kleinigkeiten erledigt, damit unsere PUST aber auch wir reisebereit sind.
Nachdem ich den grössten Teil der Farbe vom Unterwasserschiff abgeschliffen habe, wollte ich noch auf sicher gehen und kontrollieren ob das Laminat auch trocken ist, bevor ich mit dem neuen Epoxi-Farbaufbau beginne. Die Messung am 25. Mai fiel etwas nüchtern aus: Es hat einige Nester wo die Feuchtigkeit zu hoch ist. Zwei Wochen später habe ich jetzt wieder gemessen, und man staune: Jetzt war das Resultat gleich oder noch höher! Was nun?! Ich werde mich jetzt noch mit meinem Chef beraten aber so wie es aussieht, werden wir nächste Woche mit dem Farbaufbau beginnen. Feuchtigkeit hin oder her…
Während die PUST vor sich hin trocknete, waren wir nicht untätig. Wir haben viele Kleinigkeiten die zeitintensiv waren, erledigt:
- Im Vorschiff unter Esther’s Bett haben wir Unterteilungen eingebaut, so dass wir den Platz besser nutzen können. Letztes Jahr haben wir das bereits in den Salonbänken gemacht mit grossem Erfolg. Und da dieses Jahr noch die Kleider und Windeln von Micha dazukommen, sind wir froh, wenn wir den Platz besser ausnutzen können und wenn auch mehr Ordnung herrscht. Nun können wir nämlich vier unserer Aufbewahrungsboxen gut stapeln.
- Endlich habe ich das Steckschott (Türe) fertig gemacht. Letztes Jahr haben wir das noch kurz vor der Abreise geändert, dabei wurde aber das Schloss nie von unten nach oben versetzt und die PUST war nie abschliessbar. Während der Strassenfahrt wurde dies vor allem zum Nachteil, denn das Schiebeluck öffnete sich immer wieder selbständig…
- Im Cockpit habe ich viele kleine Schäden im Gelcoat (Oberfläche) ausgebessert.
- Für Alfons, unseren Autopiloten, habe ich die Halterung 30 cm nach vorne verlegt, so dass der Kompass weniger von den Musiklautsprechern beeinträchtigt wird. Ich hoffe, mit dieser Massnahme die „Aussetzer“, die er letzten Sommer immer wieder hatte, behoben zu haben.
- Weiter habe ich alle Verschlüsse der drei Backskisten ersetzt. Diese waren sehr scharfkantig und sind auch weit abgestanden. Die neuen Verschlüsse stehen weniger vor und haben keine scharfen Kannten mehr. Somit verhindern wir nicht nur blaue Flecken an unseren Beinen, oder aufgekratzte Finger weil der Steuerhebel des Motors nur ganz knapp über den Verschluss ging. Es macht auch den Aufenthalt für unseren kleinen Piraten sicherer, ist die Verletzungsgefahr doch sehr minimiert.
- Am Masten haben wir alle Falle (Seile) herausgezogen, inspiziert und gewaschen. Ein Seil haben wir ersetzt, weil es stark angeschlagen war. Zudem haben wir ein zweites Reff (Seil mit dem man die Segelfläche verkleinern kann) eingezogen und auch für den Spi (Leichtwindsegel) haben wir die fehlende Schot zugeschnitten, denn letzten Sommer musste da jeweils ein Anbindetau hinhalten…
- Den Motorenraum haben wir noch weiter mit Schallschutzmatte ausgekleidet um noch leiser unter Motor fahren zu können. Den Rest der Schallschutzmatte haben wir zweckentfremdet und über dem Fäckalientank an den Deckel geklebt. So hoffen wir den Geruch eindämmen zu können.
Wenn wir weiter so flott vorankommen, sind wir schon bald abreisefertig 😉
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Mai 20 2013
Auf zu neuen Abenteuern!
Seit Micha und ich den Bielersee unsicher gemacht haben ist schon wieder viel Wasser die Aare heruntergeflossen und auch die PUST hat ihren Kiel wieder am Trockenen.
Am 13. April hiess es Abschied nehmen vom Bielersee. Beat hat uns beim Mastlegen und Auswassern geholfen und dann haben wir die PUST wieder in die Zentralschweiz gezogen. Seit Anfangs Mai steht sie nun in der beinah leeren Winterlagerhalle der Fallenbach Werft, Patricks Arbeitgeber. So können wir am Trockenen einige Arbeiten ausführen, bevor wir wieder aufbrechen Richtung Norden zum Limfjord. Nur, diese „To do-Listen“ haben eine unmögliche Eigenschaft. Mit jeder Arbeit die abgehakt werden kann, kommen mindestens zwei neue dazu. Schon bald müssen wir uns sputen, wollen wir nicht wieder bis zur Abreise arbeiten…
Bevor wir die PUST ans Trockene stellten, haben wir sie aussen komplett gereinigt. Und nun habe ich das ganze Unterwasserschiff von jeder Farbe befreit. Nur da wo sie auf dem Trailer aufliegt ist noch Farbe, aber auch die kommt in den nächsten Tagen weg. Dann wird das ganze Unterwasserschiff mit einer Epoxidgrundierung mehrmals überstrichen, damit ein guter Schutz drauf ist. Zu letzt folgt dann noch der normale Unterwasseranstrich der verhindert, dass sich Wandermuscheln und Algen am Schiff einnisten und somit eine permanente Bremse darstellen.
Weiter haben wir alle Fallen (Seile) die am Mast sind, heruasgezogen, gewaschen und wieder eingefädelt. Bei dieser Gelegenheit haben wir auch den Mast untersucht und festgestellt, dass ein Provisorium vom letzten Jahr bald am „sterben“ ist. Der Kunststoffbügel, durch welchen die Dirk läuft (ein Seil, dass das Ende das Baums nach oben hält), ist beinahe durchgescheuert. So habe ich diesen Bügel gegen eine Umlenkrolle eingetauscht. Und bei der Durchsicht haben wir auch gesehen, dass wir die Dirk ersetzen müssen, da auch sie einige durchgescheuerte Stellen aufweist.
Nebst dem haben wir auch unsere nächste Reise weiter konkretisiert. So haben wir nach einigen Emails den Starthafen für unseren Törn auf dem Limfjord bestimmt. Es ist der Hafen der Kleinstadt Skive, der an einem Seitenarm des Limfjords liegt. Die Wahl auf diesen Hafen beruht zum einen auf die gute Infrastruktur die der Hafen bietet, aber auch auf der guten Erreichbarkeit mit dem Trailer und eine schöne Umgebung, um den Törn zu starten. Denn aus Erfahrung wissen wir, dass wir nicht gleich am Ankunftstag lossegeln werden, und da ist es schön, den ersten Tag auf See in einem schönen Hafen zu verbringen.
Schon bald können wir die Wochen bis zum nächsten Abenteuer an einer Hand abzählen. Aber bis dann gilt es noch, einiges zu tun!
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Apr. 07 2013
Little Sailor on tour!
Am Samstag war Esther den ganzen Tag unterwegs – so haben wir zwei Jungs die Chance gepackt und sind auf die PUST gefahren. Dank Bimbosan musste MIcha nicht verhungern 🙂 Obwohl der Wetterbericht nicht vielversprechend war, hatten wir einen perfekten Segeltag. Biese bis zu vier Beaufort und Sonnenschein durch den verschleierten Himmel.
Spontan entschieden sich Beat und Nick uns auf unserer Reise zu begleiten, was ganz gut war. Denn für Micha hiess es zuerst mal vieles kennen lernen. Aber er hat es mit Bravur gemacht und sein neues, schwankendes Reich schien ihm zu gefallen.
Kaum hatten wir den Kanal verlassen setzten wir Segel. Zuerst nur die Fock später noch das Grossegel. Gemütlich bummelten wir Richtung St.Petersinsel. Während ich mich drinnen um Micha kümmerte, sein Brei und Schoppen kochte, sass Beat an der Pinne und genoss das „ursprüngliche“ Segeln. Auf seiner NIA – ein Motorsegler – weht der Wind nicht mehr durchs Haar.
Unter Fock glitten wir in den leeren Rattenhafen auf der St.Petersinsel. Nachdem die PUST verträut war und der kleine Segler seinen Schlaf im Vorschiff fand, stürzten sich die hungrigen Segler über die Rösti die der Skipper gekocht hat. Mit dem letzten Löffel meldete sich auch der Kleine Segler aus dem Vorschiff der seinen Powerschlaf beendet hat. Also ging’s an Land um die altbekannte Insel zu bewundern. Doch bereits beim alten Kloster blieb die Crew hängen. Denn hier im Restaurant wartete noch eine schwere Aufgabe 😉 Am 1. Mai 2012 genossen Esther und ich auf der Probefahrt mit dem neuen Motor einen herrlichen Coup Heidenweg. Jetzt wo der Kreis geschlossen ist und die PUST wieder auf der Insel anlegt, musste dieses Ereignis wieder mit einem solchen „begossen“ werden 🙂
Gestärkt machten wir uns auf den Heimweg – nun gegen den Wind der inzwischen noch etwas zugelegt hat. Mit zwei Reff im Grosssegel rauschten wir durchs Wasser. Von einem Ufer zum anderen. Je weiter wir gegen Biel kamen um so mehr drehte der Wind so dass wir fast direkten Kurs fahren konnten. Um 18 Uhr legten wir wieder im Barkenhafen ein und kurze Zeit nachdem Nick und ich den Abwasch fertig hatten, trafen Ursula und Tim mit dem Nachtessen ein. Währedn Micha im Vorschiff friedlich schlief (OK, es brauchte etwas Überzeugung), schlemmerten wir im gemütlichen Salon der bis auf den letzten Platz gefüllt war.
Kurz nach 22 Uhr verliessen wir die PUST und kehrten nach Schwyz zurück wo Esther auf uns wartete. Micha schlief im Bettchen gleich weiter und träumte von seiner ersten grossen Segelreise. Um 04 Uhr Morgens merkt er, dass es gar nicht mehr schaukelt und ruf Mami. Mit einem Schoppen kann sie ihn beruhigen und er fällt wieder in tiefen Segel-Schlaf 😉
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