Kategorie: Ostsee 2012

Mein Moment – im segeln-Magazin

In der neusten Ausgabe des segeln Magazin füllt ein Foto von unserem grossen Ostseetörn 2012 eine Doppelseite aus. Es zeigt, wie wir im Naturhafen der Insel Ursholmen (Schweden) sicher liegen, während es draussen stürmt.

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Das Foto im aktuellen segeln.

 

Das Foto sieht spektakulär aus, nachgeholfen hat die Perspektive. Wie unten zu sehen ist, ändert sich die Dramatik schnell, wird der Standort des Fotografen nach oben verschoben.

Die ganze Story dazu, kann im Logbuch nachgelesen werden.

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Das Foto, wie es im segeln abgedruckt ist.

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Die selbe Scene von ein paar Meter weiter oben. Das ganze sieht schon weniger dramatisch aus, dafür sind unsere Schiffe besser zu sehen ;.)

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Der Text zum Foto im aktuellen segeln.

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Wir nehmen Abschied

In Stille nehmen wir Abschied von unserem Segelfreund Italo Dimitri Bärtschi. Das vierpfotige Crewmitglied der NIA ist am Samstag nach sehr kurzer Krankheit in die ewigen Jagdgründe eingegangen.

Italo war auf unserem grossen Ostseetörn 2012 mit an Bord der NIA und hat für so manche Erinnerung gesorgt. Er hat dabei den Übernamen “Sailing Beagle” erhalten und wird mit diesem Namen ewig in den Geschichtsbücher dieser Reise erhalten bleiben.

Nun wird niemand mehr so intensive und begierig beim Kochen zuschauen. Das Brot und alles Fressbare schwebt nicht mehr in Gefahr. Aber auch die treuherzigen Augen werden an Bord nicht mehr anzutreffen sein.

Mit Italo ist ein lieber und fröhlicher Freund von immer von Bord gegangen.

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PUST segelt durch zentralschweizer Zeitung

Heute erschien im Bote der Urschweiz eine kleine Notiz über unsere Segelreise vom vergangenen Sommer auf der Ostsee. Ergänzt wurde der kleine Bericht mit einem grossen Foto von der PUST, wie sie mit Rückenwind Richtung Strömstat (S) segelt.

Zeitungsbericht

Die PUST im Bote der Urschweiz.

Wer den Artikel als PDF lesen will, kann dies tun.

Und so schwelgen wir zusammen mit den Bote-Lesern in den Erinnerungen an die grosse Reise…

 

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Warten auf bessere Zeiten

Nun sind wir schon 36 Tage von unserer Reise zurück und die Pust steht seit vier Wochen in der Zentralschweiz auf dem Trailer und wartet auf bessere Zeiten. Das einzige Wasser dass sie abbekommt, ist von Oben.

Die PUST wartet im Industrieareal in Brunnen auf bessere Zeiten.

Weit bis zum Wasser – dem Vierwaldstättersee – wäre es von Industrieareal in Brunnen nicht mehr. Doch bevor es soweit ist muss noch einiges an Bürokram geklärt werden. Damit etwas mehr Hoffnung besteht, arbeite ich gleich in zwei Richtungen: Vierwaldstättersee und zurück auf den Bielersee. Mal schauen, welche Lösung sich zuerst anbietet. Und sonnst gehen wir im Sommer wieder nach Dänemark. Denn schliesslich haben wir noch einen kompletten ungebrauchten Kartensatz vom Limfjord – und das wäre doch ein Revier für unsere zukünftige Familiencrew. Der kleine Pirat hält uns auch schon seit drei Wochen auf Trab und Esther im Spital – still liegen und Wehenhemmer das ist momentan die Devise. Ich glaube dem kleinen Piraten wurde es einfach zu still, als plötzlich nichts mehr schaukelte. Und darum wollte er nachschauen, woran das liegt 😉

Also warten wir noch eine Runde. Auf einen Lösung für die PUST, auf den Piraten und Esther dass sie wieder aus dem Bett darf.

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Ende der Reise?!

Heute um 09.19 Uhr haben wir den Autobahngrenzübergang in Basel überquert und sind nun wieder in der Schweiz. Aber ist das schon das Ende der Reise?!

Freitag 24. August

Am Vormittag haben wir die restlichen Lebensmittel – es waren nicht mehr viele- ausgeladen und ins Auto verfrachtet. Ebenso die beiden Anker, 15 Meter Ankerkette, Schlauchboot und alle Bücher, wobei eine Kiste nur nautische Literatur war. So können wir das Gewicht im Schiff reduzieren.

Danach haben wir die Segel abgeschlagen (weggenommen) und den Mast gelegt. Bevor die PUST ihrem Element entrissen wurde, haben wir Deck und Rumpf von der Salzkruste befreit. Danach haben wir sie auf den Anhänger verladen und das Unterwasser abgespritzt. Die Farbe welche Esther vor der Reise noch aufgerollt hatte, hinterliess ein erfreuliches Ergebnis. Kaum Bewuchs am Rumpf.

Nach getaner Arbeit gönnten wir uns ein leckeres Mittag-/Abendessen im Hafenrestaurant bevor wir um 19 Uhr das Auto zur Heimreise starteten. Weit ging’s nicht mehr. 200 Kilometer bis zur Dänisch-Deutschen Grenze.

 

Samstag 25. August

Um 05.00 sind wir auf und eine halbe Stunde später rollten wir auf Deutschlands Autobahn. Für die Heimreise haben wir eine alternative Route über Bremen/ Düsseldorf gewählt, um die Berge bei Kassel zu umfahren. Bärtschis haben diese Route schon getestet und waren sehr zufrieden. Einzig, dass zwischen Hamburg und Bremen eine grosse Baustelle ist. Damit wir dort nicht auch im Stau stecken bleiben, fuhren wir so früh los, was sich auch ausgezahlt hat. Lediglich vor Dortmund standen wir 75 Minuten im Stau, da die Autobahn für eine Baustelle total gesperrt war.

Wir waren erstaunt wie wenig Verkehr es hatte und wir kamen gut vorwärts. Als es um halb zehn eindunkelte waren wir noch 160 Kilometer von der Schweiz entfernt. Ich war vom vielen Fahren müde und so machten wir auf der Raststätte Baden-Baden halt. Nach einer warmen Mahlzeit ging’s in die Federn.

 

Sonntag 26. August

Wir erwachten um sieben Uhr und nachdem die Morgentoilette erledigt und frischdampfender Kaffe getankt war, ging’s weiter. Um 09.19 überquerten wir die Grenze nachdem der Zöllner uns freundlich durchgewunken hatte. Die erste Ausfahrt nach der Grenze ging’s ab und weiter Richtung höchster Punkt von Basel: St.Chrischona. Beim Hochfahren kam uns nach Bettingen der Bus entgegen und da es sehr schmal war, musste ich ganz an den Rand fahren und habe angehalten, damit der Bus passieren kann. Nur mit Müh und Not konnte ich am Berg das Gespann wieder zum fahren bringen. Der Kupplung hat dieses Manöver nicht gefallen…

Wir kamen gerade rechtzeitig für den Eröffnungsgottesdienst des Theologischen Seminars, wo ich vor acht Wochen mein Studium beendet hatte. Wir gesellten uns dazu und es gab mit vielen ein freudiges Wiedersehen. Wir genossen auch gleich wieder die Vorteile wie Mittagessen in der Kantine, saubere Duschen, gute Möglichkeiten zum Waschen und natürlich das Internet 😉

Nun steht die PUST wieder auf dem Kiesplatz wie vor der Abfahrt. Am Dienstag/Mittwoch werden wir unseren Hausrat in die neue Wohnung in Schwyz bringen und wenn alles klappt wird die PUST dann auch mit in die Zentralschweiz kommen. Wann und wo sie wieder ihrem Element ausgesetzt wir ist zur Zeit noch unklar. Aber sie hat uns verraten, dass sie sich jetzt schon wieder nach Salzwasser sehnt. Mal schauen, ob wir ihr diesen Wunsch erfüllen können…. auf jeden Fall: Fortsetzung folgt.

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Zweite Runde

Nachdem vor einer Woche Bärtschis uns verlassen haben und schon mal die Alternativroute in die Schweiz vorgefahren sind, haben wir nochmals Segel gesetzt und sind zur zweiten – viel kleineren Runde gestartet.

Freitag 17. August

Wir sind nochmals die fünf Seemeilen gen Osten über die Bucht in die Knebelvig gesegelt. Es war deutlich zu sehen, dass Wochenende war, denn es wimmelte nur so von Schiffen. Aber wir fanden ein gutes und geschütztes Ankerplätzchen.

 

Samstag 18. August

Nach einem gemütlichen Frühstück setzten wir bei Leichtwinden Segel. Wir können gerade noch die kreisrunde Bucht verlassen, dann müssen wir das Segeln aufgeben. Der Wind ist zu schwach und voll auf die Nase. Doch nach kurzer Zeit legt der Wind zu und bläst mit 8-10 Meter/Sekunde gegen an. Zuerst versuchen wir Kurs nach Tunø zu halten, das geht nicht. So versuchen wir etwas mehr gegen Osten Richtung Samsø zu halten, aber auch da ist der Wind zu steil, so dass wir nicht segeln können. Da wir keine Lust haben vier Stunden gegen Wind und die mittlerweilen steilen Wellen anzukämpfen, laufen wir ab und segeln in die Egens Vig. Dies war unser erster Stop auf unserem Segeltörn, aber jetzt, 43 Tage später, ist da bedeutend mehr los. Am Anlegesteg in Kongsgaarden wo wir das letzte mal waren, ist voll belegt und beflaggt. Der Bootsklub der diesen Steg besitzt und betreut, feiert sein jährliches Sommerfest. So gehen wir zusammen mit 15 weiteren Yachten vor Anker.

 

Sonntag 19. August

Aussschlafen. Bei prächtigem Sommerwetter im Cockpit frühstücken. Wind Null. Also geht es unter Motor südwärts auf die Insel Samsø, genauer gesagt auf dei West-Seite in den Stavns Fjord. Der kleine Hafen in Løgstør ist bis auf ein paar vereinzelte Yachten leer. Die Saison geht dem Ende entgegen. Aber trotz dem grossen Platzangebot wählen wir die wunderschöne Ankerbucht neben an. Wir erkunden zu Fuss die Umgebung ein bisschen und schwitzen wie im Sommer;-) So rudert Patrick ein zweites Mal an Land und füllt den Duschsack – bereits mit heissem Wasser – und danach gibt es grossen Badespass bei gut 22 Grad Wassertemperatur und keinen Quallen.

Abends als wir noch am lesen sind, fliegt ein Helikopter etliche Male über unsere Köpfe hinweg, so als suche er etwas. Patrick kommt auf die Idee, das Funkgerät einzuschalten, und siehe da, kurze Zeit später fangen wir ein PAN PAN von Lingy Radio auf. Etwas nördlicher von uns wird ein Kajakpadler vermisst und Schiffe werden gebeten, scharf Ausschau zu halten. Zudem sind Schiffe und Helikopter am Suchen. Bis halb zwölf verfolgen wir am Funk und per Feldstecher die Suchaktion.

 

Montag 20. August

Wir mieten Fahrräder und erkunden den Nordteil der Insel. Das kleine Dorf Nordby ist wunderschön. Es gilt als das best bewahrte Dorf in Dänemark und so erstaunt es nicht, dass viele Häsuer Schilfdächer tragen. Im gemütlichen Kaffe ”Underground” geniessen wir in feines Kaffee mit Apfelkuchen. Das können wir nur empfehlen.

Zurück auf dem Schiff hüpfen wir gleich wieder ins Wasser – es ist herrlich warm.

 

Dienstag 21. August

Herrliches Segelwetter. Westwind 5-8 m/s. Wir setzten Segel, ziehen den Anker hoch und neun Stunden später segeln wir in der Knebelvig an eine Ankerboje. Zwischendurch mussten wir eine gute Stunde motoren da der Wind zu schwach war, sonst sind wir alles gemütlich gesegelt.

Kurz bevor wir unser Ziel erreichen gibt Lingby Radio eine Starkwindwarnung durch.

 

Mittwoch 22. August

Es weht ein frisches Lüftchen. Patrick hindert das nicht einen Landausflug zu machen und die Umgebung zu erkunden. Mit aller Kraft rudert er gegen den Wind ans Ufer. Danach spaziert er um die Knebelvig und hofft ein Kaffee mit Internet zu finden, was sich aber als sehr schwierig herausstellt. In Knebel findet er dann ein offenes Wifi und sitzt so am Strassenrand auf einer Mauer in mitten vom halben Dorf, welches das Velorennen quer durch Dänemark live mitverfolgt;-)

In der Zwischenzeit fröhnt Esther ihrem spannenden Krimi und schaut immer wieder besorgt auf den Windmesser. Der gemeldete Starkwind ist gekommen. Wie kommt da der Skipper blos wieder an Bord? Zum Glück bläst es jetzt zum Schiff hin, und nachdem er am Ufer mit dem Dingi noch etwas Richtung Westen spaziert ist, klappt es einwandfrei.

 

Donnerstag 23. August

Noch immer bläst es frisch mit 5-7m/s. Gegen den Mittag setzen wir Segel und machen uns auf den Weg nach Kaløvig, unserem Zielhafen. Doch der Wind legt immer mehr zu und dreht leider noch, so dass er genau von vorne kommt und die Wellen von quer, was sehr unangenehm ist. So kommen die Segel wieder runter und wir bolzen die letzten drei Seemeilen gegen 15m/s Wind an. Kaum im Hafen angelegt, beginnt es zu regnen. Wir flüchten ins Kaffee und lassen es uns nach der anstrengenden Überfahrt gut gehen.

Im Verlauf des Nachmittags reisst die Wolkendecke wieder auf und wir beginnen, unser Schiff für die Reise auf der Strasse vorzubereiten. Zudem gilt es auch, vieles von der Salzkruste, die sich in den letzten Wochen gebildet hat, mit Süsswasser abzuspülen und entweder im Auto oder im Schiff zu stauen. Das Segelabenteuer geht nun definitiv dem Ende entgegen.

 

Freitag 24. August

Heute wird unsere PUST ihrem Element brutal entrissen und auf den Trailer verladen. Unser Ziel ist am Samstag früh loszufahren und wir rechnen damit, am Sonntag Abend wieder in der Schweiz zu sein. Dann beginnt der Umzug in die neue Wohnung.

 

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Legoland

Mit etwas Verspätung kommt hier der Bericht aus dem Legoland. Esther und ich sind also am Donnerstag 16. August schon früh aufgestanden und sind um halb neun mit unserem tollen Auto losgefahren. Das schnurrte genau so fröhlich wie sieben Wochen vorher. Kurz vor 10 Uhr waren wir im Legoland. Es war schon eine ganze Traube Menschen, welche vor dem Eingang wartete bis das Legoland öffnet. Doch kaum hatten wir unsere Eintrittskarten gekauft, war auch schon offen und wir konnten rein gehen. Die zwei Knirpse waren total aufgeregt und waren hell begeistert als sie sahen, dass „alles“ aus Lego war. Sogar die Abfalleimer! Planlos legten wir los und begannen mal mit der Legoeisenbahn. Wir gingen einfach in den Park und wo keine langen Schlangen waren, stellten wir uns dazu. Doch schon bald wurde es grau und die ersten Tropfen fielen. Weiter noch nicht so schlimm. Als der Regen stärker wurde verzogen wir uns nach „Atlantis“, der versunkenen Stadt. Danach konnten wir auf den Bahnen weitermachen und die Warteschlangen waren bedeutend geschrumpft.

Gegen 14 Uhr machte sich der Hunger bemerkbar, doch die Jungs hatten noch keine Zeit. Bevor wir was essen konnten, mussten sie unbedingt auf die „Zebra-Autos“, welche sie von der Eisenbahn aus gesehen hatten. Also zurück durch den ganzen Park zu den Autos. Nach einigen Runden waren sie endlich zu überzeugen, dass auch sie Hunger hatten 😉 Kaum waren wir im Restaurant, begann es wie aus Eimern zu schütten. So nahmen wir uns gut Zeit zum Essen, bevor wir uns wieder ins Vergnügen stürzten, die Jungs in voller Regenmontur. Zum Glück hatte es schon wieder etwas nachgelassen und nach kurzer Zeit war es ganz trocken und sogar die Sonne begann hinter den Wolken hervorzublinzeln. Wir drangen immer weiter vor in den Park und entdeckten immer wieder neue Bahnen. Tim war so glücklich, er war gerade gross genug (1,20 Meter) um auf alle Bahnen zu gehen, doch Nick musste zweimal mit Esther warten. Diese hatte definitiv die Schwarzpeter-Karte gezogen, denn etliche Bahnen waren für Schwangere tabu.

Tim hat alle Achterbahnen gemeistert, als würde er den ganzen Tag nichts anderes tun. Zwischendurch war er richtig sprachlos von den rasenden Eindrücken.

Kurz vor 18 Uhr hechteten wir drei Boys ein letztes Mal auf eine Achterbahn, bevor diese für heute Feierabend machte. Doch ans Heimgehen dachte noch niemand. Nun hatten wir endlich Zeit um durch das Legoland zu schlendern und die vielen Städte und Dinge zu bestaunen, die alle aus Lego gebaut sind. Die Jungs waren damit beschäftigt, alle Eisenbahnen zu verfolgen und herauszufinden von wo nach wo sie fahren. Mit Mühe und Not schafften wir es, den Park vor der Schliessung zu verlassen und düsten in unserem schnellen Auto nach Kaløvig zurück, wo auf der NIA schon ein grosser Topf Spaghetti Carbonara auf die müden Entdecker wartete. Der letzte gemeinsame Abend…

 

Freitag 17. August

Ausschlafen. Alle Entdecker waren müde. Die NIA wurde für die Heimreise weiter klar gemacht und kurz nach 12 Uhr schwebte sie langsam zum Wasser raus auf den Anhänger. Um die Abreise nicht mit ansehen zu müssen, fuhren Esther und ich einkaufen. Als wir zurück kamen war der Platz neben der PUST leer. Es war so komisch. Plötzlich war es viel ruhiger, keiner rief mehr nach dem Götti, das Funkgerät blieb stumm. Wir gönnten uns nochmals eine Dusche bevor wie wieder ablegten und die sechs Seemeilen in die Knebelvig segelten, welche jetzt aufs Wochenende besser besucht war. Aber wir fanden einen guten Ankerplatz. Die zweite Runde – nun alleine – hat begonnen.

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Der Kreis ist geschlossen

Nun sind wir bereits zurück in Kaløvig, unserem Ausgangshafen. Den Kreis haben wir aber bereits am Montag um 21.30 geschlossen, als wir auf der Insel Hjelm zum zweiten Mal den Anker warfen. Von dort aus brachen wir vor 37 Tagen zur Überfahrt nach Anholt und weiter nach Schweden und Norwegen auf. Inzwischen haben wir 700 Seemeilen im Kielwasser gelassen. Morgen geht es auf dem Landweg weiter – aber nur für einen Tag. Am Freitag wird die NIA bereits auf den Anhänger verladen und Bärtschis fahren nach sieben Wochen zurück, während wir nochmals eine Woche anhängen.

 

Samstag 11. August

Es ist immer noch windstill, das Meer spiegelglatt und die Sonne brennt vom Himmel. Wir machen uns trotzdem auf den Weg, denn Wind ist nach Prognose noch lange nicht in Sicht. Kaum zum Hafen raus übernimmt Alfons das Steuern und fährt glatte 7 Stunden den gleichen Kurs bis nach Bønnerup. Um die Fahrt etwas zu verkürzen, essen wir auf beiden Schiffen unterwegs das Frühstück. Unterwegs lese ich dann meinen dritten Krimi von Jo Nesbø fertig und hole mir dabei einen Sonnenbrand.

Die einzige Unterbrechung bei der monotonen Motorfahrt war eine gute Stunde vor dem Hafen, als der Motor zu stottern begann. Nach meiner Buchführung hätte noch genug Diesel im Tank sein sollen, aber irgendwie war der verschwunden. Aber wir sind ja gut ausgerüstet J und füllten einfach unseren 10 Liter Kanister in den Tank.

Der Hafen ist von weitem zu erkennen, denn auf der Hafenmauer stehen sieben Windräder, ein imposanter Anblick. Sonst ist der Hafen nicht sehr berauschend.

 

Sonntag 12. August

Nach dem Frühstück brechen wir auf und nachdem wir den Hafen hinter uns gelassen haben, übernimmt wieder Alfons das Steuern. Kurz darauf stottert wieder der Motor, als hätte er zu wenig Diesel. Dabei haben wir im Hafen doch sowohl Tank wie Kanister wieder gefüllt. Wir informieren die NIA über Funk und Beat rät uns, den Motor zu entlüften. Zum Glück ist das Meer ruhig, so dass Patrick in den Motorenraum steigen kann und siehe da, es ist wirklich noch viel Luft in der Leitung. Doch schon nach fünf Minuten brummt der Motor wieder gleichmässig vor sich hin.

Im Gegensatz zum Vortag hat es ein wenig Wind, aber fast direkt auf die Nase. Trotzdem setzten wir ein wenig Segel, das gibt wenigstens das Gefühl, dass wir segeln 😉

Ziel des Tages ist Grenaa. Wir staunen wie leer der grosse Hafen mit 400 Gästeplätzen ist. Es wird sichtbar, dass die Saison dem Ende entgegen geht. Grenaa ist der typische Ausgangshafen für die Überfahrt nach Anholt und weiter nach Schweden.

 

Montag 13. August

Kurz nach 10 Uhr stehen Bärtschis und Patrick auf der Matte des Kategattzenters, dem Aquarium gleich neben dem Hafen. Esther und Italo sind auf dem Schiff geblieben und machen einen ruhigen Tag, während wir anderen durch den Haifischtunnel gehen, bei der Haifischfütterung zuschauen, mit der Tauchkapsel auf 3000 Meter (!) abtauchen und unzählige Fische bestaunen.

Am späteren Nachmittag brechen wir auf zur Insel Hjelm. Nach den ersten sechs Seemeilen ändert der Kurs und wir können den Spi (Leichtwindsegel) setzen. Zuerst geht es nur zaghaft vorwärts, dann machen wir doch vier Knoten Fahrt. Während Esther segelt kocht Patrick ein Gemüsereis mit frischem Gemüse. Zu prächtigem Abendrot segeln wir um 20.30 Uhr zum zweiten Mal diesen Sommer in die Bucht vor Hjelm und werfen den Anker. Es ist wunderschön – aber auch ein bisschen wehmütig. Denn das Durchkreuzen der gesegelten Route macht deutlich, dass das grosse Abenteuer dem Ende entgegen geht.

 

Dienstag 14. August

Es bläst wie am Vortag immer noch aus Osten und sogar ein bisschen stärker. Da unser Kurs nach Westen ist, perfekt um nochmals den Spi hochzuziehen. 24 Seemeilen rauschen wir vor dem Wind, bevor es in die Kaløvig-Bucht mit „normaler“ Besegelung geht. Wir fahren in weiter Ferne an unserem Ausgangshafen vorbei und laufen in die Knebel-Bucht. Eine Bucht, die sich wie ein See nach einer engen Durchfahrt öffnet. Wir ankern mitten zwischen Getreidefeldern und saftigen Wiesen. Ein wunderschöner Ort, um unseren gemeinsamen Ferienabschluss zu zelebrieren. Bärtschis laden uns zu Curryreis auf die NIA ein und wir steuern das Dessert – einen Caramelpudding im Tetrapak aus Norwegen – bei. Seit wir wieder in Dänemark sind, sind die Tage deutlich kürzer geworden und so bleiben wir nach Sonnenuntergang noch lange auf der NIA sitzen.

 

Mittwoch 15. August

Ausschlafen. Beat hat nochmals feines Brot zum Frühstück gebacken. Danach gehen Esther, Nick, Italo und ich auf Landgang. Wir treffen auf die Crew des dritten Schweizer-Schiffs in der Bucht, die auch mit ihrem Hund Gassi gehen und unterhalten uns lange.

Am Nachmittag segeln wir bei schönstem Wetter und perfektem Wind die fünf Seemeilen in den Hafen – die kürzeste und letzte gemeinsame Überfahrt. Snief.

Trotz der kurzen Überfahrt erlebten wir unterwegs noch Geschichte. Nick hat seinen Nuggi, den er zerbissen hat und seit gut 10 Tagen nicht mehr brauchte, ins weite endlose Meer geworfen. So hat er seine Nuggi-Zeit ehrenhaft und mutig beendet.

Eigentlich wollten wir noch einiges im Hafen erledigen, aber das Hafenbüro hat kurz bevor wir dort eingetroffen sind geschlossen. So sitzen wir auf unseren Schiffen und beim Apero lassen wir die Reise revue passieren und träumen schon von weiteren Reisen….

Morgen ermöglichen wir Beat und Ursula einen Ferientag. Esther und ich gehen mit den zwei Jungs ins Legoland, dass eine gute Stunde Autofahrt von hier entfernt liegt. Und am Freitag geht es dann für die NIA zurück und wir stechen nochmals mit der PUST in See.

 

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Getrennte Wege

Nachdem sich die Wege der NIA und PUST für einen Tag getrennt haben, sind wir wieder zusammen. Wir liegen im verschlafenen Hafen von Hou, geniessen das Sommerwetter und warten auf den Wind. Doch der dürfte nach Prognose noch lange ausbleiben…

Dienstag 7.August

Noch immer hat es vereinzelte Regenschauer, aber vor allem Starkwind. Lingby Radio hat über UKW eine Starkwindwarnung herausgegeben. Kaum ein Schiff verlässt den Hafen, auch wir nicht. Der Wind wäre weniger das Problem als die kurzen und steilen Wellen die sich aufbauen. Denn die Wassertiefe entlang der Küste ist selten mehr als 20 Meter.

Am Nachmittag vergnügen wir uns zusammen mit den drei Bärtschi-Buebe im Hallenbad. Die zwei Kleinen toben sich aus und geniessen die vielen Wasserspielzeuge und die Rutschbahn.

Mittwoch 8. August

Heute geht es endlich weiter. Wir haben genug von Skagen und die Hafengebühren reissen ein Loch in unsere Bordkasse. Wir haben in Skagen gleichviel Hafengebühren bezahlt wie bisher auf der ganzen Reise!

Bei gemütlichen 5m/s NW Wind segeln wir südwärts. Doch die Idylle hält nicht lang an. Es ziehen Regenschauer mit Gewitter vorbei. Es sieht fantastisch aus, wie die schwarzen Wolken von Land her übers Meer ziehen, bis wir dann selber im Regen stehen. Mit 3 Knoten Fahrt segeln wir auf die kleine Insel Hirsholm, ausserhalb von Frederikshafen. Die NIA zieht weiter nach Sæby, denn auf Hirsholmen dürfen Hunde nicht an Land. Die Insel ist ein kleines Paradies. Alles ist wunderschön gepflegt, es ist ruhig und es gesellt sich nur noch ein Schiff zu uns. Der Leuchtturm ist offen, so dass wir ihn frei besichtigen können. Und da dem Hafenmeister unser Schiff gefällt, kriegen wir 50% Rabatt auf die Liegegebühren – auch nicht schlecht. Während dessen geniessen Bärtschis die schönen Duschen in Sæby die zudem noch kostenlos sind und staunen über das Spektakel das bei Sonnenuntergang stattfindet, als mit Trompetenbläser die Flagge eingeholt wird.

Donnerstag 9. August

Ein herrlicher Morgen erwartet uns. Nach dem Frühstück mache ich alles klar damit wir den Spie, unser Leichtwindsegel, setzen können, denn wir haben leichten Rückenwind. Zum Hafen raus und Segel hoch. Wir machen knappe 2 Knoten Fahrt und da der Wind immer mehr abnimmt, müssen wir nach einer halben Stunde das Segel wieder bergen und den Motor anwerfen. Kurz vor Sæby stossen wir wieder auf die NIA und zusammen motoren wir südwärts. Zuerst ist Esther zwei Stunden an der Pinne und dann als wieder Regenwolken aufziehen, holen wir Alfons aus der Versenkung. Das letzte Mal wollte er nicht steuern und jeder Versuch ihn zu überlisten missglückte. Aber nun tat er wieder fröhlich seinen Dienst, wir wissen nicht warum… So steuerte er ganz alleine während wir im Salon sassen und den Regen vorbeiziehen liessen. Nach sieben Stunden erreichten wir den kleinen und verschlafenen Hafen in Hou, welcher uns mit  gratis Internet am Steg und Hafenfahrräder überraschte.

Unsere ”Wiedervereinigung” feierten wir mit einem gemeinsamen Nachtessen an Land, was beinahe mit einer Unterkühlung endete nachdem die Sonne verschwand und der Wind auffrischte.

Freitag 10. August

Windstill. Das Wasser ist spiegelblank. Der Himmel blau, die Sonne brennt. Wir legen einen Hafentag ein, denn heute geht es nur unter Motor weiter. Nach Prognose aber nicht nur heute, sondern die nächsten Tage. Aber solange geniessen wir nun die sommerlichen Temperaturen.

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Mondscheinfahrt übers Skagerrak

Wir sind seit zwei Tagen in Skagen, an der Nordspitze Dänemarks. Eigentlich wollten wir gar nicht hierhin, aber der Wind hat uns hierhin geblasen. Eigentlich wollten wir heute weiter, aber bei dem heftigen Regen der zur Zeit fällt, sitzen wir lieber drinnen am Trockenen und träumen noch ein bisschen von der schönen Überfahrt.

Donnerstag 2. August

Der Wetterbericht hatte Recht. Es schüttet fast ununterbrochen wie aus Eimern. So geniessen wir das Bett und schlafen lange aus. In einer Regenpause schleichen wir wieder zu Marc hoch ins Haus. Inzwischen ist die Wäsche trocken und die Frauen sortieren und legen sie zusammen, während die Jungs Holzeisenbahn durch die ganze Stube bauen und die Männer die Wetterlage studieren. In den nächsten Tagen ist Wind aus SW gemeldet, was uns einen Strich durch die Rechnung macht. Eigentlich wollten wir die kürzeste Strecke nach Dänemark segeln, 60 Meilen nach Hanstholm (und dann durch den Limfjord in die Ostsee), aber das geht bei dem Wind nicht, denn der kommt fast genau von vorne. So entschliessen wir uns, mit Halbwind nach Skagen zu segeln, was 20 Meilen mehr sind (4-5 Stunden länger).

Den Abend geniessen Esther und ich nochmals mit Marc.

 

Freitag 3. August

Nach dem Frühstück lichten wir den Anker und fahren wieder in den Stadthafen von Kristiansand. Wir bunkern Wasser und Diesel, tätigen die letzten Einkäufe und checken ein letztes Mal die Wetterprognosen fürs Skagerrak. Immer noch SW 5-10 m/s, was gutes Segeln verheisst. Danach segeln wir bei ruppiger See den Fjord hinaus. Draussen an der Küste werfen wir ein letztes Mal den Anker, machen das Mittagessen und ruhen ein wenig aus. Zudem treffen wir die letzten Vorbereitungen für die Überfahrt. Wir rechnen mit 20 bis 24 Stunden.

Kurz nach 20 Uhr legen wir ab, die Sonne sinkt langsam ins Meer, es ist wunderschön. Als wir die schützenden Inseln verlassen haben, wiegt uns das Meer sanft in den Schlaf… . der Wind ist etwas knapp, so dass wir die Maschine mitlaufen lassen, damit wir fünf Knoten Fahrt machen. Abwechselnd sitzen Esther und ich an der Pinne und der andere liegt/schläft im Salon auf dem Boden, denn da ist es am ruhigsten.

 

Samstag 4. August

Vollmond. Sternschnuppen. Glänzendes Meer. Zwei kleine Schiffe und ringsum nur Wasser und ab und zu einmal eine hell erleuchtete Fähre in der Ferne. Um halb vier beginnt sich der Horizont schon wieder zu röten, Dunkel war es nie wirklich. Gegen Mittag nimmt der Schiffsverkehr zu. Ein Frachter nach dem anderen schiebt sich Richtung Ostsee. Ca. 15 Meilen vor Landfall tauchte die Landzunge von Skagen am Horizont auf, welche wir um die Mittagszeit runden. Danach wird es noch für 1,5 Stunden ungemütlich, denn wir müssen gegen Wind, Wellen und Strömung Skagen anlaufen. Da das Wasser nicht mehr als 20 Meter tief ist, baut sich eine steile und ruppige See auf, was unsere Schiffe kräftig durchschüttelt. Um 14.55 Uhr sind wir im Hafen. Nach einem ersten Erkundungsspaziergang stossen wir auf der NIA auf die gelungene Überfahrt an, bevor wir den Hunger stillen. Esther und ich haben beim Spazieren in einem Imbiss leckere Fischgerichte gesehen, so dass wir uns dort Fisch und Chips leisten, was himmlisch schmeckt.

 

Sonntag 5. August

Alle geniessen das ruhige Bett lange und ausgiebig. Danach machen wir uns auf um Skagen zu entdecken. Zuerst geht es raus zum Leuchtturm, dann mit dem „Sandwurm“ an die Spitze der Landzunge. Wir waten mit dem einen Fuss durch die Nordsee, mit dem anderen durch die Ostsee. Als wir wieder zurück wollen, wird es dunkel und kaum ist der „Sandwurm“ da und wir eingestiegen, prasselt der Regen herunter. Da es nach der Ankunft beim Leuchtturm immer noch regnet, flüchten wir ins Restaurant und wärmen bei Kaffee und heisser Schokolade auf, bis der Regen vorbei ist. Über Schleichwege durchs Dickicht geht es zurück nach Skagen. Kurz vor Sakgen wird es nochmals nass. Hungrig machen wir uns ans Kochen und geniessen das Abendessen bei Sonnenschein im Cockpit. Danach folgt noch ein Abendspaziergang auf die andere Seite der Stadt, wo eine Kirche von einer Wanderdüne zugesandet wird. Planlos suchen wir die Kirche und laufen einen grossen Umweg, dafür sind wir dann alle müde. Als wir zurück im Hafen sind, gehen die Kinder ins Bett und wir unter die Dusche. Den Abend lassen wir auf der NIA mit feinem Gebäck ausklingen.

 

Montag 6. August

Unser erster Hochzeitstag. Eigentlich wollten wir heute weiter. Die PUST auf Hirsholm und die NIA auf Læsø. Aber der Wind steht mal wieder gegen an und es regnet wie aus Eimern. So kuscheln wir uns auf den Schiffen ein und warten wie die Murmeltiere auf besseres Wetter.

 

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