Startklar für ein neues Abenteuer!

Seit klar wurde, dass wir PUST ab diesem Frühling auf dem Zugersee stationieren können, sind wir dabei, sie für das neue Abenteuer bereit zu machen. In den letzten Wochen haben wir drei Samstage und zwischendurch noch ein paar Stunden investiert.

Im Februar hatten wir einen Föhnsturm, dabei ist unser Schiff auf dem Trailer “davon gesegelt”. Zum Glück entstand dabei kaum Schaden. Einzig eine Lichtbox am Trailer ging in Brüche. Durch den Wind hat aber auch die Plane am Rumpf gescheuert, so dass es unumgänglich wurde, den Rumpf aufzupolieren. Als wir dann die Maschine in Gang hatten, entschieden wir uns gleich, den Aufbau, das Deck (nur die glatten Stellen) und das Cockpit ebenfalls zu polieren. Anschliessend wurde alles mit Wachs versiegelt. Zusammen mit dem neuen Unterwasseranstrich den Esther aufgetragen hat, erstrahlt unser PUSTi in einem noch nie dagewesenen Glanz 🙂 Doch vor polieren und wachsen wurden noch einige kleinere Gelcoatschäden repariert.

Zudem haben wir einige kleinere Arbeiten ausgeführt. Im Vorschiff waren am Bett erhöhte Leisten damit die Matratzen nicht verrutschen. Der Nachteil war, dass wenn das Bett ganz zusammengesetzt war (also der Mittelteil eingesetzt war) man auf diesen Leisten zu Liegen kam, was äusserst unbequem war. So habe ich diese Leisten weggesägt.

Im Salon über dem Kochherd haben wir einen weiteren Solarlüfter montiert. Schon der erste im Vorschiff hat im Sommer die heisse Luft spürbar aus dem Schiff geblasen. Nun hoffen wir, dass mit dem zweiten Lüfter das Ergebnis noch besser sein wird. Zudem kann er gerade in der kälteren Jahreszeit wenn wir im geschlossenen Schiff kochen, als “Dampfabzug” verwendet werden und so erhoffen wir, dass weniger Feuchtigkeit im Schiff bleibt.

Gestern Samstag hat Esther innen im Schiff fertig geputzt, während ich den Motor nach dem Winterschlaf wieder in Betrieb genommen habe. Da wir die PUST in der Werft an den Travellift hängten um unter den Anhängerstützen den Unterwasseranstrich malen zu können, haben wir uns kurzerhand entschieden, die PUST schnell in den Vierwaldstättersee zu hängen, damit wir den Motor im Wasser testen konnten. Und es hat sich gelohnt, denn beim Wassersammler in der Auspuffleitung war die Ablassschraube nicht mehr richtig drauf (ist sehr kniffelig daran zu gelangen) und das Kühlwasser wurde so ins Schiff statt über Bord gepumpt. Nach einigen Versuchen konnte das aber behoben werden. Nun ist unser PUSTi also klar für ein neues Abenteuer auf einem neuen See!

Gerade rechtzeitig ist für den Trailer endlich die richtige Lichtbox eingetroffen, damit die kaputte vom Föhnsturm ersetzt werden konnte. Der Hersteller hat leider zwei mal eine Lichtbox mit falschem Stecker geliefert… . Aber nun ist auch das wieder im Lot.

Nächste Woche geht es nun los! Wir haben unseren Krantermin in Zug und alles ist soweit bereit. Hoffen wir nur, dass das Wetter wieder frühlingshafter wird 😉

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Wasser in Sicht!

Liebe Leser

Diese Woche ist endlich und überraschend Fahrt in unsere Bootsplatzsuche gekommen! Wir hatten etwas am laufen fürs 2014, was ganz gut aussah, nur eigentlich viel zu teuer ist für uns. Und dann sind wir noch an zwei Orten auf der Warteliste.
Am Dienstag kam die Überraschung, dass sie für uns einen freien Platz haben. Am Mittwoch haben wir uns dann etwas Zeit gestohlen und sind am Nachmittag hingefahren, haben bei schönstem Wetter die Anlage angeschaut und uns gleich total verliebt 😉

Es ist ein Bojenplatz, 15-20 Minuten Autofahrt von uns. Wir machen es noch ein wenig spannend und verraten noch nicht wo 🙂 Aber die findigen Detektive unter euch finden wohl genug Indizien um den Ort zu lokalisieren.

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Esther & Micha vor dem Bojenfeld.

Wir freuen uns sehr, dass wir nun endlich unser PUSTi in der Nähe im Wasser haben und ab und zu, wie der Name es sagt, eine Atempause vom Alltag einlegen können.

Jetzt gilt es für Patrick die Ärmel hoch zu krempeln. Denn es wartet noch etwas Arbeit auf ihn. Unter anderem gibt es einen neuen Solarlüfter für über dem Kochherd (wie ein Dampfabzug), eine neue Leselampe im “Salon”, das Bett im Vorschiff wartet auch schon länger auf eine kleine Anpassung und dann gilt es natürlich das Unterwasserschiff frisch zu streichen und die Schale zu polieren. Aber wir hoffen, dass Anfangs Mai unser Schiff ins Wasser kommt.
Das bedeutet, dass in Zukunft hier wieder mehr passieren wird… .

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Seglers Mekka

In der dritten Januarwoche bin ich, wie viele Tausende auch, nach Düsseldorf ins Mekka der Segler gepilgert. Die weltgrösste Bootsausstellung lockte mit 1600 Aussteller aus 60 Ländern in 17 Hallen! Das da ein Tag eigentlich viel zu wenig war, dürfte jedem einleuchten.
Am Freitag 24.01. sind wir – das Team meines Arbeitgebers – um 6.55 Uhr in der Früh ab Zürich geflogen. Der Chef empfing uns dann an der Ausstellung. Nach einem Besuch am Dufour-Stand und Besichtigung der neusten Yachten, stürzten wir uns ins Getümmel.

Während die einen vor allem grosse Augen bei den Superyachten machten, tingelte ich anhand meiner Liste von Stand zu Stand und erledigte etliche “Missionen”. Zum einen wollte ich gezielt einige Schiffe anschauen, zum anderen galt es Zubehör anzuschauen, erklären zu lassen und zu vergleichen.

Eine besondere Mission hatte ich an den Ständen mit Seekarten und Büchern zu erfüllen! Ja genau, da schlummert schon ein nächstes Projekt im Hinterkopf und es galt, dazu Informationen zu sammeln und erste Übersichtskarten zu erwerben 😉 Nun, soviel sei schon verraten, diesmal geht es in den Süden und nicht auf eigenem Kiel… .

“Bewaffnet” war ich übrigens mit meiner neuen Kamera die ich mir zum Geburtstag kaufte (danke an alle, die dazu beigetragen haben!). Die kleine blaue Kamera ist speziell. Sie ist wasserdicht bis in 10 Meter Tiefe. Das bedeutet, dass nun auch bei Sturm und Regen, beim ums Schiff schwimmen etc. coole Fotos entstehen, ohne dass die Kamera drauf geht. Einmal mehr bin ich “meiner” Marke treu geblieben, nun habe ich eine Canon mehr im Sortiment 😉

Nach einem gemütlichen Nachtessen mit dem Werft-Team in der Düsseldorfer Altstadt und einem Besuch auf der Partymeile, ging’s am Samstag Mittag per Flieger wieder zurück nach Zürich. Im Gepäck einen Zentner Prospekte und Kataloge. Und ja: Mein Favorit in Sache Traumyacht hat sich bestätigt. Schon 2010 hat sich die Sirius 35DS auf die Topten gesellt, nun hat sie sich bestätigt und den bisherigen Favoriten, die Nordship vom Podest gedrängt. Nun sparen wir also die nächsten 200 Jahre auf unser Traumboot 🙁 oder entdecken die Welt mit unserer “Nussschale” 😉

 

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Träum süss…mein Skipper

Der Weihnachtsstress ist vorbei und der Skipper hat endlich Zeit sich zu entfalten, auch wenn das PUSTi noch fest eingewintert ist. Zum einen hilft das Weihnachtsgeschenk von Esther, welches den Träumen neues “Futter” gibt.

Futter für die Träume

Futter für die Träume

Nicht dass wir morgen schon zu einem neuen (grossen) Abenteuer aufbrechen wollen, aber irgendwann hoffentlich schon. Man kann nie früh genug mit Informieren, Planen und Träumen beginnen. Als ich 1997 (!) das Buch “Revierführer Norwegen” kaufte, hatten alle nur ein müdes Lächeln übrig. Doch zehn Jahre später war es soweit, und von Bergen aus stachen wir mit der Morgensternen in See, um der Küste Norwegens hoch zu segeln. Manchmal dauert es etwas länger, aber das soll uns nicht hindern zu träumen.

Die zweite Entfaltung ist digitaler Natur. Die letzten zwei Tage habe ich fleissig am iMac gesessen und etwas Ordnung in meine Fotosammlung gebracht. Seit 2012 arbeite ich mit einer neuen Software zur Bildarchivierung und Bildbearbeitung. Doch bisher hatte ich nie wirklich Zeit mich damit auseinander zu setzen. Nun konnte ich zwei Tage am Stück mit dem Lehrbuch davor sitzen und siehe da, es gibt Ordnung 🙂 Parallel dazu habe ich meine Fotowebsite www.arcticfoto.ch optimiert und an mein Fotoarchiv angebunden. Nun ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis hunderte von Fotos online sind und zum träumen animieren.

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Träum süss…

Träum süss kleines PUSTi

In der zweiten Septemberhälfte gab es noch viele sonnige Spätsommertage die wir, und im besonderen Patrick, auf der PUST geniessen konnten. Der Vierwaldstättersee wurde von Brunnen aus Richtung Urnersee und bis Buochs erkundet. An der “Unteren Nas” bei Ennetbürgen fanden wir einen schönen Ankerplatz. Am 24. September konnte Patrick dort nochmals übernachten und sogar baden! Das Wasser hatte noch 20° und die Sonne wärmte schön nach dem frischen Bad.

Nur einen Tag später kam unsere PUST an Land. Den ganzen Oktober stand sie noch aufgemastet auf dem Trailer, in der Hoffnung dass es für einen kleinen Ausflug nochmals reichen würde. Aber es sollte nicht sein.

Seit Anfang November steht sie nun eingepackt im Winterlager. Schläft und träumt vom schönen Sommer, dem salzigen Wasser des Limfjords und dem klaren Quellwasser des Vierwaldstättersee. Und sie stellt sich vor wie es im nächsten Frühling sein wird, wenn das kalte Nass wieder am Rumpf planscht…

Zur Zeit ist noch unklar ob, wann und wo unsere PUST wieder ins Wasser kommt. Trotz intensiver Suche gelang es uns noch nicht in der Region einen Bootsplatz zu finden. Wir hoffen aber sehr, dass wir im nächsten Jahr unser Sgelschiffchen etwas mehr nutzen können – und auch nicht nur in den Sommerferien. Eine weitere Reise ans Meer ist zur Zeit nicht geplant.

Während PUST nun auf dem Trailer unter der Plane vor sich hin träumt, träumt der Skipper zu Hause vor sich hin. Buch um Buch träumt er sich fort aufs weite Meer, in die weite Welt. Und zwischendurch nimmt er wieder ein Hafenhandbuch, eine Seekarte oder Törnführer zur Hand.
Marc Bielefeld schreibt in seinem philosophischen Segelbuch “Wer MEER hat, braucht weniger” folgendes: “Die Seekarten liessen mich nicht mehr los. Sie hypnotisierten mich, ich soff sie! Das war nicht möglich. Da erschienen vor meinen Augen endlose Gärten. Alles voller Oasen! Blaue Beatmungslandschaften, Fische, Krebse. Die Seekarten waren gar keine Seekarten. Das waren Sauerstoffflaschen! Die nautischen Karten beschrieben das Undenkbare. (…) Ich sah Bojen, rote, grüne Symbole. Nichts als höchst präzise Malerei. Irgendwann legte ich das Kursdreieck an, den Zirkel, ich steckte Kurse ab, mass Distanzen in nautischen Meilen. Ich befuhr das Meer schon.”

Klingt verrückt. Für Landratten. Aber mir geht es genau so. Segeln in der weiten Welt, von zu Hause aus mit Buch und Karte. Solange es nicht anders geht, begnüge ich mich damit…

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Wir nehmen Abschied

In Stille nehmen wir Abschied von unserem Segelfreund Italo Dimitri Bärtschi. Das vierpfotige Crewmitglied der NIA ist am Samstag nach sehr kurzer Krankheit in die ewigen Jagdgründe eingegangen.

Italo war auf unserem grossen Ostseetörn 2012 mit an Bord der NIA und hat für so manche Erinnerung gesorgt. Er hat dabei den Übernamen “Sailing Beagle” erhalten und wird mit diesem Namen ewig in den Geschichtsbücher dieser Reise erhalten bleiben.

Nun wird niemand mehr so intensive und begierig beim Kochen zuschauen. Das Brot und alles Fressbare schwebt nicht mehr in Gefahr. Aber auch die treuherzigen Augen werden an Bord nicht mehr anzutreffen sein.

Mit Italo ist ein lieber und fröhlicher Freund von immer von Bord gegangen.

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PUSTis dritter Geburtstag

Heute 10. September können wir PUSTis dritten Geburtstag feiern. Und diesen Geburtstag verbrachte sie sogar wieder im Wasser, denn seit Ende August schwimmt sie auf dem Vierwaldstättersee.

Am 14. August gab es schon eine kurze Abkühlung. Obwohl das Achterstag (Drahtseil das den Mast nach hinten hält) kaputt war und sonst noch einige Kleinigkeiten fällig waren, nutzten wir den kommenden Feiertag (Maria Himmelfahrt) und “warfen” unser PUSTi in den Vierwaldstättersee. Das Wetter war prächtig und warm, so dass die Badehosen in regem Gebrauch waren. Nach nur zwei Nächten kam unser Schiff am 16. August wieder ans Land, um die restlichen Arbeiten noch erledigen zu können. Es eilte nicht, denn der Terminkalender war randvoll mit Aufgaben, so dass gar keine Zeit zum Segeln übrig war.

Ende August waren wir nun soweit und unser PUSTi kam wieder ins Wasser. Diesmal sogar mit Mast. Inzwischen haben wir schon einige Ausfahrten gemacht und selbst jetzt das kühle Nass noch genossen. Denn der See hat immer noch angenehme 21°C.

Gestern Montag, den 9. September haben wir am Abend mit einem kleinen Apero und Patricks Arbeitskollegen von der Werft auf den dritten Geburtstag von PUST angestossen. Danach sind wir noch ausgefahren und haben vor Brunnen den Anker geworfen. Wir genossen einen prächtigen Spätsommerabend und eine sternenklare Nacht. Gegen den Morgen fielen die ersten Regentropfen, da lässt es sich noch besser schlafen.

Um 11 Uhr haben wir das trockene Wetterfenster genutzt und sind zurück in den Hafen gefahren. Leider ist das Wetter heute nicht mehr so verlockend, so dass PUSTi ohne uns den weiteren Geburtstag verbringen muss. Aber es hatte grosse Freude,haben wir ihm heute vor dem Frühstück gesungen 😉

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Ende der Vorstellung

Liebe Leser, wir sind zurück in der Schweiz. In der Nacht von Sonntag auf Montag um 23.11 Uhr haben wir die Grenze in Basel passiert. Gestern Montag haben wir das Schiff ab- und ausgeladen, aufgeräumt und heute hat Esther gewaschen während ich mich im Büro anklimatisierte. Die Hitze macht uns allen etwas zu schaffen, deshalb waren wir im Vierwaldstättersee zum abkühlen.

Ende der Vorstellung. Die PUST steht wieder in der Winterlagerhalle.

Freitag 2. August

Die letzten sechs Seemeilen nach Skive sind wir flott bei frischem Ostwind gesegelt. Der Tag beschenkte uns mit viel Sonne und 27 Grad, weshalb Micha und ich ins kühle knietiefe Nass sprangen. Der Limfjord ist einfach schon nicht tief.

Zum Abschluss der Reise gab es nochmals ein leckeres Essen im Cockpit serviert. Wir haben es ein letztes Mal ausgenutzt, dass in Dänemark das Fleisch gut und günstig ist. Dementsprechend waren die Portionen.

Zudem haben wir am Abend das Schiff schon fast ganz entladen, vieles mit Süsswasser vom Salz befreit und zum Auswassern vorbereitet.

 

Samstag 3. August

Ein sonniger Morgen erwartet uns, aber es dauert nicht lange und der Himmel wird zugezogen, wie von Herrn Bucheli prognostiziert. Das war auch der Grund, warum wir schon um 8 Uhr am Frühstückstisch sassen. Gegen 10 Uhr verholten wir die PUST unter den Kran, legten den Mast, was schnell und gut ging. Dann mühten wir uns ab, die PUST aus dem Wasser zu holen. Doch sie wollte nicht. Irgendwie hing sie immer schief und es begann leicht zu regnen. Am Schluss gelang es doch noch. Um 12.30 „sass“ sie sattelfest auf dem Trailer und die Sonne lugte auch wieder hervor. Zwei Stunden später war alles festgezurrt, gereinigt und klar und wir gönnten uns nochmals eine Dusche. Danach hatten wir Hunger.  Leicht erhöht hinter dem Hafen liegt ein Restaurant mit einer schönen Terrasse. Dort wollten wir nochmals gut essen. Doch die hatten bis 17.30 Uhr geschlossen und solange wollte der Magen nicht warten. Also zum nächsten Restaurant am Hafen vorne. Dort sah die Lage gleich aus. Was nun? Ab ins Auto und Richtung Stadt. Doch alles hatte geschlossen. Es war zum Verzweifeln! Schlussendlich kauften wir in einem Supermarkt belegte Brötchen und verschlangen diese, bevor wir kurz vor 17 Uhr Skive auf dem Landweg verliessen. Über leere Autobahnen rauschten wir südwärts bis vor die deutsche Grenze. Die letzte Nacht in Dänemark stand bevor.

 

Sonntag 4. August

Um 05.00 klingelte der Wecker. Für Micha gab’s einen Schhoppen, für uns Kaffee aus der Tankstelle. Der letzte gute Kaffee für diesen Tag! Eine halbe Stunde später waren wir in „Tyskland“. Am Vorabend haben wir in der Bildzeitung gelesen, dass für heute Sonntag der schlimmste Stautag des Jahres gemeldet wurde. Gott sei Dank haben wir nichts davon gemerkt. Bis Bremen sind wir in einem Stück gefahren während Micha schlief. Dort gab’s eine grosse Pause mit Verpflegung und Diesel fürs Auto, während Micha sich auf dem Schiff austoben konnte. Auch die zweite Etappe bis fast vor Frankfurt verschlief Micha wieder während wir super vorankamen. Nach einer zweiten grossen Verpflegungspause setzten wir zum Endspurt an. Inzwischen hatte sich der Stau vor Bruchsal aufgelöst und wir konnten in einem Rutsch bis Basel fahren. Auf der A3 nach Rheinfelden auf dem einzigen Rastplatz fielen wir müde ins Bett.

 

Montag 5. August

Bis Schwyz war es wirklich nicht mehr weit, wenn man am Vortag durch ganz Deutschland gefahren ist. Um 08.45 fuhren wir vor der Fallenbachwerft in Brunnen vor und kurz darauf „schlüpfte“ unser PUSTi durch das grosse Stahltor in die Winterlagerhalle. Alles ausräumen, Bezüge abziehen und ins Auto quetschen. Langsam schloss sich das schwere Tor hinter uns, die Vorstellung „Limfjord 2013“ ist zu Ende. Jetzt kann sich unser PUSTi von der langen Autofahrt erholen und träumt schon vom nächsten Abenteuer… das hoffentlich nicht mehr so lange auf sich warten lässt.

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Kurs Heimwärts

Ist einmal die Halbzeit überschritten, dann geht es langsam aber sicher heimwärts. Bei uns wurde das doppelt deutlich, als wir am Montag unser Kielwasser in der Løgstør-Breddning vor der Insel Livø kreuzten. Von nun an folgten wir bekanntem Gewässer zurück nach Skive.

 

Kurs Südwärts nach Skive.

Kurs Südwärts nach Skive.

Samstag 27. Juli

Mit fantastischem Wind sind wir nach Amtoft gesegelt. Anfangs hatten wir schwachen Rückenwind (West 3Bf) und konnten mit unserem bunten Segel (Spi) satte vier Knoten aufs GPS zaubern. Später drehte der Wind auf Nord und nahm zu so dass wir unter Vollzeug durch den Feggesund rauschten.

 

Sonntag 28. Juli

Heute bekamen wir Besuch. Patricks Bruder Marc mit seiner Frau Randi und Sohn Jonathan reisten aus Kristiansand (Norwegen) an. So gab es eines der seltenen Treffen. Leider wehte es den ganzen Tag mit 6 Bf aus West, so dass weder Baden an dem schönen Sandstrand noch ein kleiner Ausflug auf unserem PUSTi angesagt war. So verging die Zeit im Hafen, dem schönen Klubhaus, dem coolen Spielplatz und dem gemütlichen Campingplatz der zum Hafen gehört. Jonathan konnte seine erste Nacht im Zelt schlafen, wobei er so aufgeragt war, dass am Schluss nicht mehr so viele Stunden Schlaf blieben…

 

Montag 29. Juli

Schon beizeiten gab es Frühstück zusammen mit den Norwegern. Gegen Mittag reisten sie schon wieder ab und auf der PUST kehrte wieder „Alltag“ ein. Da wir geplant haben bis in Skive keinen Hafen mehr anzulaufen, haben wir uns nochmals mit Frischprodukten eingedeckt, die Dusche im Hafen und den Strom im Klubhaus genutzt. Dabei haben wir (Patrick) den Akku samt Ladegerät vom kleinen Fotoapparat vergessen. Inzwischen dürfte er gut geladen sein…

Der Wind aus SW nahm immer mehr ab und so machten wir uns auf zur Insel Fur. Mit Segeln war nichts, denn der Hauch der noch übrig war, kam genau auf die Nase. Wir kreuzten unser Kielwasser vor der Insel Livø, wo am 18, Juli bei einem frischen Westwind zuerst Micha und dann wir die Fische gefüttert hatten. Nun war das Wasser spiegelglatt.

Kaum hatten wir den Anker in der Færker Vig in den Schlick gerammt, da frischte es auf und erst noch aus Nord. Dass der Wind gegen Abend zunehmen würde das war ja gemeldet, aber eigentlich aus Süd! Nun hätten wir perfekten Wind zum Segeln, aber wir sind schon da…

Am Abend entdecken wir Michas erster Zahn! Wahrscheinlich ist das der Grund, warum er die letzten Tage zwischendurch etwas unleidig war…

 

Dienstag 30. Juli

Der Wind weht aus SW mit 3-4Bf. Wir machen einen Tag Ferien. Einfach in den Tag hinein leben, geniessen und schlemmen. Lesen und mit Micha spielen. Nichts Besonderes aber schön.

 

Mittwoch 31. Juli

Westwind war gemeldet und der wehte auch durchs Rigg als wir am Morgen aus der Koje krabbelten. Während dem Frühstück fegte eine rabenschwarze Gewitterwand mit Blitz und Donner und etwas Regen vorbei. Danach wärmte wieder die Sonne und wir konnten Segel setzen und ab der Ankerboje lossegeln. Gemütlich mit 4 Knoten rauschten wir südwärts. Kurz vor Hvalpsund äugte uns ein Seehund an, den wir knapp an Backbord überholt hatten. Er schien uns eine gute Heimfahrt zu wünschen. Die Engstelle im Hvalpsund schafften wir nicht mehr unter Segel. Durch die „Berge“ wurde der Wind abgelenkt und es bliess uns wie aus einem Föhn entgegen und das mit 6 Bf! Nach einer Seemeile unter Motor flitzen wir nur mit der halb ausgerollten Fock weiter südwärts und warfen den Anker zum zweiten Mal in der Astrup Vig, einer Bucht im Skivefjord.

 

Donnerstag 1. August

Irgendwann trifft es zu. Und das war heute. Der Himmel war grau verhangen, immer wieder trommelte der Regen aufs Deck und die Sonne kam erst um Gute Nacht zu sagen. Der Wind schien sich wieder mal an keine Prognose zu halten und kam aus Ost, so dass wir ungeschützt in der Bucht lagen. Zum Glück war er nicht so heftig und das sanfte Schaukeln störte nicht an diesem Faulenzertag im Bett.

Die Vorräte gehen zu Neige. Der letzte Wein ist getrunken, die Büchsen fast aufgebraucht. Ein deutliches Zeichen, dass das Ende nahe ist.

 

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Flaute- und Badetage

Am Dienstag sind wir mit dem letzten Wind nordwärts zurück zur Insel Mors gesegelt. Seither tuckern wir der Westküste Mors entlang von Ankerbucht zu Ankerbucht und geniessen das herrliche Nass mit 24 Grad und warten auf Wind, damit wir wieder Segel setzen können. Heute sind wir in die Zivilisation zurückgekehrt und erfreuen uns den Annehmlichkeiten welche das Städtchen Thisted bietet.

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Montag 22, Juli

Weil unser Frischfleischvorrat ausgegangen war, beschlossen wir uns im Venø-Kro (Restaurant) verwöhnen zu lassen und es hat super geschmeckt. Für Patrick gab es Fisch, Esther schlemmte Fleisch und zum Dessert gab es Creme Brulé. Den Abend rundeten wir mit einem ausgedehnten Inselspaziergang ab.

 

Dienstag 23. Juli

Um vier Uhr in der Früh hatte Micha Hunger. Danach konnte Patrick nicht mehr wirklich schlafen und schlüpfte um fünf Uhr in die Trekkingschuhe. Bewaffnet mit Teleobjektiv ging’s an die Nordspitze der Insel. Dort gibt es eine grosse Lagune, welche Vogelschutzgebiet ist und bis am 15. Juli darf das Gebiet nicht betreten werden. Nun aber konnte ich die Lagune umwandern und wurde von tausenden von Vögeln umschwärmt. Um acht Uhr war ich zurück auf dem Schiff, machte Frühstück und um elf Uhr verliessen wir die schöne Insel Venø. Inzwischen hat der Wind von West auf Ost gedreht und so segelten wir zuerst hoch am Wind nordwärts, später auf Halbwind. Unser Ziel war die Glomsterup Vig an der SE-Seite der Insel Mors. Ein traumhaftes Plätzchen und wir waren ganz alleine. Nur die Quallen die ums Schiff trieben, trübten etwas die Badefreude.

 

Mittwoch 24. Juli

Ein laues Lüftchen weht durchs Haar, die Sonne strahlt vom blauen Himmel. Ein Ferientag wie aus dem Prospekt. Wenn nur nicht all die Quallen wären… . Am Nachmittag gehen wir Anker auf und tuckern ganz in die Bucht hinein, wo sich noch der kleine Bootshafen Thissinghuse versteckt. Die Wassertiefe beträgt nur noch knapp zwei Meter. Zuerst gehen wir mit Micha etwas spazieren, dann an den Strand baden. Er ist richtig happy in dem nassen Element und schwimmt mit seinem Schwimmring schon ganz gut und schnell umher. Auch Patrick geniesst das Nass und so tuckern wir richtig erfrischt zurück und gehen wieder vor Anker für die Nacht.

 

Donnerstag 25. Juli

Für heute war Wind mit 1-2 Bf gemeldet. Wahrlich kein Sturm. Und tatsächlich, das Wasser kräuselt ganz leicht beim Aufstehen. Schnell das Frühstück, Segel und Anker hoch und ganz langsam treiben wir zur Bucht raus. Mit Fock machen wir zwischendurch ganze zwei Knoten Fahrt! Doch dann schläft der Wind ganz ein und so kommt der Motor zum Einsatz. Das schmale Fahrwasser schlängelt sich durch Felder, Wiesen und Wälder an der Ostseite der Insel Mors. Die meiste Zeit steuert Alphons, unser Autopilot. Nach 17 Seemeilen werfen wir den Anker in der Roving, einer kreisrunden Bucht. Und hier ist das Badevergnügen perfekt, denn es ist keine Qualle in Sicht! Micha schwimmt mit mir im tiefen Wasser und hat mega den Plausch. Danach gibt es eine warme Süsswasserdusche aus unserem Duschsack. Eine geniale Erfindung.

Gegen Abend briest plötzlich ein frischer Westwind auf. Sollen wir weiter segeln? Doch so schnell wie der Wind gekommen war flaut er auch wieder ab. Es war wohl bloss ein bisschen Thermik.

 

Freitag 26. Juli

Nach einem letzten Bad ziehen wir den Anker aus dem Schlick und lassen die PUST durch den Yanmar nordwärts schieben. Wind ist heute wieder Mangelware. Nach einer halben Stunde erreichen wir die Vilsundbrücke, deren Durchfahrtshöhe nur vier Meter ist. Wie vorgeschrieben hissen wir die Flagge N unter die Saling und warten darauf, dass der Brückenwärter die Klappbrücke öffnet. Unsere Literatur an Bord verkündet einstimmig, dass die Brücke zu jeder Zeit geöffnet wird, dass Sportboote mal aber schon etwas warten müssen. So treiben wir vor der Brücke hin und her, bekommen bald Gesellschaft. Zwei Boote, dann drei, vier, fünf und sechs. Nach geschlagenen fünfzig Minuten (!) geht endlich die Brücke hoch und das Signal leuchtet klar zur Durchfahrt. Die restlichen vier Seemeilen bis Thisted sind unspektakulär und Alphons sitz wieder am Ruder. Es ist drückend heiss und nach dem Anlegen zieht es uns ins Städtchen. Dieses ist noch schöner und einladender als Nykøbing, was uns schon sehr gefallen hat. In einem schattigen Café lassen wir es uns gut gehen mit feinem Kaffee und Wallnusstorte. Mhhh. Nach ein paar Einkäufen zieht es uns zurück an Bord. Aber die Hitze hält uns nicht lange dort. Wir ziehen mit Sack und Pack ins sehr schöne Klubhaus, dem ein top Servicegebäude mit WC und Duschen (sogar Familienduschen mit Wickeltisch!) angeschlossen ist. Und das Beste: Die Duschen sind gratis. Nun wisst ihr, was nach dem Nachtessen auf die PUST-Crew  und Skipper wartet 😉

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